3. März 2023, 7:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das sogenannte Slugging soll über Nacht wahre Wunder für die Gesichtshaut bewirken. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Beauty-Trend mit Vaseline aus Südkorea? Für wen ist er geeignet, wer sollte besser die Finger davon lassen? STYLEBOOK hat bei einer Dermatologin nachgefragt.
Aus Südkorea sind schon so manche kuriose Kosmetik-Anwendungen zu uns herübergeschwappt – Anwendungen, zu denen auch das Treatment Slugging gehört, das sich vom englischen Wort „slug“ für Nacktschnecke ableitet.
Beauty-Trend Slugging mit Vaseline
Tatsächlich hat Slugging aber gar nichts mit den schleimigen Tierchen zu tun, sondern vielmehr mit herkömmlicher Vaseline. Die extrem fetthaltige, schmierige Creme wird fürs Slugging abends auf die Nachtpflege aufgetragen. Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic, erklärt, warum: „Wenn man abends seine Nachtpflege aufträgt und sich dann ins Bett legt, landet ein Teil der Creme zwangsläufig auf dem Kopfkissen. Eine zusätzliche Schicht Vaseline soll das verhindern, denn während sie verschmiert, bleibt die Nachtcreme erhalten und kann unter dem Schutzfilm richtig einziehen.“
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Für welche Hauttypen eignet sich Slugging?
Slugging soll also bewirken, dass die Nachtpflege unter der Vaseline-Schicht nicht entweichen und sich somit richtig entfalten kann. Diese verschließende Wirkung der Vaseline bringt jedoch gleichzeitig auch Nachteile mit sich. „Das hat zur Folge, dass die Haut nicht mehr richtig atmen kann und Poren sich verstopfen“, warnt Dr. Alice Martin. „Das kann zu Ausschlägen und Akne führen oder diese verschlimmern.“
Bei fettiger Haut, Mischhaut oder empfindlicher Haut sei Slugging daher nicht zu empfehlen. Wer normale bis trockene Haut hat, kann es ausprobieren – „zunächst einmal punktuell statt im ganzen Gesicht“, rät die Dermatologin. „Man sollte sich jedoch nicht zu viel davon versprechen. Das Risiko, dass sich das Hautbild nach Slugging eher verschlechtert, ist vor allem bei Menschen, die zu Akne und Rötungen neigen, sehr hoch.“
Wenn Slugging, dann jetzt im Winter
Im Winter braucht die Haut eine Extraportion Pflege und Feuchtigkeit – wer unempfindlich ist, kann Slugging also guten Gewissens einmal ausprobieren. In warmen Monaten sollte man jedoch lieber ganz die Finger davon lassen: „Durch die Vaseline kann Schweiß nicht verdunsten“, erklärt Dr. Alice Martin. „Stattdessen sammelt er sich unterhalb der Fettschicht und weicht die Haut auf – ein Fest für Bakterien und Erreger. Die Folge: Die Haut wird rot, juckt, Pickel entstehen.“ Wer stark oder schnell schwitzt, sollte Slugging daher auch im Winter lieber sein lassen. Der Tipp der Dermatologin: „Tagsüber reichhaltige Cremes auftragen, im Winter auch ruhig etwas dicker. Vaseline eignet sich eher zur Lippen- oder Nagel-Pflege.“
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Quelle
– mit fachlicher Beratung von Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic