11. März 2020, 18:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kosmetik individuell auf die Bedürfnisse zugeschnitten – das versprach das Gründer-Team rund um „Mimik Skincare“. Das Konzept ist online bereits umgesetzt, jetzt erhofften sich die Macher eine „Die Höhle der Löwen“-Finanzspritze, um auch im stationären Handel Fuß zu fassen. Nach der Sendung platzte der Deal mit Judith Williams – hier lesen Sie, warum!
Max Winkler und sein Vater Andreas führen gemeinsam eine Werbeagentur in dritter Generation, daneben haben sie ein Startup gegründet, das sich an den heiß umkämpften Kosmetikmarkt gewagt hat: „Mimik Skincare“ steht für eine Pflegekosmetikserie, die individuell nach dem eigenen Hautbedürfnis und dem persönlichen Hautzustand zusammengestellt werden kann. „So, wie wir es machen, haben wir keine Konkurrenten“, erklärt Marketingmanager und Gründer Max Winkler im Gespräch mit STYLEBOOK. Zwar gäbe es andere Creme-Konfiguratoren im Netz, am Ende würde der Kunde aber in der Regel eine fertig zusammengerührte Pflege bekommen.
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„Mimik Skincare“ verfolgt ein anderes Konzept: Jedes Set besteht aus einer Basic Cream, ein bis zwei Boostern wie „Anti Aging“ oder „Sun Protection“ und kann auf Wunsch des Kunden mit maximal einem Duft ergänzt werden. Dabei enthält die Basis-Creme bereits effektive Wirkstoffe für die vier verschiedenen Hauttypen: Oily (unrein), Hydro (feuchtigkeitsarm), Sensitive (sensibel) und Anti-Age (reif). Das zusammengestellte Package wird als DIY-Set mit einem 45ml Tiegel mit 2ml Boostern und 1ml Fragrance verschickt, angerührt wird zu Hause. „Unsere Idee war, das Konzept von ,Mymuesli‘ auf Kosmetikprodukte zu übertragen“, so Gründer Max Winkler. Und was anfangs eher eine Spinnerei war, wurde bald zum Großprojekt: Im Labor wurden aufwändige Verfahren entwickelt, jeder einzelne Bestandteil musste den extrem strengen Kosmetikverordnungen entsprechen.
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Deal oder kein Deal?
Mehr als zwei Jahre vergingen, bis „Mimik Skincare“ tatsächlich im Internet-Handel landete. Bislang ist das Produkt über den eigenen Onlineshop erhältlich, und noch einen Erfolg konnten die Gründer verbuchen: „Rossmann war begeistert und hat uns in sein Online-Portfolio mit aufgenommen“, erzählt Max Winkler. Zukünftig möchten die Gründer aber auch im stationären Handel vertreten sein, dafür benötigt das Team 125.000 Euro und bietet den DHDL-Investoren 25,1 Prozent der Firmenanteile.
Zum Schluss blieb Unternehmerin Judith Williams übrig, die mit einem Investment von 125 000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile einstieg.
Nach der Show fehlte die Einigkeit
Eine Erfolgsgeschichte ohne Happy End: „Der Deal ist am Ende geplatzt“, erzählt Gründer Max Winkler im Gespräch mit STYLEBOOK. Es habe zwar „nette Gespräche“ mit Williams gegeben, am Ende fehlte aber die Einigkeit – sowohl die Anteilsverteilung in der Firma sei ein strittiges Thema gewesen, gleichzeitig drifteten die Vorstellungen über die Zukunft von „Mimik Skincare“ auseinander.
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Zukunft auch ohne Investor
Aber auch ohne Löwen-Unterstützung geht es für das Team rund um die innovative Tagespflege weiter. Rossmann hat „Mimik Skincare“ bereits seit längerer Zeit in seinem Online-Sortiment und auch der Plan für den stationären Handel steht: Weil das Kombinier-System aus dem Internet ist in den Läden kaum umsetzbar ist, sollen die am meisten bestellten Kombinationen als bereits fertig gemixte Cremes in die Regale kommen. „Wir haben bemerkt, dass es bei den Bestellungen 80 Prozent Überschneidungen gibt, was die Booster-Zusätze angeht“, erklärt Winkler das Konzept. Der Marketing-Experte ist trotz des geplatzten Löwen-Deals zuversichtlich, dass „Mimik Skincare“ weiter wächst und glaubt an seine Erfindung: „Wir können uns definitiv mit der ganz großen Profi-Kosmetik messen“, so der Marketing-Experte.