7. Februar 2024, 20:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
So unterschiedlich die Methoden zur Gesichtsreinigung oder Make-up-Entfernung auch ausfallen – die meisten von uns greifen zum Handtuch, um das Gesicht nach dem Waschen abzutrocknen. Dabei hält sich in der Beauty-Szene hartnäckig die Meinung, die im Stoff enthaltenen Bakterien könnten Hautunreinheiten begünstigen. Stimmt das wirklich?
Übersicht
Handtücher als Nährboden für Bakterien
Fakt ist: Der Frotteestoff gängiger Handtücher bietet einen idealen Nährboden für Bakterien. Gibt es am Körper Entzündungen und werden Handtücher nicht oft genug gewechselt, können diese Keime über die Benutzung auch ins Gesicht gelangen und zu Hautreizungen und Unreinheiten führen. So konnte der Mikrobiologe Charles Gerba in einer Studie1, die sich mit der Verbreitung von Bakterien im Badezimmer beschäftigte, zeigen, dass 90 Prozent der getesteten Handtücher aus herkömmlichen Badezimmern mit Bakterien kontaminiert waren. Besonders Kolibakterien, die man sonst eher in der Toilette findet, landeten häufig auf Handtüchern – vor allem, weil Benutzer sich ihre Hände nach dem Toilettengang nicht gründlich genug gereinigt hatten. Doch es gibt einige einfache Tipps, mit denen die Vorbeugung der Bakterienverbreitung sicher gelingt und Handtücher hygienischer werden.
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Handtücher nicht teilen und regelmäßig wechseln
Generell gilt: Benutzen Sie für Gesicht und Körper unterschiedliche Handtücher und teilen Sie diese nicht mit anderen. Außerdem sollten Sie Ihre Handtücher regelmäßig wechseln. Laut Charles Gerba sogar alle zwei Tage: „Wenn das Gesicht mit einem zwei Tage alten Handtuch abgetrocknet wird, landen vermutlich mehr Kolibakterien auf dem Gesicht, wie wenn man den Kopf in die Toilette halten und einmal spülen würde“, zitierte etwa das Time Magazin2 den Wissenschaftler. Und ein warmes, feuchtes Badezimmer ist der optimale Nährboden für Keime. Um alle Bakterien abzutöten, sollte man Handtücher deshalb auch bei mindestens 60 Grad waschen. Zudem wichtig: Die Handtücher richtig trocknen. Sind die Handtücher noch leicht feucht, können sich darin Pilzsporen und Keime entwickeln. Deshalb sollten sie nach dem Duschen auf den Heizkörper gelegt werden.
Trend: Lufttrocknen
Absolut textilfrei ist dieser Trend, der von Korea aus immer beliebter wird. In dem Land, das schon Produktinnovationen wie Tuchmasken oder Anti-Pickel-Patches hervorgebracht hat, trocknen immer mehr Frauen ihr Gesicht gar nicht ab, sondern lassen Feuchtigkeit schlicht verdampfen. Neben der Sicherheit vor Keimen bringt diese Methode einen weiteren Vorteil mit sich: Pflegeprodukte ziehen auf leicht feuchter Haut noch besser ein und speichern die Feuchtigkeit. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, sich das Gesicht mit festeren Papiertüchern abzutupfen. Dies ist zwar hygienisch, aber alles andere als umweltschonend – wir setzen daher auf den Lufttrocknen-Trend.
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Tupfen statt Reiben
Es gibt auch Experten, die die Sorge vor Bakterien für übertrieben halten: Im Interview mit dem „Guardian“ erklärte die britische Hautärztin und Autorin des Buchs „The Skincare Bible“, Anjali Mahto, von einem sauberen Handtuch sei nichts zu befürchten und die meisten Bakterien auf dem Körper seien völlig normal und unbedenklich.
Die Methode des Lufttrocknens befindet sie zwar nicht als schädlich, aber doch zumindest als viel zu zeitaufwendig. Wer daher gerne weiterhin zum praktischen Handtuch greifen möchte, dem empfiehlt sie, das Gesicht abzutupfen statt abzureiben. Dadurch können Hautunreinheiten, die oft durch mechanische Irritation entstehen, vorgebeugt werden.
Quellen
– 1Bacterial occurrence in kitchen hand towels, The University of Arizona
– 2 Your Towels Are Way Dirtier Than You Thin, Time
– 3 Throw in the towel: is air-drying your face better for your skin?, The Guardian