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AHA, BHA oder PHA?

Welches chemische Peeling passt zu meiner Haut?

Chemisches Peeling
Chemischen Peelings werden viele hautverbessernde Eigenschaften nachgesagt – doch welche Säure passt zu welchem Hauttyp? Foto: Getty Images
Marie-Kristin Schmid

7. September 2021, 13:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Schon mal was von AHA-, BHA- und PHA-Säuren gehört? STYLEBOOK fragte einen Dermatologen, wie chemischen Peelings wirken, für wen sie sich eignen und was es bei der Anwendung zu beachten gilt.

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Chemische Peelings für eine schöne Haut – ist das kein Widerspruch in sich? Tatsächlich schwören viele Frauen auf die hautverbessernden Eigenschaften der AHA-, BHA-, und PHA-basierten Hautbehandlungen. STYLEBOOK hat beim Münchner Dermatologen Dr. med. Christoph Liebich, Inhaber und Facharzt der Hautarztpraxis „Dermazent“, nachgefragt, was sich genau hinter den Säuren verbirgt und wie sie wirken.

Wie wirken chemische Peelings?

Anders als mechanische Peelings, die abgestorbene Hautschuppen über die Reibung mit Schleifpartikeln wie Fruchtkernen, Jojoba-Perlen oder Ähnlichem abtragen, wird beim chemischen Peeling mit der Beschaffenheit der Haut gearbeitet: die in den Peelings enthaltenen Säuren führen dazu, dass abgestorbene Hautschüppchen, Verdickungen oder sonnengeschädigte Haut entfernt werden. Anschließend kann sich die Haut über die angeregte Kollagenproduktion selbst regenerieren. Abhängig davon, welche Wirkung mit dem chemischen Peeling herbeigeführt werden soll, kann gezielt das passende Produkt ausgewählt werden.

Welches chemische Peeling für welchen Hauttyp?

AHA für trockene, sonnengeschädigte und reife Haut

Unter die Gruppe der Alpha-Hydroxysäuren (AHA) fallen neben den Fruchtsäuren auch Milch- und Mandelsäuren. Diese dringen in die oberste Hautschicht ein und führen ein Ablösen abgestorbener Hautschüppchen herbei, wodurch die neue, jüngere Hautschicht zum Vorschein kommt. Alpha-Säuren eignen sich besonders gut, um die Elastizität und Feuchtigkeit der Haut zu verbessern – ein Grund, weshalb sie neben normaler auch besonders für trockene, sonnengeschädigte und reife Haut eingesetzt werden.

BHA für unreine oder fettige Haut

Beta-Hydroxysäuren (BHA), deren Hauptbestandteil die Salicylsäure ist, sind anders als AHA lipohil, das heißt fettlöslich: sie wirken daher direkt in den Talgdrüsenfollikeln, lösen dort den Talg aus und die Poren werden so von innen heraus gereinigt – die ideale Voraussetzung, um Mitessern, Pickeln und Akne entgegenzuwirken. Dies ist auch der Grund, weshalb Peelings auf BHA-Basis laut Dr. Liebich vorwiegend „bei fettiger und zu Akne neigender Mischhaut“ eingesetzt werden. Doch auch Menschen mit empfindlicherer Haut dürfen sich freuen: Auf Grund der entzündungshemmenden und hautberuhigenden Eigenschaften sind BHA-Peelings gegenüber AHA-Peelings milder zur Haut und rufen weniger Hautirritationen hervor.

PHA als Allrounder für alle Hauttypen

PHA steht für Polyhydroxy Acid, also Polyhydroxy Säuren. Diese sind AHA-Säuren chemisch und funktional gesehen sehr ähnlich. Der entscheidende Unterschied: die Molekülgröße. Da PHAs wesentlich größer sind, dringen sie langsamer in die Haut ein und eignen sich damit auch für empfindlichere Haut. Wer auf AHA- oder BHA-Säuren empfindlich reagiert, sollte einen (vorsichtigen) Versuch mit PHA-Peelings wagen. Diese können grundsätzlich von allen Hauttypen verwendet werden.

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Für wen eignen sich chemische Peelings nicht?

Wer unter akuten Hautinfektionen wie Herpes, Pilzerkrankungen oder Neurodermitis leidet, sollte in jedem Fall auf chemische Peelings verzichten wie Dr. Liebich erklärt. Zudem bestätigt der Experte, dass Aspirin-Allergiker aufgrund der engen stofflichen Verwandtschaft von einer Behandlung mit BHA absehen sollten.

Wie gefährlich sind chemische Peelings?

Je nach Art des chemischen Peelings sind die Säuren darin in unterschiedlich starker Konzentration enthalten. Effektiv sind BHAs bei einer Konzentration zwischen ein und zwei Prozent, BHAs bei fünf bis zehn Prozent – und zugleich nicht ganz ungefährlich. Wenngleich viele Produkte frei zugänglich in Drogerien vertrieben werden, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es sich um wirksame Säuren handelt. Eine sachgerechte Anwendung ist deshalb unabdingbar.

Anwendung von chemischen Peelings zu Hause

Wichtig: Langsam herantasten! Die Gefahr einer allergischen Reaktion besteht immer, deshalb ist es empfehlenswert, das Peeling Produkt zunächst an einer kleinen Hautstelle auszuprobieren. Bleibt die Reaktion der Haut aus, kann man das Peeling verwenden. Man sollte sich zunächst langsam an die Konzentrationen des Peelings heranzutasten und beobachten wie die Haut darauf reagiert. Daneben sollte man unbedingt die Empfehlungen des Herstellers und die Gebrauchsanleitung beachten.

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Richtige Pflege bei AHA-, BHA- und PHA-Säuren

Ein chemisches Peeling bedeutet für die Haut immer Stress, deshalb ist es wichtig, sie richtig zu pflegen. Der Experte: „Eine gründliche Gesichtsreinigung vor der Anwendung des Produkts ist notwendig, damit das Peeling effektiv wirken kann.“ Vorsicht ist in der Anwendung von Reinigungsbürsten & Co. geboten, die eine weitere Irritation der Haut hervorrufen können.

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Sonnenschutz nicht vergessen

Chemische Peelings machen die Haut anfällig für UV-Strahlen Sonne, da sie die obersten Schichten angreifen. Dementsprechend sollte man Sonnenschutz in jedem Fall in die tägliche Pflegeroutine integrieren. Zur Vorbeugung sonnenbedingter Hautschäden empfiehlt es sich, einen hohen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 bis 50+ zu verwenden.

Leichte Reaktionen der Haut sind normal

Wenn Produkte die ersten Male verwendet werden, kann es zu einer leichten Reaktion der Haut kommen: leichtes Prickeln, Brennen oder leichte Rötungen sollten dabei keinen Grund zur Beunruhigung geben, insofern sie nach einigen Minuten wieder verschwinden. Dies ist eine normale Reaktion der Haut. Im Zweifel allerdings immer beim Dermatologen oder Kosmetiker eine fachspezifische Beratung in Anspruch nehmen.

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