6. April 2018, 14:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Shudu arbeitet hochprofessionell, wird niemals müde, hat keine Augenringe und ist 24/7 verfügbar. Außerdem befolgt sie jede Pose, zickt nicht rum und bietet verlässliche Size-Zero-Modelmaße. Doch eigentlich gibt es sie gar nicht.
Denn hinter der erfolgreichen Instagram-Beauty Shudu Gram steckt der britische Fotograf Cameron James-Wilson (28): Er hat die Schöne am Computer erschaffen, Shudu ist nichts weiter als eine Erfindung des digitalen Zeitalters. Und der Beginn einer neuen Ära im umkämpften Mode-Business?
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Fenty Beauty by Rihanna ist bereits Fan
Feingliedrig, makellose Haut, volle Lippen, ein einnehmender Blick: Im April 2017 postete Shudu ihr erstes Bild auf Instagram, das umgehend für Begeisterung sorgte. Ihre Fans feiern sie als „schönstes Model“ und mit schlappen 20 Beiträgen hat sie bereits knapp 95.000 Instagram-Follower gesammelt. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat sicherlich auch Superstar Rihanna (30): Im Februar 2018 teilte das Make-up-Unternehmen „Fenty Beauty by Rihanna“ ein Foto der geheimnisvollen Beauty, die darauf den orangefarbenen Mattemoiselle-Lippenstift Saw-C trug. „Sie ist meine Kreation, ein Kunstwerk, an dem ich momentan arbeite. Sie ist leider nicht echt, aber sie repräsentiert die vielen realen Models heutzutage“, so Schöpfer Cameron James-Wilson in einem „Harper’s Bazaar“-Interview. Und genau damit ruft der Künstler auch Kritiker auf den Plan.
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Shudu sorgt für Kontroversen
Dass ein weißer Fotograf eine dunkelhäutiges Model erschaffen muss, das die Aufmerksamkeit anderer Fotografen auf sich zieht und Label-Anfragen erhält, stößt so manchem negativ auf. Warum er nicht einfach einen echten Menschen fotografiert habe, begründete er gegenüber „Harper’s Bazaar“ damit, dass Shudu „Ausdruck seiner Kreativität“ sei und er „niemanden ersetzen“ wolle.“ Vielmehr liege ihm daran, „die Bewegung rund um dunkelhäutige Models mit seinem Kunstprojekt zu unterstützen.“ Noch lehne er gezielte Model-Anfragen ab, „wenn sie nicht den Vorstellungen entsprechen, die er für sie habe“, so der Fotograf.
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Digitale Konkurrenz für den Laufsteg?
Wer glaubt, der Arbeitsaufwand für ein rein digitales Model-Foto sei im Vergleich zu einem „echten“ Shooting überschaubar, der irrt gewaltig. Cameron James-Wilson schätzt den Zeitaufwand für ein einziges Bild auf drei volle Arbeitstage — die Vorab-Planung nicht eingerechnet. Generell sieht James-Wilson in seinem Kunst-Model keine ernstzunehmende Konkurrenz für Laufsteg-Schönheiten aus Fleisch und Blut: „Wir leben in einer gefilterten Welt, wo Wahres zum Fake wird“, so der kreative Kopf. Passend dazu bietet der Fotograf auch schon die männliche Variante von Shudu, den immens trainierten Nfon Obong. Ein echter Hingucker! Und auch in Sachen Influencer hat die virtuelle Welt schon ein Objekt gefunden: Miquela, bekannt als @LilMiquela, bewirbt im Netz Markenklamotten, postet Selfies, veröffentlicht Songs und verkauft Merchandising an ihre mehr als 880.000 Follower – obwohl sie in echt gar nicht existiert.
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