13. September 2023, 7:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Reinigungs-Pads, Tücher oder Schwämmchen? Mit klarem Wasser, Serum oder Gesichtswasser? Am Thema Gesichtsreinigung scheiden sich die Geister. Tatsächlich verlangen unterschiedliche Hauttypen ganz verschiedene Produkte und Herangehensweisen. Wichtig ist, dass man sich überhaupt abschminkt. Ein Dermatologe gibt Tipps.
Übersicht
Muss ich mich abends immer abschminken?
Mit Make-up schlafen gehen und morgens nur etwas nachbessern – davon hält Dermatologe Dr. Uwe Kirschner nichts: „Die Haut regeneriert sich nachts, aufgetragenes Make-up behindert die Zellerneuerung, sodass schneller Falten entstehen. Auch wer sich nicht schminkt, sondern tagsüber nur eincremt, sollte sein Gesicht abends gründlich reinigen, damit sich die Haut und ihr Säureschutzmantel regenerieren können.“ Bleibt das Make-up zu lang auf der Haut, kann es außerdem die Hautporen verstopfen. Dies könne zu Entzündungsvorgängen führen, da sich Bakterien in den Poren vermehren und unschöne Mitesser und Pickel begünstigt werden, so Kirschner.
Auch interessant: Wie sinnvoll sind feuchte Abschminktücher?
Abschminken verhindert vorzeitige Hautalterung und Pickel
Wer sich schminkt, der möchte im Idealfall auch frisch und gesund aussehen. Um dies zu gewährleisten, sollte allerdings vorher unbedingt abgeschminkt werden – wer „drüberschminkt“, um die entstandenen Hautunreinheiten zu überdecken und sich abends erneut nicht abschminkt, kann laut Experte in einen Teufelskreis geraten. Kirschner: „Außerdem können Rötungen, Irritationen und Trockenheit sowie eine Neigung zu allergischen Reaktionen (Kontaktallergie) entstehen. Langfristig verstärkt sich der Prozess vorzeitiger Hautalterung.“
Wie wichtig ist es, das Augen Make-up zu entfernen?
Besonders die Augen sollten vor dem Zu-Bett-Gehen gründlich abschminken. Der Dermatologe weiß, dass gerade die empfindliche, dünne Haut um die Augen leichter irritiert als das übrige Gesicht. „Hier kann es noch schneller zu Porenverstopfung kommen, sodass die sogenannte periorbitale Dermatitis – auch bekannt als Stewardessen-Akne – entstehen kann.“ Auch Wimperntusche sollte gründlich entfernt werden, sonst bestehe die Gefahr, „dass die feinen Wimpernhärchen abbrechen und ausfallen.“
Make-up Entfernung: Welcher Hauttyp benötigt was?
Für die meisten Hauttypen eignet sich Reinigungsmilch. „Reinigungsmilch ist eine Wasser-Öl-Mischung mit zusätzlichen pflegenden Bestandteilen“, so der Hautarzt. „Wer zu fettiger Haut neigt, kann auch ein Reinigungspuder nutzen – für Menschen mit trockener Haut ist es jedoch nicht geeignet. Bei trockener Haut sollte man auch auf Reinigungsgele und Reinigungsschäume verzichten“, so der Experte. Wer zu extrem trockener Haut neigt, dem empfiehlt der Arzt ein fetthaltigeres Reinigungsöl.
Auch interessant: Lohnt sich der Kauf einer elektrischen Gesichtsbürste?
Skincare Wie sinnvoll sind Abschminktücher bei der Gesichtsreinigung?
Schritt-für-Schritt-Anleitung Warum Sie beim Abschminken auf Double Cleansing setzen sollen
STYLEBOOK-Test Abschminktücher von Lidl, Aldi, Dm und Rossmann im Test
Tipps für die Reinigung der Augenpartie
Für die Reinigung der empfindlichen Augenpartie rät Dr. Kirschner, einen speziellen Augen-Make-up-Entferner zu verwenden. „Wichtig ist, das Gesicht nach der Reinigung mit Wasser abzuspülen und für die Nacht eine auf den Hauttyp abgestimmte Nachtcreme zu verwenden“, so der Dermatologe. Ein Abschminktuch ist deswegen nur als gelegentliche Notlösung geeignet – und sollte zumindest ein Mizellen-Produkt sein.