24. Juli 2023, 19:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Koffein sorgt nicht nur dafür, dass wir wach werden – richtig angewendet kann es auch der Haut guttun. STYLEBOOK hat mit Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) gesprochen und fasst die Vor- und Nachteile des Wirkstoffs zusammen.
Für viele gehört die morgendliche Tasse Kaffee zur festen Morgenroutine. Ohne sie geht nichts! Doch nicht nur im wachmachenden Getränk ist Koffein ein wichtiger Bestandteil. Auch in einigen Kosmetikprodukten wie Cremes oder Shampoos wird der Stoff gerne eingesetzt. STYLEBOOK erklärt, warum das so ist und was der Wirkstoff Koffein mit der Haut macht.
Übersicht
Was ist Koffein?
Bei Koffein handelt es sich um eine natürlich vorkommende, chemische Verbindung und das meist konsumierte Alkaloid. Es wirkt als Stimulanz und regt die Nerven an. Bekannt ist es vor allem als Wachmacher in Genussmitteln wie Kaffee und Tee, aber auch in Soft- oder Energydrinks.
Wie wird Koffein auf der Haut angewendet?
Neben der klassischen Aufnahme von Koffein über Getränke, ist der Wirkstoff auch häufig in Hautpflegeprodukten zu finden. Besonders beliebt sind dabei (Augen)cremes, Seren und Gels. Koffein kann hierbei sowohl in Produkten für das Gesicht als auch für den Körper enthalten sein. Auch in der Haarpflege sind Produkte mit Koffein zu finden. So beinhalten einige Shampoos und Haarkuren den Wirkstoff als Stimulanz für Haarwachstum.
Zugeschriebene Wirkung von Koffein
Straffere Haut durch Koffein
Koffein wirkt entwässernd, erläutert Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). „In speziellen Cremes gegen Cellulite wird der Stoff zum Beispiel verwendet, um über die Haut ein Enzym zu aktivieren, das Fett aufspalten kann und somit für einen straffenden Effekt sorgen soll.“
Koffein soll die Durchblutung der Haut anregen
„Des Weiteren wirkt Koffein durchblutungsfördernd, sodass Zellen besonders gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden können“, so Huber. Koffein wird beispielsweise gerne in Shampoos und Haarspülungen verwendet. Hier regt es die Aktivität der Haarfollikelzellen an, was gegen Haarausfall helfen kann.
Extra-Tipp: Wer gerne Filterkaffee trinkt, kann das abgekühlte Kaffeepulver nach der Benutzung aufheben und als grobes Körperpeeling nutzen. Denn die kleinen Körner machen die Haut glatt und sind umweltfreundlicher als extra gekaufte Peelingprodukte aus dem Drogeriemarkt.
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Koffein gegen Schwellungen und Augenringe
Für die Haut rund um die Augen sind Cremes mit Koffein besonders gut geeignet: Sie sollen die Partie aufpolstern und Fältchen minimieren. Das geschieht, indem sich die Blutgefäße zusammenziehen und somit die Flüssigkeitsansammlung verringern. Außerdem kann Koffein die Lymphdrainage stimulieren, wodurch überschüssige Flüssigkeiten und Schadstoffe aus dem Bereich um die Augen herum abtransportiert werden. Augenringe erscheinen dadurch weniger dunkel und geschwollen.
Ist Kaffeetrinken gut für die Haut?
So gut Koffein als Wirkstoff in Kosmetika wirkt, beim regelmäßigen Konsum von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken spalten sich die Meinungen. Denn Kaffee wird nachgesagt, die Haut auszutrocknen und für einen fahlen Teint zu sorgen. Studien konnten das aber bisher nicht belegen. Was allerdings ein Kritikpunkt an übermäßigem Koffeinkonsum sein könnte, ist die dadurch ausgelöste Produktion der Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Diese setzen den Körper in einen Stresszustand und Stress ist bekanntlich nicht gerade ein Beauty-Helfer. Also: Bewusster Kaffeekonsum schadet der Haut sicherlich nicht, übertreiben sollte man es mit Koffein – wie allem anderen – aber auch nicht.
Mögliche Risiken von Koffein in der Hautpflege
Koffein in zu großen Mengen kann die Haut reizen und austrocknen. Vor der Anwendung sollten Sie deshalb stets einen Dermatologen konsultieren – vor allem, wenn Sie ohnehin einen trockenen Hauttypen haben. Es ist außerdem ratsam, vor der Anwendung von koffeinhaltigen Produkten einen Patch-Test durchzuführen.
Experteneinschätzung
Laut Birgit Huber kann Koffein tatsächlich einige positive Effekte auf die Haut haben. Eingesetzt in Kosmetik-Produkten, sieht sie sogar den Vorteil, dass es die Wirkung anderer Stoffe zusätzlich begünstigen könnte: „Auch andere Wirkstoffe profitieren von der verbesserten Durchblutung, da sie somit effektiver wirken können.“ Koffein ist somit eher als Stimulant für die Durchblutung zu sehen, anstatt als wahre Anti-Falten-Waffe. Der Wirkstoff gilt in der Hautpflege dennoch als ungefährlich und kann somit eine positive Ergänzung in der Morgenroutine darstellen.
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Das sagt der Verbraucherschutz
Wenngleich die Anwendung von koffeinhaltigen Hautpflegeprodukten größtenteils unbedenklich ist, so ist es umso wichtiger, beim Kaffeetrinken selbst auf die richtige Menge zu achten. So sollten laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung nicht mehr als 200 Milligram Koffein pro Tag eingenommen werden. Gesundheitliche Risiken sind deshalb vor allem in sogenannten Energy Shots, zur Steigerung der Konzentration und Leistungsfähigkeit recht hoch. Diese sollten deshalb nur mit Vorsicht genossen werden.
Quellen
- mit fachlicher Beratung von Birgit Huber, Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel
- Bundesinstitut für Risikobewertung