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Studie belegt

Die meisten Frauen leiden in ihren Dreißigern an einer Essstörung

Junge Frau, die den Kopf in die Hände stützt. Vor ihr ein leergegessener Teller. Essstörungen sind kein Spaß, bitte holen Sie sich Hilfe.
Wenn das Thema Essen zur Qual wird: Vor allem Frauen in ihren 30ern neigen zu Essstörungen, wie der Beauty Impact Report zeigt Foto: Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

25. Oktober 2023, 17:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Dass besonders Frauen an Essstörungen leiden, ist bekannt. Dass es jedoch häufig Frauen in den 30ern trifft, hat der Beauty Impact Report 2023 nun herausgefunden.

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Das Körpergewicht ist für viele Frauen ein ausschlaggebender Pfeiler in puncto Selbstbewusstsein. Über 60 Prozent der Frauen in Deutschland sind mit ihrem Körpergewicht unzufrieden, wie der Beauty Impact Report von STYLEBOOK aufzeigt. Dafür wurden über 1000 Frauen im Alter von 16 bis 79 Jahren zu ihrem Wohlbefinden befragt. Dabei hat sich herausgestellt, dass Essstörungen besonders in einem Alter auftreten.

Das Thema Gewicht spielt eine große Rolle für Frauen

Das Körperbewusstsein von Frauen in Deutschland ist hoch. Dies zeigen die Werte des Beauty Impact Report 2023. So sind 69 Prozent aller Befragten unzufrieden mit etwas an sich und würden gerne etwas verändern. Und wie eingangs erwähnt, sind 63 Prozent mit ihrem Körpergewicht unzufrieden. Der erste Gedanke? Weniger essen. So haben über 65 Prozent bereits eine Diät gehalten. Die Zahlen dazu sind laut Umfrage für den Beauty Impact Report 2023 durchgehend bei weit über 60 Prozent, über alle Altersstufen hinweg.

Fast ein Fünftel der Frauen in ihren 30ern leidet an einer Essstörung

Auf die Frage, ob sie unter einer Essstörung litten, hat sich jedoch besonders die Gruppe der 30-Jährigen hervorgetan. So sind es hier 24,3 Prozent der Frauen, die eine Essstörung entwickelt haben, während es im Durchschnitt 13,7 Prozent sind. Bei den jüngeren Frauen bis 29 ist es noch etwa jede Fünfte, die Essstörungen am eigenen Leib kennt. Das bestätigt auch das Jahrbuch der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen von 2022. Dieses lässt verlauten: „Manifeste Essstörungen treten bei rund jeder fünften Person auf.“ Mädchen seien davon deutlich häufiger betroffen als Jungs oder Männer.

Ab 40 nehmen diese Zahlen, laut der Studie des Beauty Impact Report 2023 deutlich ab. Bei den Frauen von 40 bis 59 geben 13,7 Prozent an, an einer Essstörung zu leiden. Ab 60 sind es noch 6,6 Prozent.

Dafür behalten Frauen auch ihre Fitness im Auge

So haben Frauen im Alter von 30 bis 39 nicht nur häufig eine Essstörung, sondern kontrollieren auch ihre Fitness am meisten, wie der Report zeigt. Fast die Hälfte trackt beispielsweise ihre Fitness, zum Beispiel mit einer Fitness-Uhr (47,3 Prozent). Weiterhin achten fast 40 Prozent von ihnen darauf, am Tag mindestens 10.000 Schritte zu gehen.

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Was genau versteht man unter einer Essstörung?

Doch was genau versteht man unter einer Essstörung? Das erklärt FITBOOK-Ernährungsexpertin Sophie Brünke: „Bei einer Essstörung weicht die Wahrnehmung des eigenen Körperschemas stark von der Realität ab, wodurch Betroffene ein gesundes, intuitives Essverhalten verlernen.“ Dabei können Essstörungen in drei Formen eingeteilt werden, so Brünke: „Magersucht, Bulimie und die Binge-Eating-Störung. Magersucht ist geprägt durch ein starkes Kaloriendefizit und Sport, wodurch eine radikale Gewichtsabnahme erzielt wird. Bei Bulimie kommt es zu „Fressattacken“, welchen Maßnahmen folgen, die überschüssigen Kalorien wieder abzuführen (z. B. Erbrechen, Abführmittel). Bei einer Binge-Eating-Störung kommt es ebenfalls zu solchen Attacken, jedoch erfolgen keine Gegenmaßnahmen.“

Die Gründe dafür können, laut Brünke, sehr unterschiedlich sein: „Ursachen einer Essstörung können biologischer Natur sein, also eine genetische Veranlagung haben, sozial begründet sein, wenn es beispielsweise zu Mobbing kommt oder auch in gesellschaftlichen Einflüssen liegen, etwa im vorherrschenden Schönheitsideal.“

Weiterhin weist sie darauf hin, dass es auffallend bei diesen psychischen Krankheiten sei, „dass Frauen etwa doppelt so häufig an ihnen erkranken wie Männer. Dabei ist die Binge-Eating-Störung die häufigste Form.“

Quellen

  • Mit fachlicher Unterstützung von Ernährungswissenschaftlerin Sophie Brünke
  • Essstörungen. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2022. Lengerich: Pabst Science Publishers, S. 107–115, Wunderer, E. et al. (2022)
  • Beauty Impact Report 2023
Themen Gesunde Ernährung Mental Health
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