10. Oktober 2023, 18:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer das Abend-Make-up intensivieren, oder gar den Augen am Tag etwas mehr Ausdruck verleihen möchte, greift schnell zu Fake Lashes. Von natürlich bis zu extrem ist mittlerweile alles im Drogeriemarkt zu ergattern. Doch wo haben Fake Lashes eigentlich ihren Ursprung? Das lesen Sie bei STYLEBOOK.
Volle Wimpern sorgen für einen aufregenden Augenaufschlag und können das Auge wunderbar umschmeicheln. Aber wer hatte eigentlich die Idee, sich einen zunächst unechten Wimpernkranz auf das Auge zu kleben?
Hat eine französische Prostituierte Fake Lashes erfunden?
Auf TikTok kursierte erst kürzlich das Gerücht, eine französische Prostituierte hätte Fake Lashes erfunden, damit kein Sperma in ihr Auge gelangt. Sie wollte mit dem Fake Lashes sich selbst und ihre Kolleginnen schützen, hieß es auf den sozialen Medien. Außerdem solle sie den Fake Lashes den Namen „Cumbrellas“ (Umbrella = Regenschirm, Crum = Sperma) gegeben haben. Wir haben recherchiert und herausgefunden, ob etwas an dieser Behauptung dran ist.
Lange Wimpern sind schon lange begehrt
Das Gerücht rund um die Fake Lashes und Prostitution ist falsch. Abgesehen davon, dass diese Maßnahme ohnehin nicht funktionieren würde, handelt es sich bei all dem nur um ein Gerücht. Der Wunsch nach langen, vollen und dichten Wimpern reicht bis zum alten Ägypten.
Damals wurde Kohle genutzt, um den Wimpernkranz zu verdichten und das Auge zu intensivieren. Auch im alten Rom wurden lange Wimpern als Schönheitsmerkmal festgelegt. Zu jener Zeit wurden die unterschiedlichsten Methoden ausprobiert, um das Wachstum der Wimpern zu fördern und das gewünschte Ergebnis von Volumen-Wimpern auf natürlichem Wege zu erzielen. So wurden beispielsweise die Wimpern abgeschnitten, damit diese voller und länger nachwachsen. Die künstlichen Wimpern kamen erst später zum Einsatz.
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Die ersten künstlichen Wimpern
Wer nachlesen möchte, wer die Fake Lashes wirklich erfunden hat, wird auf unterschiedliche Namen stoßen. Wir haben aber dem Zeitstrahl entlang recherchiert:
Nachdem verschiedene Methoden für volle und lange Wimpern ausprobiert wurden, entwickelte der Haarspezialisten Ludwig Nessler, der auch die Dauerwelle erfunden hat, die ersten aufklebbaren Wimpern – im Jahre 1903. Unter dem Namen „Nestolashes“ verkaufte er in seinem Salon in London ab 1903 Haarstreifen (aus Menschenhaar), die er ab Fischblasen festklebte und am Wimpernkranz befestigte.
Zwar war er der Erste, doch patentiert wurden aufklebbare Wimpern erst 1911, und zwar von Anna Taylor. Die Kanadierin hatte ein unbekanntes Material mit Tierhaaren verbunden und damit eigene Fake Lashes konstruiert. In den darauffolgenden Jahren wurden oft Tierhaare (Nerzhaar oder Fischhaut) für die Anfertigung von künstlichen Wimpern verwendet.
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So beliebt sind Fake Lashes heute
Über die Jahre entwickelten sich die Möglichkeiten der Fake Lashes immer weiter. Doch einen regelrechten Hype lösten – wie so oft – erst die Hollywoodstars aus, als die künstlichen Wimpern auch die Filmindustrie erreichte. Daher heißt es auch, der Kosmetikgigant Max Factor hätte Fake Lashes erfunden, weil das Unternehmen 1914 künstliche Wimpern für die Schauspielerin Phyllis Haver für ihren Auftritt im Musical „Chicago“ entwickelte. Von da an sah man immer mehr Filmstars mit einem unvergleichlichen Augenaufschlag, der auf künstliche Wimpern zurückzuführen war.
Heute gibt es eine Vielzahl von Optionen auf dem Schönheitsmarkt. Neben den Fake Lashes, die wir in der Drogerie finden, gibt es auch unzählige Alternativen der Wimpernverlängerung im Kosmetikstudio. Auch Wimpernliftings sind mittlerweile sehr beliebt. Ebenso magnetische Wimpern, die ganz ohne Kleber auskommen.
Das Angebot ist groß, wer sich also heute nach langen Wimpern sehnt, bekommt diese schnell gezaubert.