24. September 2023, 17:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für viele mag gelten: Je mehr ein Reinigungsprodukt wie Shampoo, Spülung oder Badezusatz schäumt, desto größer ist das Sauberkeitsgefühl. Mittlerweile ist bekannt, dass der Hygieneeffekt nicht zwangsläufig mit einer extremen Schaumbildung korreliert, dennoch bleibt die Frage: Warum entstehen eigentlich die kleinen Bläschen, die wir in Wanne und Dusche so lieben?
Ist mehr Schaum gleichzusetzen mit mehr Sauberkeit? Zumindest finden wir es mittlerweile seltsam, wenn ein Shampoo oder Duschgel wenig aufschäumt. Aber ist da wirklich etwas dran und was haben Tenside eigentlich damit zu tun?
Tenside sind für Schaumbildung verantwortlich
Tatsächlich sind die sogenannten Tenside für die Schaumbildung verantwortlich. Sie bringen besondere Eigenschaften mit, als waschaktive Substanzen werden sie deswegen in vielen Pflegeprodukten eingesetzt. Dabei geht der Begriff selbst auf das lateinische Wort „tensus“ für gespannt zurück.
„Tenside sind Wirkstoffe, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen und so für eine bessere Benetzung von Gegenständen und Geweben sorgen. Gleichzeitig lösen sie den Schmutz der zu reinigenden Oberflächen oder Fasern“, erläutert der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt, wobei zwischen „vier Tensidklassen unterschieden wird: anionische, nichtionische, kationische und amphotere Tenside.“ So gelingt es, dass zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten wie Öl und Wasser sich fein vermengen.
So werden Luftbläschen stabil gehalten
In Shampoo oder Duschgel sorgen die enthaltenen Tenside dafür, dass die Luftbläschen stabil bleiben und nicht sofort zerplatzen: „Indem Sie das Shampoo mit Wasser mischen und es in Ihr Haar und Ihre Kopfhaut einmassieren, vermengen Sie das verdünnte Shampoo mit Luft, wodurch der Schaum entsteht“, erklärt der Shampoo-Produzent „Head & Shoulders“ auf seiner Website. Dabei hängt die genaue Konsistenz des Schaums davon ab, welche Inhaltsstoffe im jeweiligen Pflegemittel genau enthalten sind.
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Aufgrund ihrer Eigenschaften werden sie sehr vielseitig in der Kosmetik eingesetzt: „Sie können säubern, Schaum erzeugen sowie als Emulgatoren wirken und Stoffe miteinander vermischen“, erklärte IKW-Experten Birgit Huber 2018 der dpa. „In Shampoos, Duschgels und Seifen werden Tenside beispielsweise verwendet, um Fett- und Schmutzpartikeln mit Wasser vom Körper abzuwaschen. Auch in Zahncremes finden Tenside Verwendung. Hier fördern sie während des Zähneputzens die schnelle und vollständige Auflösung sowie Verteilung der Paste im Mund.“
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Die Herstellung von Tensiden
Die in kosmetischen Produkten eingesetzten Tenside werden vorwiegend synthetisch auf Basis pflanzlicher Rohstoffe hergestellt. Sie sind laut IKW mild und umweltverträglich. Die reinigenden Inhaltsstoffe werden häufig in Kombination eingesetzt, da ein Zusatz oft nicht alle gewünschten Anforderungen erfüllen kann.