14. Oktober 2022, 6:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nach dem Kämmen haben sich ganze Haarknäuel in den Borsten verfangen? Für viele Frauen ein Schock! Tatsächlich ist Haarausfall ein Thema, von dem viele Menschen aller Altersgruppen mal mehr, mal weniger betroffen sind. STYLEBOOK hat mit einer Dermatologin über die Ursachen gesprochen und mögliche Methoden, die helfen können.
Übersicht
Wann spricht man von Haarausfall?
Kein Wunder, dass Shampoos, Conditioner, Masken und Kuren zu den meistverkauften Kosmetikprodukten zählen – glänzendes und kraftvolles Haar gilt als Symbol für Gesundheit und Wohlbefinden. Umso belastender ist für viele Frauen starker Haarausfall – Fachbegriff „Effluvium“ –, von dem gesprochen wird, wenn man pro Tag mehr als 120 Haare verliert, erklärt Dr. med. Uta Schlossberger gegenüber STYLEBOOK.
Ursachen für Haarausfall
Hormonelle Ursachen
Östrogen und Cortisol gelten als wichtige Hormone für ein gesundes Haarwachstum. Wenn es zu einem rasanten Abfall des weiblichen Sexualhormons Östrogen kommt, kann dies in der Konsequenz zu Haarausfall führen, vor allem bei Frauen in den Wechseljahren kann das der Fall sein. Bei Cortisol ist es genau andersherum: Hier sorgen hohe Werte für den Verlust von Haaren. Vor allem Stress und langandauernde Belastungssituationen führen zu einem Anstieg des Cortisolspiegels. Diese Ursache kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Haarausfall führen.
Nährstoffmangel
Oftmals stellt sich Haarverlust auch bei einem Nährstoffmangel bzw. Eisenmangel ein. Von letzterem sind vor allem Frauen betroffen, da sie während ihrer Periode Blut und somit Eisen verlieren. Auch Vegetarier und Veganer sollten potenzielle Mangelerscheinungen im Blick haben und sich im Falle von Haarausfall beraten lassen.
Weitere Gründe
Auch die Einnahme von Medikamenten könne eine Ursache von Haarausfall sein, so die Expertin. Insgesamt sei es oft schwierig, den konkreten Grund für Haarverlust herauszufinden, mehr als 150 verschiedene Gründe, darunter auch erblich bedingter Haarausfall oder eine Schwangerschaft, können ursächlich sein.
Öl als Behandlung bei Haarausfall
Die richtige Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen ist das A und O für ein gesundes Hautbild und starke Haare. Damit der Cortisolspiegel nicht steigt, gilt es, Stress und schlaflose Nächte zu vermeiden. Nach Möglichkeit sollten Frauen auch darauf verzichten, die Haare täglich zu waschen: Kopfhaut und Haarstruktur werden strapaziert, Kämmen und Föhnen begünstigen den Haarausfall zusätzlich. Wer also schöne Haare haben will, sollte neben seinem Stress-Level auf die richtige Pflege achten.
Ideal zur Behandlung von leichtem Haarausfall eignen sich Öle und fetthaltige Emulsionen: Besonders beliebt ist dabei Kokosöl, da es kleinere Infektionen lindern kann und die Kopfhaut nachhaltig hydratisiert. Aber auch Rizinus-, Argan- und Olivenöl sind bewährte Hausmittel zur Pflege. Wirksame Mittel seien auch Zink, Bockhornklee und Spirulina-Algen, so die Dermatologin. Zudem gibt es einige Hausmittel wie Senf, die gegen Haarausfall helfen sollen.
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Wann sollten Frauen bei Haarausfall den Arzt aufsuchen?
Generell wird zwischen zwei Arten von Haarausfall unterschieden: erblich oder hormonell bedingter Haarverlust, der sich bei Frauen durch kahle Stellen an der Scheitelregion bemerkbar macht, und dem diffusen Haarausfall, dessen mögliche Ursachen Stress, Schlaf- oder Eisenmangel sein können.
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Therapie bei Alopezie
Wenn plötzlich kreisrunde Flächen komplett kahl sind oder der Haarverlust mit schmerzhaften Hautveränderungen einhergeht, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Frau Dr. Schlossberger spricht in diesem Zusammenhang von Alopezie. Wenn das der Fall ist, werden laut Expertin verschiedene Blutwerte gemessen, der Dermatologe führt eine Haarwurzel-Analyse durch. Je nach Ergebnis wird eine Therapie auf den Patienten abgestimmt – etwa medikamentöse Verfahren oder entzündungshemmende Präparate, so Schlossberger. Ab wann eine Besserung sichtbar wird? Laut der Dermatologin kann es bis zu einem Jahr dauern, bis die Haare wieder anfangen nachzuwachsen.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Dermatologin Dr. Uta Schlossberger, Dermatologie am Kolumbahof in Köln