19. August 2022, 14:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nicht alle sind mit makellosen Zähnen gesegnet! Mit unsichtbaren Zahnspangen lassen sich schiefe Zähne ganz diskret auf ihre Plätze verweisen. Auch Ex-GNTM-Model Fiona Erdmann greift aktuell auf eine transparente Kunststoffschiene zurück – und klagt über Schmerzen. STYLEBOOK klärt über die Behandlung, Kosten und die Vor- und Nachteile auf.
Die klassische Zahnspange mit den silbernen Metalldrähten und Brackets kennen vielen noch aus Kindertagen, doch im Erwachsenenalter sind sie selten eine Option. Unsichtbare Zahnspangen, auch Aligner genannt, sind daher für viele eine Alternative, um eine Zahnfehlstellung diskret zu korrigieren. So auch für Ex-GNTM-Model Fiona Erdmann. Sie hat sich für eine Aligner-Behandlung entschieden und berichtet in ihrer Instagram-Story davon: „Also die letzten Stunden waren nicht schön. Ich muss mich erst einmal daran gewöhnen. Der Druck ist echt krass. Auch wenn man die Spangen nicht so richtig sieht, aber sie sind echt ziemlich eng.“
Sind diese Schmerzen ein Einzelfall? STYLEBOOK sprach mit Dr. David Gómez Serrano von der Berliner Praxisgemeinschaft Dörfer Kieferorthopädie, über die Art der unsichtbaren Zahnkorrektur.
Was sind unsichtbare Zahnspangen?
Auf dem Markt gibt es verschiedene Hersteller der unsichtbaren Zahnspangen. Der wohl bekannteste Hersteller ist Invisalign. Die Apparatur ist nicht patentiert, daher haben auch viele weitere Hersteller ähnliche Kunststoffschienen auf den Markt gebracht, beispielsweise OrthoCaps, Clear Correct oder TrioClear.
Bei einer Aligner-Therapie wird mit Hilfe einer Computergrafik der Ist-Zustand der Zahnreihen erstellt, ein Behandlungsziel festgelegt und in Behandlungsphasen unterteilt. Für jede Phase wird eine Kunststoffschiene erstellt, die durch Druckausübung die Zähne in die gewünschte Position schiebt.
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Wie läuft die Behandlung ab?
Nachdem der Patient seine erste Schiene erhalten hat, setzt er sie selbst ein, indem er sie praktisch über die Zähne stülpt. Sie werden täglich bis zu 22 Stunden lang getragen und nur zum Essen oder Trinken (außer bei klarem Wasser) manuell herausgenommen. Mit der Zeit führen die Aligners durch kontrollierte Bewegungen zur Verschiebung der Zähne – pro Phase rechnet man mit etwa 0,2 Millimeter Bewegung und/oder eine Drehung um etwa ein Grad. Wie bei einer festen Zahnspange hängt die Gesamtdauer der Behandlung von der Schwere der Zahnschiefstellung ab.
Welche Vorteile haben unsichtbare Zahnspangen?
Ein klarer Vorteil ist der ästhetische Aspekt: Anders als Metallbrackets und Korrekturdrähte fallen die durchsichtigen Kunststoffschienen so gut wie gar nicht auf, haben jedoch die gleiche Zugkraft. Zudem besteht laut Experten bei der Behandlung kaum ein Risiko auf Verletzungen im Bereich der empfindlichen Mundschleimhaut. Die Aligners beeinträchtigen den Alltag nicht, können beim Sport (und natürlich auch zum Abendkleid) getragen werden, und sollten sie doch stören, kann der Patient sie einfach selbst herausnehmen.
Was sind die Nachteile einer Aligner-Behandlung?
Wie Dr. Gomez berichtet, empfinden vereinzelte Patienten die Schienen anfangs als störend beim Sprechen. Nach wenigen Tagen habe man sich aber meist an das geringfügige Fremdkörpergefühl gewöhnt und auch eventuelles Lispeln stellt sich ein. Außerdem kann es zu einem Druckempfinden kommen, wenn die Zähne sich verschieben, so wie Fiona Erdmann es aktuell erlebt. Alle, die sich für eine Aligner-Behandlung entscheiden, sollten sich auch konsequent an den Behandlungsplan halten und die Schienen 22 Stunden am Tag tragen, da sich sonst die Behandlung verlängern kann und das Ergebnis getrübt wird. Auch das Herausnehmen ist nicht gerade ein Kinderspiel. Die Aligners müssen sanft mit den Fingerspitzen von den Zähnen gezogen werden, angefangen bei den Backenzähnen und dann nach vorne gearbeitet. Unvorsichtiges Herausrupfen kann sie beschädigen.
Wie viel kostet die Behandlung?
Durchschnittlich liegt der Preis bei zwischen 3.500 und 6.500 Euro. Er kann aber von Patient zu Patient – abhängig vom Schweregrad der Schiefstellung, Behandlungsplan und von der Häufigkeit der nötigen Kontrolltermine – stark variieren. In Deutschland werden die Kosten für solch eine Behandlung nicht von den Krankenkassen übernommen oder bezuschusst, von privaten Krankenversicherungen schon.
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Quellen
– mit fachlicher Beratung von Dr. David Gómez Serrano von der Berliner Praxisgemeinschaft Dörfer Kieferorthopädie