16. Januar 2024, 19:52 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Wann haben Sie die Mascara, die schon seit einer Weile auf dem Schminktisch liegt, zuletzt ausgetauscht? Und ist der Lippenstift, den Sie nur zu besonderen Anlässen auftragen, eigentlich noch gut? STYLEBOOK klärt auf, wie lange Kosmetik tatsächlich haltbar ist – und wann es höchste Zeit für einen Wechsel ist.
Wer sich Kosmetikprodukte genauer ansieht, dürfte schon auf die beiden Symbole gestoßen sein: die Sanduhr und den geöffneten Creme-Tiegel. Doch was bedeuten sie – und wo liegt der Unterschied? Ebenso wie Lebensmittel haben auch Kosmetik- und Pflegeartikel eine bestimmte Haltbarkeit. In Deutschland müssen Cremes, Make-up und Co. mindestens 30 Monate lang haltbar sein. Sind die Produkte jedoch bereits angebrochen, können sie nur eine bestimmte Zeit lang verwendet werden. Der Grund: Das Risiko von Unverträglichkeiten steigt, da die Konzentration der einzelnen Wirkstoffe sich mit der Zeit ändert.
Haltbarkeit von Kosmetik erkennen
Creme-Tiegel als Symbol
Der Haltbarkeitszeitraum beginnt ab dem erstmaligen Öffnen der Kosmetika und wird meist mit dem Symbol des geöffneten Creme-Tiegels verdeutlicht. In dem Abbild eines Creme-Tiegels stehen die Fristen in Monaten, etwa „12 M“, also zwölf Monate. In aller Regel halten die Produkte aber deutlich länger. Der geöffnete Creme-Tiegel darf nur aufgedruckt werden, wenn das Produkt ungeöffnet auch mindestens 30 Monate haltbar ist – daher erhalten ihn insbesondere Produkte, die vergleichsweise unempfindlich gegenüber Verderb sind. Dazu gehören etwa Duschgels, Shampoos, Zahnpasten sowie Cremes und Lotionen.
Sanduhr als Symbol
Wenn Produkte grundsätzlich weniger als 30 Monate haltbar sind, müssen sie mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist dabei entweder durch ein „Mindestens haltbar bis“ oder das Symbol einer Sanduhr erkenntlich. Die Zeitangabe gilt unabhängig davon, ob man die Verpackung schon einmal geöffnet hat oder nicht. Doch Vorsicht: Die Angaben zu Mindesthaltbarkeit gelten nur, wenn die auf der Verpackung angegebenen Lagerhinweise eingehalten werden.
Tipps für die Lagerung von Kosmetikprodukten
Werden Kosmetikprodukte starker Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturen ausgesetzt, verringert sich oftmals die Haltbarkeit, da sich Bakterien leichter vermehren können und sich der Zustand der Inhaltsstoffe ändern kann. Die Folge: Produkte verderben schon vor Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums, vorzeitig abgelaufene Kosmetik ist die Folge. Um dem entgegenzuwirken, sollten die Produkte an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort gelagert werden. Idealerweise in einem Schrank, der vor direkter Sonne oder Heizungswärme schützt. Der weitverbreitete Tipp, Kosmetikprodukte im Kühlschrank aufzubewahren, ist nur bedingt sinnvoll. Aufgrund der Kälte kann es etwa bei Cremes zu Emulsionen – der Trennung von Fett und Wasser – kommen, Lippenstifte verlieren an Farbe und Puder beginnt zu bröckeln. Für Parfums ist die Lagerung im Kühlschrank hingegen ideal.
Und wenn keine Angaben gemacht werden?
Wenn es keine Angaben zur Haltbarkeit der Kosmetik gibt, handelt es sich oftmals um Produkte zur Einmalanwendung. Sie sind so portioniert, dass sie nach dem Öffnen sofort komplett verbraucht werden können. Auch Pröbchen zählen dazu. Aber auch sogenannte Druckgaspackungen wie von Haarsprays sowie trockene Puder brauchen keine Angaben, sie sind praktisch unbegrenzt haltbar.
Haltbarkeit von Kosmetik – welches Produkt hält wie lange?
Grundsätzlich gilt bei Kosmetikprodukten: Wer Produkte länger verwendet, als die Zeitangabe vorsieht, muss auf Veränderungen von Geruch und Optik achten. Deuten sich dadurch alterungsbedingte Qualitätsmängel an, sollte man Seife, Creme, Lotion und Puder nicht mehr verwenden. STYLEBOOK hat unterschiedliche Produkte unter die Lupe genommen und verrät, wie lange sie jeweils zu verwenden sind.
Gesichts- und Körperpflege
Haltbarkeit: Die Haltbarkeit bei Kosmetikprodukten wie Gesichtscreme liegt in der Regel bei einem Jahr, Bodylotions halten sogar bis zu drei Jahren. Augencreme kann oft nur maximal drei Monate benutzt werden, da weniger Konservierungsstoffe enthalten sind. Duschgel und Shampoo halten in der Regel mehrere Jahre. Das Symbol auf der Verpackung verrät mit einer kleinen Zahl (z. B. „12 M“), wie viele Monate die Creme haltbar ist. Normal sind dabei 12 bis 24 Monate bei eher dunkler Lagerung und Zimmertemperatur.
Vorsicht: Sobald Cremes wässrig oder krümelig werden, also sich Öl und Wasser voneinander trennen, sollten sie entsorgt werden. Bei Sonnencreme wichtig zu wissen: UV-Schutz-Filter lassen mit der Zeit nach. Also lieber die Flasche aus dem letzten Jahr entsorgen und eine neue kaufen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden.
