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Markencheck

Wer steckt eigentlich hinter der niederländischen Beautymarke „Rituals“?

Rituals
Gehen Sie auch regelmäßig zu Rituals? Foto: picture alliance / imageBROKER | Manfred Bail
Desireé Oostland
freie Autorin bei STYLEBOOK

29. Februar 2024, 14:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Setzt man einen Fuß in einen „Rituals“-Store, verfällt man gleich in ein kleines Wellness-Paradies. Düfte, Lichtverhältnisse und Geräusche erinnern an einen Besuch im Spa. Das Konzept der Marke vermischt Elemente wie Wellness, Emotionen und Luxus. Aber woher kommt Rituals?

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Inmitten der Einkaufszentren oder Großstädten laden die Rituals-Stores immer wieder zur Ruhe ein. Kaum hat man den Laden betreten, steigen die entspannenden Düfte auf, Kirschblüten schweben einem entgegen, Ruhe kehrt ein, der Teeaufguss lässt sich hören. Neben Duftflakons für die Bettwäsche findet man Peelings für den Körper, Duschschaum und Autodüfte oder auch Tee. Die Produkte, die oft von fernöstlichen Ritualen inspiriert sind, stehen für luxuriöse Wellnessroutinen. Doch wer steckt eigentlich hinter der Marke?

Ein Gründer mit großen Visionen

Rituals wurde im Jahr 2000 in von Raymond Cloosterman in Amsterdam gegründet. Er selbst war früher Manager bei Unilver, entwickelte dort die Marke „Dove“. Die Unilever-Group stellte ihn vor die Aufgabe, eine Weltmarke zu erschaffen. Mit dieser Aufgabe im Gepäck reiste er durch die Welt, bis er verstand, wonach die Menschen sich sehnten: nach Emotionen. Also wollte er die in Produkte integrieren.

Er beschloss, eine Marke für Mann und Frau, für Jung und Alt zu kreieren, um Menschen zu ermöglichen, aus ihrem Alltag ein Wellnessritual zu erschaffen. Seinen Wellness-Plan stellte er bei Unilever vor, doch in einem so riesigen und mächtigen Konzern war eine solche Umsetzung nicht einfach möglich. Doch Cloostermans Vision stand: Er kündigte seinen hohen Posten mit Mitte 30 und gründete Rituals. Mit 175 Produkten wie Duschschaum, Duftstäbchen und Creme startete er die Marke.

Die ersten Jahre starteten schwierig, die Umsätze „waren schrecklich“, erzählte er öfter in Interviews. Doch der Unternehmer gab nicht auf, auch, wenn er zwischendurch für einen Kredit bei seinem früheren Unilver-Chef anklopfen musste. Aber all das zahlte sich aus: 2005 schrieb das Unternehmen erstmalig schwarze Zahlen. Nach sieben Jahren war die Marke erst wirklich profitabel. Besonders in Deutschland und Schweden kommt das Konzept der Wellness-Kultur bis heute gut an.

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Rituals: Erfolgreich online und offline

Rituals verzeichnete im letzten Jahr einen Rekord-Nettoumsatz von mehr als 1,7 Mrd. Euro und einem weltweiten Umsatzwachstum von 22 Prozent, mit steigenden Umsätzen im Einzelhandel, im digitalen Bereich und insbesondere einem Wachstum von fast 20 Prozent bei den Online-Verkäufen. Auch Online kann man die Produkte erwerben: Rituals.com ist der viertgrößte Beauty Online-Shop in Deutschland, mit einem Umsatz in Höhe von 87 Millionen Euro im Jahr 2021. Derzeit führt Rituals mehr als 807 Shops und 2700 Shop-in-Shops in 33 Ländern in Europa, Asien, dem Mittleren Osten sowie Nord- und Südamerika.

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Tierversuche und Nachhaltigkeit

Besonders das Thema Nachhaltigkeit hat sich Rituals auf die Fahne geschrieben: Neben all den Originalgrößen aller Produkte gibt es von einigen mittlerweile praktische Refill-Möglichkeiten: Sei es für den Auto- oder Raumduft. Derzeit arbeitet Rituals außerdem daran, alle Verpackungen bis 2025 wiederverwertbar zu machen und die Bestandteile zu 90 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen zu gewinnen. Zudem wirbt das Unternehmen mit konsumentenfreundlichen Vorteilen wie: keine Parabene, kein Mikroplastik, viele natürliche Inhaltsstoffe – und: keine Tierversuche!

Kritik an Rituals

„Alle Inhaltsstoffe sollen der Haut guttun“, heißt es auf der Webseite. Die Seite „Utopia“ hat jedoch 2021 einige Produkte unter die Lupe genommen und auch Inhaltsstoffe gefunden, die nach wie vor in der Kritik stehen. Beispielsweise enthält das Deo „The Ritual of Samurai“ den synthetischen Duftstoff Lilial. Gerade für Frauen mit Allergien oder Asthma kann das zu einem Problem werden. Zudem wurden auch Inhaltsstoffe wie Polymere, Cyclopentasiloxane und Silikone gefunden, die sich in der Umwelt schwer abbauen lassen.

Auf STYLEBOOK-Nachfrage anwortete das Unternehmen wie folgt: „Uns ist der Inhaltsstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional) bekannt. Bitte beachten Sie, dass die EU die Verwendung von Lilial in kosmetischen Produkten seit März 2022 verboten hat, was bedeutet, dass alle unsere Produkte diesen Inhaltsstoff nicht mehr enthalten. Die Samurai Serie ist zudem nicht mehr im Verkauf.“

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