11. Januar 2018, 18:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Südkorea liegt im Beauty-Segment ganz weit vorne und überrascht immer wieder mit neuen Trends, die unsere Haut noch schöner machen. STYLEBOOK hat bei Beauty-Bloggerin Swantje Bernsmann von „The Original Copy“ nachgefragt, was wir uns in Sachen „K-Beauty“ abschauen können und was uns in Zukunft erwarten wird.
In Südkorea hat Schönheit einen besonders hohen Stellenwert, das Ideal ist ein makelloser Porzellan-Teint. Immer wieder werden neue Beauty-Produkte entwickelt, um die Haut intensiver reinigen, pflegen und schminken zu können. Beauty-Produkte aus Korea, kurz K-Beauty genannt, sind längst international verbreitet und auch bei uns angekommen. Wer hätte gedacht, dass die BB-Cream, das erste erfolgreiche Produkt aus Korea, der Anfang einer neuen Beauty-Ära war 2012. Bei K-Beauty handelt sich nicht mehr um einen einzelnen Trend, sondern um ein ganzes Segment, das eigene Trends mit sich bringt.
Swantje Bernsmann vom Blog „The Original Copy“ hat sich in Seoul umgeschaut. Uns hat sie erzählt, was K-Beauty so besonders macht.
Wie funktioniert die „K-Beauty“?
Die Koreanerinnen sind die Queens, was perfekte Haut angeht. Der Grund: Eine mehrstufigen Hautpflege sowie die ständige Verwendung von Sonnenschutz – auch im Winter. Der absolute „Geheimtrick“ wäre dann noch: Immer sofort abschminken, wenn man nach Hause kommt. Den Trick habe ich mir bei den Koreanerinnen abgeschaut und ich kopiere das schon seit ein paar Jahren – mit Erfolg! Meine Haut dankt mir jede Sekunde ohne Make-up und mit der richtigen Pflege.
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Welches K-Beauty-Produkt ist dein persönlicher Favorit?
Mein Favorit aus Korea war ein Cushion-Augenbrauen-Produkt von der Marke Laneige, welches fantastische und dennoch natürlich wirkende Augenbrauen zaubert. Das funktioniert genau wie die Cushion-Technologie, die wir auch von Foundation und Rouge kennen. Es ist eine sehr einfache Anwendung, da man den Pinsel einfach nur im Schwämmchen tränkt und die Farbe am Ende nicht so präsent ist wie bei einem Augenbrauen-Stift.
Wie sieht die koreanische Beauty-Routine aus?
Bei der Gesichtsreinigung sind die Koreaner besonders gründlich und setzen auf Double Cleansing. Zunächst wird das Make-up mit einem Reinigungsöl, das in Kontakt mit Wasser schäumt, entfernt. Anschließend wird Gesichtswasser oder Mizellenwasser verwendet, um die letzten Rückstände zu entfernen. Durch diese tiefenwirksame Reinigung bereiten die Koreaner ihre Haut optimal auf die anschließende Feuchtigkeitspflege vor.
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Schöne Haut ist das A und O in Korea, weshalb sich ihr ein ganzer Beauty-Trend widmet. Mit „Glass Skin“ ist ein Porzellan-Teint gemeint, der durch eine ausgiebige Beauty-Routine jeden Tag aufs Neue zum Glänzen gebracht wird – beinahe so, als wäre die Haut von einer Glasschicht überzogen. Dafür wird die Haut nach der Reinigung in mehreren Schritten mit Feuchtigkeit versorgt, um das Strahlen von innen zu intensivieren und durch etwas Make-up zu vollenden.
K-Beauty setzt auf Y-Zone
Nachdem sich alles jahrelang nur um die T-Zone gedreht hat, ist nun die Y-Zone an der Reihe. Damit ist der untere Teil des Gesichts, der Hals und das Dekolleté gemeint. Diese Partie wird in Zukunft durch spezielle Produkte gepflegt und sogar verändert. Um aus einem rundlichen Gesicht ein viel mehr V-förmiges zu machen, das vom Kinn aus spitz verläuft, gibt es von der Marke Dodo das „Face Maker Lifting Tape“. Es wird an der Seite des Unterkiefers angeklebt und definiert dadurch die Gesichtsform. Mit etwas Make-up wird es quasi unsichtbar und ist eine gute Alternative zu Schönheitsoperationen der Kieferpartie, die in Korea ohnehin immer populärer werden.
Neue Inhaltsstoffe im K-Beauty-Segment
Obwohl immer wieder neue Inhaltsstoffe entdeckt und in Produkte integriert werden, sind diese meist möglichst natürlich und ein bisschen außergewöhnlich: Algen, grüner Tee oder Perlmutt. Hier reiht sich jetzt auch die Wassermelone ein – sie spendet nicht nur Feuchtigkeit, sondern sorgt durch die enthaltenen Aminosäuren für eine bessere Durchblutung und löst abgestorbene Hautschüppchen. Vor allem in Gesichtsmasken wirkt der Inhaltsstoff sehr beruhigend und verringert Hautrötungen.
Mit Gesichtsmasken fing alles an
Vlies-Masken waren erst der Anfang der Begeisterung für die intensive Pflege durch Gesichtsmasken. Die in wertvollen Inhaltsstoffen getränkten Filzmasken werden auf das Gesicht gelegt und können dadurch gleichmäßig ihre Wirkung entfalten. Mittlerweile gibt es sie aber auch für einzelne Partien wie Augen, Lippen oder Hände. Der neueste Beauty-Trend aus Korea sind „Bubble Face“-Masken: Wie der Name verrät, trägt man sie auf und es entwickeln sich viele kleine Bläschen, sodass die Maske am Ende das gesamte Gesicht bedeckt und man aussieht wie eine niedliche Wolke. Die Gesichtsmasken sorgen nicht nur für lustige Selfies, sondern stimulieren die Haut und versorgen sie mit viel Feuchtigkeit.
Auch der nächste Trend ist schon bei uns angekommen: Die gründliche Reinigung und Pflege. Was wir mit Sicherheit noch verstärkt sehen werden, sind verspielte Verpackungen im Toy-Style. Tony Moly ist eine der Firmen, die hier schon bei uns angekommen sind, und ich bin mir sicher, dass die koreanische Verrücktheit nach derartigen Verpackungen auch noch den deutschen Markt mitbestimmen wird.
Man kann den Erfolg dieses Konzepts eigentlich auch schon an Marken wie Too Faced sehen, die bei uns auch aktuell einschlagen wie eine Bombe.
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Wo kann ich K-Beauty shoppen?
In Korea gibt es zahlreiche Stores, in denen es die neuesten und außergewöhnlichsten K-Beauty-Produkte gibt. Das Shopping-Viertel Myeongdong in Seoul ist wohl die Quelle aller Produkte und auch bei neuen Brands äußerst beliebt, um Stores zu eröffnen. Wer dort ist, sollte sich unbedingt ausreichend Zeit nehmen und Neues entdecken. Und auch in Deutschland gibt es mittlerweile Geschäfte, Onlineshops und sogar Drogerien, die die eigene Kategorie „Korean Beauty“ führen.
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