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Bei Expertinnen nachgefragt

Kann Lippenpflege wirklich süchtig machen?

Frau mit Lippenpflege
Für viele gehört der Griff zur Lippenpflege zur Beauty-Routine dazu – doch kann man von Lippenbalsam wirklich süchtig werden? Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

10. September 2022, 16:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wer zu häufig mit einem Lippenpflegestift über die Lippen fährt, kennt das Problem: Schon nach kurzer Zeit spannt es wieder, die Lippen fühlen sich trocken an und im Handumdrehen fetten sie wieder nach. Doch können Lippenpflegestifte wirklich süchtig machen? STYLEBOOK hakte bei Expertinnen nach.

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Warum wollen wir die Lippen ständig nachcremen?

Übertriebener Einsatz von Lippenpflegestiften ist eher eine geistige als eine körperliche Sucht, es setzt quasi ein Gewöhnungseffekt ein“, erklärt Dr. med. Uta Schlossberger von der Dermatologie am Kolumbahof gegenüber STYLEBOOK. Das Problem: Die Haut auf den Lippen verfügt nur über wenige Talgdrüsen und fühlt sich deswegen schnell trocken und wenig geschmeidig an – gerade im Winter bei trockener Heizungsluft. Wer allerdings ständig nachfettet, der suggeriert dem Körper, dass die Feuchtigkeit dringend benötigt wird. Die Expertin warnt: „Es kann sechs bis acht Wochen dauern, bis sich die Lippen von der ständigen Lippenpflege entwöhnt haben.“ Heißt: Ja, Lippenpflege kann süchtig machen.

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Ist zu viel Lippenpflege schädlich und kann sie süchtig machen?

Grundsätzlich besteht keine große Gefahr, häufig einen Lippenpflegestift zu verwenden. Vorausgesetzt man achtet auch die richtigen Inhaltsstoffe. So sollte man besser auf Lippenpflege auf Mineralölbasis verzichten, denn diese kann süchtig machen. Diese Inhaltsstoffe, auch als Paraffin gekennzeichnet, legen sich wie ein Film auf die Haut und trocknen die empfindliche Lippenhaut zusätzlich aus. „Solche Produkte entziehen Feuchtigkeit, lassen die Lippen aufspringen und austrocknen“, so Schlossberger. Darüber hinaus stehen Kosmetikprodukte, die aromatische Kohlenwasserstoffe aus Mineralöl (MOAH) enthalten, im Verdacht krebserregend zu sein. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gebe es dazu zwar noch keine gesicherten Erkenntnisse, allerdings fehle es auch an Langzeitstudien.

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Auf natürliche Lippenpflege setzen

Im Zweifelsfall sollte man sich deswegen grundsätzlich über die Inhaltsstoffe informieren, wie auch Make-up-Artist Lucia Ljubicic auf STYLEBOOK-Nachfrage bestätigt. „Lippenbalsam sollte möglichst wenig Chemie enthalten, man sollte also besser zu einen Bioprodukt oder Naturkosmetik aus dem Reformhaus greifen. Dabei sind hier Produkte mit Sheabutter oder Jojobaöl zu empfehlen, anstatt von Mineralöl.“ Nicht nur Lippenbalsam, auch Lippenstifte sollte man laut den Expertinnen vor der Verwendung auf ihre Inhaltsstoffe prüfen.

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