6. Juli 2023, 20:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einen schön, gebräunten Body möchten wir alle im Sommer gerne haben. Und um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen, denken sich Frauen oftmals skurrile Sachen aus. Ganz vorne dabei ist der sogenannte „Beer Tan“ – auf Deutsch: Menschen reiben ihre Körper vor dem Sonnenbaden mit Bier ein. Ob das wirklich sinnvoll oder vollkommen gaga ist, hat STYLEBOOK beim Dermatologen nachgefragt.
Karotten-Öl ist in aller Munde, der Klassiker Olivenöl sowieso. Doch auf der Social-Media-Plattform TikTok trendet gerade der Hashtag „Beer Tan“. Nutzerinnen schwören darauf, mit Bier schneller braun zu werden. Was dahintersteckt, und warum Experten davor warnen, haben wir Ihnen zusammengefasst.
Übersicht
Was soll das Einschmieren mit Bier bringen?
„Man vermutet, dass das im Bier enthaltene Hopfen, das Melanin in unserer Haut ‚aktiviert‘ – die Pigmente, die für unsere Bräune verantwortlich sind“, so der Hautarzt Dr. Timm Golüke zu STYLEBOOK. Kritisch an dem Trend ist aber vor allem eins: Die schnelle Bräunung wird in den Vordergrund gestellt, wohingegen der Hautschutz in den Hintergrund rückt.
Wird die Haut durch „Beer Tan“ geschädigt?
Denn ist die Haut nicht ausreichend geschützt, kommt es zum hautschädigenden Sonnenbrand. Der Experte sieht den Trend sehr kritisch: „Gerade, wenn man nur noch Bier verwendet und keinen SPF kann es die Haut schädigen! Verwendet man SPF, wartet aber nicht lange genug bis dieser eingezogen ist und übergießt dann die Haut mit dem Bier, ist der Schutz hinfällig. Man sollte immer bedenken, dass jeder Sonnenbrand die Haut schädigt und auch Hautkrebs zur Folge haben kann.“
Auch das Bundesministerium für Gesundheit warnt: „Ein Sonnenbrand stellt immer eine Brandverletzung der Haut dar. Sie reagiert mit Rötung, Schmerzen und Hitzegefühl sowie Blasenbildung und Ablösung der Haut. Auch Spätfolgen sind durch die UV-Strahlung möglich.“
Was gibt es für gesündere Alternativen
Schlechte Nachricht für alle Sonnenanbeterinnen – an sich gibt es keine gesunde Alternative. Dr. Golüke rät von Bräunungsbeschleunigern ab. „Dort sind oft verschiedene Öle enthalten, die die Lichtempfindlichkeit unserer Haut erhöhen, wodurch die UV-Strahlung viel intensiver wirkt. Es wirkt also genau gegensätzlich zu einem Sonnenschutz und birgt die Gefahr eines Sonnenbrandes.“
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Karotten-Öl ist nicht besser
Auch das gelobte Karotten-Öl sei nicht besser, denn Öl macht unsere Haut lichtempfindlicher. Wer ohne Support aber nicht leben kann, sollte auf die innere Kraft von Nahrungsmitteln setzen.
„Wenn dann würde ich Beta Carotin in Form von einer gesunden Ernährung zu mir nehmen. Einige Studien weisen hier auf einen schnelleren Bräunungseffekt hin und gleichzeitig schützt das Beta Carotin auch vor Schädigungen der Sonnenstrahlen von innen heraus. Dies ist z. B. enthalten in Karotten, Spinat, Mangos, Grünkohl, Süßkartoffeln“, weiß der Hautarzt.
Quellen
- mit fachlicher Beratung von Dr. Timm Golüke, Dermatologe aus München
- Der richtige Sonnenschutz, Bundesministerium für Gesundheit