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Erfahrungsbericht

Faltenfrei dank Gesichtsmassage? Ich schwöre drauf!

Frau, die sich ihr Gesicht massiert
Sich selbst das Gesicht massieren? Ein Verwöhn-Moment, meint unsere Autorin Foto: Getty Images
Kristina Hellhake

24. August 2020, 4:42 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wenig Schlaf, ein Drink zu viel am Abend oder einfach Stress – Gründe, um morgens etwas verknittert aufzuwachen, gibt es viele. Unsere Autorin ist auf der Suche nach einem einfachen Trick für ein frischeres Aussehen auf ein Ritual gestoßen, das nicht nur ganz einfach und kostenlos ist, sondern auch sichtbare Resultate bringt.

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Seit einigen Jahren habe ich mich von der Illusion verabschiedet, morgens ausgeruht auszusehen. Egal, ob ich viel oder wenig schlafe, mir den Wein zum Abendessen verkneife oder nicht, ich sehe nach dem Aufwachen einfach müde aus! Weil meine Haut sensibel ist und mich die Investition in teure Pflegeprodukte abschreckt und auch der Besuch bei der Kosmetikerin nur kurzfristig Wirkung zeigt, wollte ich einen Wachmacher für zu Hause finden – und ergänzte meine Pflegeroutine um eine Gesichtsmassage.

Bei der Recherche auf Beauty-Blogs und YouTube-Kanälen erfahre ich, die regelmäßige Anwendung und der sanfte Druck auf verschiedene Bereiche des Gesichts hat positive Auswirkungen auf das Lymphsystem, hilft durch die bessere Durchblutung Entzündungen abzuheilen und vorzubeugen und baut sogar Schwellungen ab. Und was soll ich sagen? Zwei Monate Massieren haben sich bewährt.

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Wie funktioniert eine Gesichtsmassage?

Zunächst verteile ich meine Creme (etwa 1 TL) großzügig auf Gesicht, Hals und Dekolleté. Zu Beginn der Massage streiche ich mit der flachen Hand einfach rechts und links entlang der Wangen herunter. Färbt sich die Haut jetzt leicht pink, ist das ein Zeichen von guter Durchblutung. Dann klopfe ich mit beiden Händen sanft auf den Bereich oberhalb der Schlüsselbeine – das aktiviert den Stoffwechsel. Danach massiere ich mit kreisenden Bewegungen rund um das Kinn und den Mund, dies beugt angeblich Fältchen vor und polstert die Lippen natürlich auf. Anschließend fahre ich mit den Fingerspitzen erst die Augenbrauen entlang und hebe diese sanft an, bevor ich mit leichtem Druck unterhalb der Augen nach außen fahre. So entsteht eine kreisende Abfolge – erst oberhalb, dann unterhalb der Augen. Im Anschluss tut es gut die Stirn mit leichten Zickzack-Bewegungen abzutasten und am Haaransatz alle zehn Finger aufzudrücken. Wer dabei fünfmal tief ein- und ausatmet kann wunderbar abschalten. Egal, ob man sich für dieses Ritual fünf oder fünfzehn Minuten Zeit nimmt, den Abschluss sollten immer streichende Abwärtsbewegungen entlang der Wangen machen, damit sich Flüssigkeitsansammlungen abbauen können.

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Was brauche ich für eine Gesichtsmassage?

1. Die richtige Pflege

Bei meiner Massage vertraue ich auf die Produkte, die ich auch sonst am Morgen oder Abend verwende: Tagescreme und Nachtöl. Dabei verzichte ich auf synthetische und chemische Zusätze und wähle Naturkosmetik. Sogar in der Küche kann man fündig werden: Einfaches Kokosöl eignet sich hervorragend als Massagemittel, sollte allerdings nur sehr sparsam und auf feuchter Haut angewendet werden, da es die Poren verstopfen und dadurch Unreinheiten verursachen kann. Angenehme Nebeneffekte des Öls, bei dem man auf die Eigenschaft „kalt gepresst“ achten sollte: Kokosöl bekämpft freie Radikale, beugt vorzeitiger Hautalterung vor und reguliert den natürlichen Feuchtigkeitsverlust der Haut.

