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Meinung

Warum mich überteuerte Beauty-Adventskalender ärgern

Adventskalender aus weißen Tüten und Portrait der Autorin
Adventskalender sind etwas Schönes, um sich auf das Fest der Liebe einzustimmen. Warum überteuerte Beauty-Adventskalender unserer Redakteurin jedoch die Weihnachtsstimmung verderben, lesen Sie hier. Foto: Collage STYLEBOOK / Foto Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

2. Dezember 2022, 14:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Dezember ist angebrochen und damit auch die Zeit der Adventskalender. Während es früher ausreichte, 24 Tage lang eine Kleinigkeit aus Schokolade aus dem Plastik-Inlay zu drücken, kann es heute kaum extravagant und teuer genug sein, besonders bei Beauty-Adventskalendern. Warum das nicht den Geist von Weihnachten verkörpert, hat unsere STYLEBOOK-Redakteurin aufgeschrieben.

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Weihnachten..hach ja. Ich gehöre definitiv zu denen, die sich freuen, wenn Anfang September (oder noch früher) die ersten Lebkuchen in den Supermarktregalen zu finden sind. Auch Weihnachtsfilme könnte ich das ganze Jahr gucken. Das Schönste an der Vorfreude auf Weihnachten ist jedoch immer der Adventskalender. Wie viele andere hatte auch ich in meiner Kindheit einen. Einen Nikolaus aus Stoff, dessen Türchen meine Eltern mit Süßigkeiten und zum 6. und 24. mit kleineren Besonderheiten gefüllt hatten. Und die waren dann wirklich eine tolle Überraschung. Doch geht der Flair nicht verloren, wenn man jeden Tag eine „tolle Überraschung“ bekommt?

Denn aktuell gibt es von so gut wie jedem Unternehmen einen Adventskalender. Bleiben wir im Beauty-Segment: Von Marken wie Charlotte Tilbury über Rituals bis hin zu Dior über Unternehmen wie Sephora, Glossybox oder Zalando Beauty – Adventskalender boomen. So sehr, dass man oft nach September kaum noch welche bekommt. Dabei denken da die wenigsten (gerne) an die Weihnachtszeit. Dass die immer schneller kommt, als man denkt, ist klar. Dennoch kam für mich als alte Weihnachtsliebhaberin in den letzten Jahren immer mehr die Frage auf, ist es das wert?

Viele Beauty-Adventskalender sind zu unspezifisch

Denn die Adventskalender müssen natürlich jedermanns bzw. -fraus Geschmack treffen. So finden sich hinter den 24 Türchen aber Anti-Aging-Cremes gepaart mit Duschgel für Kinder oder Herrendüften – alles Produkte, mit denen ich prinzipiell erst einmal nichts anfangen kann. Nun kann man natürlich sagen, dass die Dinge, die man selbst nicht benötigt, sich großartig als kleine Weihnachtsgeschenke für andere machen. Doch wenn ich mich auf eine Überraschung freue, mit der ich mir etwas Gutes tun möchte und jeden zweiten Tag etwas bekomme, das ich selbst gar nicht verwende, ist die Weihnachtsvorfreude schnell getrübt.

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„480 Euro für Pröbchen? Da bin ich raus!“

Vorausgesetzt man kann sich überhaupt dazu durchringen, einen Beauty-Adventskalender zu kaufen. Denn oft sind diese auch einfach so teuer, dass ich den Adventskalender dann doch schweren Herzens im Laden lasse. Zumal diese mich immer öfter enttäuscht haben. Nicht nur die Auswahl der Überraschungen, sondern auch die Produktgrößen lassen meiner Meinung nach zu wünschen übrig. Das sehen auch einige Follower von Leni Klum so. Die Tochter von Heidi Klum erregte kürzlich Aufsehen, weil sie auf ihrem Instagram-Account Werbung für den Dior-Adventskalender machte. Dieser enthält neben ein paar Lippenstiften überwiegend Parfum sowie Pflege in Testgröße. „480 Euro für Pröbchen? Da bin ich raus“, kommentierte eine Instagram-Nutzerin, viele weitere stimmen ihr zu. Ich auch. Ganz abgesehen von Dior – die Marke bewegt sich nun mal in der gehobenen Preisklasse und Parfum ist natürlich auch teuer – ist auch mein Eindruck, dass viele der Adventskalender kaum mehr Produkte in Originalgröße enthalten und dennoch deutlich teurer geworden sind als noch vor einigen Jahren.

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Wo liegen die Grenzen?

Inflation hin oder her stellt sich mir die Frage: Was schenken sich die Menschen dann noch zu Weihnachten? Wenn schon das Schmankerl, das auf Weihnachten einstimmen soll, so viel kostet, wie ich für Geschenke für meine gesamte Familie ausgebe, ist für mich der Geist von Weihnachten, dem Fest der Liebe, verfehlt. Dass wir diese Liebe mit Geschenken ausdrücken, ist wunderbar. Im Idealfall macht man sich jedoch Gedanken, worüber freut sich mein Gegenüber. Ob das dann mehrere hundert Euro kosten muss, ist fraglich.

So bestehen meine Geschenke, und auch mein (Beauty-)Adventskalender für mich selbst, schon seit ein paar Jahren überwiegend aus Zeit. Zeit, die ich mit meinen Liebsten verbringe oder Zeit, die ich mir bewusst für mich nehme. Das ist, trotz Inflation und gestiegener Kosten, nicht teuer, aber wertvoll. Und da lege ich dann gerne auch eine neue Gesichtsmaske auf oder probiere neue Nagellacke – aber genau die, die ich wollte, nicht welche aus überteuerten Adventskalendern.

Quelle:

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