Tipp: Cremes und Lotionen in Pumpspender oder Tuben sind meist länger haltbar als die aus Dosen und Tiegeln, da der direkte Kontakt mit den Fingern vermieden wird.
Foundation, Concealer, Puder
Haltbarkeit: Kosmetik wie Foundation, Puderrouge und Gesichtspuder halten in der Regel bis zu zwei Jahre, Concealer maximal ein Jahr, bevor sie abgelaufen sind.
Vorsicht: Auch bei Creme- oder flüssigem Make-up gilt: Trennen sich Wasser und Öl voneinander, sollte die Kosmetik entsorgt werden. Sie entdecken dunkle Flecken im Gesichtspuder oder Puderrouge? Sofort Finger weg! Die Flecken könnten Schimmel bedeuten. Niemals mit feuchtem Schwamm oder Pinsel in den Puder gehen. Das begünstigt die Schimmel- und Klumpenbildung.
Tipp: Hygienischer und somit auch länger haltbarer wird es, wenn statt den Fingern ein Schwamm oder Pinsel zum Auftragen benutzt werden. Wenn Puder und Rouge zerbröckeln, heißt das nicht, dass sie unbrauchbar geworden sind. Ein guter Trick ist es, den Hohlraum zwischen Produkt und Deckel mit Wattepads aufzupolstern. Das vermindert Erschütterungen und somit das Zerbrechen.
Haltbarkeit von Kosmetikprodukten fürs Auge
Haltbarkeit: Kosmetik wie Puderlidschatten hält bis zu zwei Jahre, cremiger Lidschatten nur ein Jahr. Der Kajalstift kann bis zu drei Jahre bedenkenlos benutzt werden, durch regelmäßiges Anspitzen bleibt er automatisch hygienisch. Mascara ist ein hochsensibles Produkt, sie sollte spätestens nach einem halben Jahr entsorgt werden.
Vorsicht: Auch bei Puderlidschatten gilt: Dunkle Stellen bedeuten Schimmel. Wenn Wimperntusche komisch riecht oder zu bröckeln anfängt, sollte sie ebenfalls weggeworfen werden. Denn nicht selten kann die Mascara Ursache für eine Bindehautentzündung sein. Grund dafür ist, dass beim Tuschen der Wimpern jedes Mal Keime ins Auge gelangen.
Tipp: Das „Pumpen“ mit dem Mascarabürstchen bringt nichts, außer, dass es neben Keimen auch Luft in den Behälter bringt, was das Produkt schneller eintrocknen lässt. Es ist sinnvoll, das Bürstchen gelegentlich unter fließendem Wasser zu reinigen, wodurch auch das Tuschergebnis ein besseres ist. Lidschatten mit Schwamm oder Pinsel statt den Fingern auftragen, damit es bakterienfrei bleibt.
Lippenstift und Nagellack
Haltbarkeit: In der Regel kann Kosmetik wie Lippenstift und Lipgloss bis zu zwei Jahre benutzt werden. Je fetthaltiger der Lippenstift, desto schneller wird er schlecht. Nagellacke halten bis zu fünf Jahre.
Vorsicht: Wenn sich die Konsistenz verändert oder der Lippenstift komisch riecht, ist es Zeit, sich von ihm zu verabschieden.
Tipp: Am besten nach jedem Gebrauch die Spitze mit einem sauberen Kosmetiktuch abwischen, um sie so sauber zu halten. Lippenstifte und Lipgloss mögen es gerne dunkel. Die Hülle also immer gut verschließen und die Lippenstifte nicht in der Sonne lagern. Bei Lipgloss wie bei der Mascara bitte auf das „Pumpen“ verzichten.
Parfums
Haltbarkeit: Ein gutes Parfum kann bei entsprechender Lagerung bis zu zehn Jahre halten.
Vorsicht: Bei Düften merkt man schnell, wann es Zeit ist, sich zu trennen. Sobald dieser nicht mehr so riecht, wie er riechen sollte, heißt es Lebewohl. Dann ist der Duft gekippt, auch zu erkennen an veränderter Farbe und abgesetzten Partikeln.
Tipp: Düfte möglichst dunkel aufbewahren und vor extremer Hitze schützen. Der beste Platz für Parfum und Eau de Toilette ist der Kühlschrank.
Sonnenschutz
Haltbarkeit: Das tägliche Auftragen von Sonnenschutz ist wichtig, um Hautalterung und Sonnenschäden vorzubeugen. Deshalb sollten Sie darauf achten, abgelaufene Sonnencreme unmittelbar auszusortieren. In der Regel ist Sonnenschutz etwa 12 Monate haltbar.
Vorsicht: Abgelaufene Sonnencreme erkennen Sie an einem starken Geruch sowie an einer veränderten Farbe. Auch wenn sich die Konsistenz verändert und die Creme fester wird, sollten Sie Ihren Sonnenschutz austauschen.
Tipp: Um allergische Reaktionen durch abgelaufene Kosmetik zu vermeiden, können Sie sich mit einem Stift, das Datum auf der Verpackung vermerken, an dem Sie das Produkt zum ersten Mal geöffnet haben. So haben Sie die Haltbarkeit immer im Blick
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Übrigens: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum, so das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Meist können die Kosmetika auch danach noch gefahrlos weiterverwendet werden. Bei geöffneten Produkten rät der IKW zu prüfen: Ist die Konsistenz noch gut? Ist der Duft noch okay? Dann spricht nichts dagegen.