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2. Intuitive Bewegungen

Grundsätzlich gilt bei der Massage: Gut ist, was gut tut! Dadurch, dass man selbst Hand anlegt, kann man Druck und Tempo so gestalten, wie es angenehm ist. Dabei darf man sich intuitiv leiten lassen – sanftes Kneifen, Schieben und Streichen bieten sich an. Für eine straffende Massage kann man ruhig kräftiger zugreifen. Anleitungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten findet man in diversen Videos im Netz und mit einiger Übung leitet man seine eigene Lieblingsanwendung einfach aus dem Gedächtnis ab.

3. Gesichtsreinigung nicht vergessen

Es versteht sich vielleicht von selbst, aber man sollte das Gesicht vor der Massage von Make-up und den Rückständen des Tages befreien, andernfalls massiert man Staubpartikel gleich mit ein und das verstopft die Poren. Ich empfehle die Massage am Morgen nach der Reinigung und dem Eincremen und vor dem Auftragen des Make-ups für einen Frischekick. Aber auch nach einem langen Arbeitstag ist es herrlich entspannend, sich mit einer extra langen Massage vor dem Einschlafen zu verwöhnen.

4. Nehmen Sie sich Zeit

Der Einstieg ist leicht, doch wer sich direkt von der ersten Gesichtsmassage einen Schönheits-Boost erwartet, den muss ich enttäuschen: Hier ist Geduld gefragt! Sehen Sie die Anwendung deshalb einfach als Chance für einen kleinen Verwöhn-Moment im Alltag. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für sich, abseits von Hektik und Stress. Apropos Erwartungen: Wie bei allen Routinen stellt sich auch mit dieser Anwendung nur sichtbarer Erfolg ein, wenn man sie regelmäßig wiederholt. Zwar kann sich schon die allwöchentliche Gesichtsmassage am Sonntagabend positiv auf die Gemütslage auswirken – einen kleine Straffung der Haut oder sogar schmalere Konturen erzielt man aber nur mit Ausdauertraining und damit täglichen Anwendungen.

5. Saubere Hände!

Egal, zu welcher Uhrzeit man sich eine Gesichtsmassage gönnt: Hygiene ist das Wichtigste. Nicht nur das Gesicht sollte gereinigt sein, auch die Finger sollten sauber sein, sonst verteilen Sie allerhand unerwünschte Bakterien auf der Haut.

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Was bringt eine Gesichtsmassage?

Im Gegensatz zu Massagerollern mit Jade- oder Rosenquarzsteinen, die zwar gerade im Sommer angenehm kühlen aber auch eine kleine Investition sind, sind die eigenen Hände immer kostenlos verfügbar. Nach einer Weile weiß man, welche Bewegungen am wohltuendsten sind und die beste Wirkung für die individuellen Bedürfnisse der Haut haben. Nach etwa 10-14 Tagen habe ich die ersten sichtbaren Resultate bemerkt – gerade rund um die Augenpartie hilft die Massage morgens schneller fit auszusehen, ich fühle mich wacher und habe das Gefühl, dass mein Gesicht insgesamt etwas schmaler aussieht. Allerdings können sich auch Irritationen einstellen: Die Haut muss sich erstmal an die Aufmerksamkeit und Berührungen gewöhnen. Ich möchte trotzdem nicht mehr darauf verzichten. Nach acht Wochen ist die Massage für mich wie das Auftragen der Gesichtscreme: Jeder Griff sitzt inzwischen ganz mühelos. Ganz nebenbei stellt sich aber auch noch ein anderer angenehmer Effekt ein: Die liebevolle Beschäftigung mit dem eigenen Gesicht stimmt erfrischend versöhnlich mit vermeintlichen Makeln und vertreibt sogar schlechte Laune. Und macht ein entspannter, zufriedener Gesichtsausdruck nicht jeden schöner?

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