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Experten klären auf

Wie viel Sport in der Schwangerschaft ist eigentlich gesund?

STYLEBOOK hat nachgefragt, wie viel Sport in der Schwangerschaft erlaubt ist
STYLEBOOK hat nachgefragt, wie viel Sport in der Schwangerschaft erlaubt ist Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

1. Juli 2024, 19:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ist Sport in der Schwangerschaft okay? Oder tabu, weil es dem Kind schaden könnte? Tatsache ist: Je fitter die werdende Mutter ist, desto besser ist das auch fürs Kind. Übertreiben sollte man es allerdings nicht! STYLEBOOK hat bei zwei Experten nachgefragt, warum Fitness vor der Geburt so wichtig ist und worauf Schwangere achten sollten.

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Lange Zeit galt Sport in der Schwangerschaft als gefährlich. Für viele werdende Mütter eine willkommene Ausrede, neun Monate lang ohne schlechtes Gewissen auf zusätzliche körperliche Anstrengung zu verzichten. Heute weiß man, dass regelmäßige Bewegung kein übertriebener Fitnesswahn einiger Weniger ist, sondern sogar extrem wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind. Doch welche Sportarten eignen sich? Und bis zu welchem Monat darf man eigentlich trainieren? STYLEBOOK fragte bei Fitness-Expertin, Personal Trainerin und Ex-Olympiaschwimmerin Micha Østergaard und Dr. Christian Albring, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, nach:

Darum ist es wichtig, in der Schwangerschaft Sport treiben

Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Atmung und der gesamte Bewegungsapparat werden in der Schwangerschaft verstärkt beansprucht. „Knochen, Gelenke und Muskeln müssen innerhalb kurzer Zeit viel mehr Gewicht tragen, als sie es gewohnt sind“, erklärt Fitness-Expertin Micha Østergaard. Regelmäßige Fitness kräftigt die Muskeln, verbessert die Ausdauer und Kondition. Das hilft Frauen, das ansteigende Gewicht in der Schwangerschaft besser zu tragen, sich auf die körperliche Belastung der Geburt vorzubereiten und nach der Entbindung schneller wieder in Form zu kommen. „Sport ist auch das beste Mittel gegen Schwangerschaftsbeschwerden wie Venenstau, Rückenschmerzen und Wassereinlagerungen. Außerdem kommt der Kreislauf in Schwung und das Immunsystem wird stärker“, sagt Dr. med. Christian Albring, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Wie wirkt sich regelmäßige Bewegung auf die Gesundheit des Kindes aus?

Sport hilft bei Stressbewältigung und sorgt für gute Laune. Die Glückshormone, die dabei freigesetzt werden, übertragen sich auch auf den Fötus. So wird selbst Nicht-Sportlerinnen heute ein leichtes Kraft- oder Ausdauertraining in der Schwangerschaft empfohlen. „Studien haben bewiesen, dass Kinder von sportlichen Frauen besonders vital zur Welt kommen“, so Dr. Albring. Halten sich Mütter schon vor der Schwangerschaft fit, sind ihre Babys bei der Geburt in der Regel nicht zu groß oder zu dick und haben später weniger mit Übergewicht und Bluthochdruck zu kämpfen.

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Welche Sportarten eignen sich?

Moderater Ausdauersport wie Walking, Radfahren und Schwimmen, aber auch Muskeltraining wie Schwangerschafts-Pilates oder leichtes Krafttraining sind ideal. „Ich empfehle Krafttraining mit geringer Intensität, etwa mit leichten Hanteln“, sagt Fitness-Expertin Østergaard. „Durch das Gewicht des Kindes werden Wirbelsäule und Beckenboden extrem belastet. Gezielte Rücken- und Bauchübungen festigen die Muskulatur und stabilisieren die Körpermitte. Wer in der Schwangerschaft – und am besten auch davor – Rücken- oder Core-Training gemacht hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit in der Schwangerschaft nicht unter Rückenschmerzen leiden“, so Østergaard. Auch Yoga eignet sich, da der Körper durch sanfte Dehnübungen und tiefes, gleichmäßiges Atmen optimal auf die Geburt vorbereitet wird. Hier empfiehlt sich spezielles Schwangerschaftsyoga, da viele Übungen mit Bauch nicht möglich sind. Wer übrigens im Freien trainiert, gewährleistet zusätzlich eine optimale Sauerstoffversorgung. „Generell ist aber jede Bewegung besser als keine. Jede Frau sollte das machen, was ihr Spaß macht und sich gut anfühlt“, empfiehlt Østergaard.

Auch interessant: So stärken Sie den Beckenboden richtig – vor und nach der Schwangerschaft

Diese Sportarten sollten Schwangere besser meiden

„Kontaktsportarten wie Handball, Fußball und Boxen und Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko wie Inlineskaten, Skifahren und Klettern sind für Schwangere nicht geeignet“, so Østergaard. Auch Sportarten, bei denen es zu Erschütterungen und raschen Drehbewegungen kommt, wie Reiten, Tennis und Squash, sollten vermieden werden. Ebenfalls bitte beim Dehnen aufgepassen! „Die Gelenke dehnen sich in der Schwangerschaft natürlich aus. Werden diese dann zusätzlich beansprucht, kann es sein, dass dies schneller zu Verletzungen führt“, weiß die Expertin.

Wie oft und wie intensiv darf man als Schwangere trainieren?

Generell sollten Sie sich nicht zu sehr verausgaben oder bis zur Erschöpfung trainieren. „Das Training muss nicht nur individuell, sondern auch an den Verlauf der Schwangerschaft angepasst werden“, so Dr. Christian Albring. Drei bis vier Mal pro Woche ein auf den Körper abgestimmtes Programm ist ideal. Achtung: Die Herzfrequenz sollte nicht über 140 Schläge pro Minute gehen. Denn wenn die Mutter außer Puste ist, besteht die Gefahr, dass auch das Baby atemlos ist. Ruhepausen sind daher besonders wichtig.

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Bis zu welchem Monat ist Sport in der Schwangerschaft unbedenklich?

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und Ihre Gynäkologin. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sorgen bei fast jeder zukünftigen Mutter gewichtige Gründe dafür, dass sie ihr Training reduzieren muss. Stört der Bauch irgendwann, sind Schwimmen und Aquagymnastik ideal. Wer vom Joggen aufs Walken wechselt, schont die Gelenke und verhindert Beschwerden. Leichte Beckenübungen können bis zum Ende der Schwangerschaft durchgeführt werden.

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