15. Dezember 2022, 12:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Soziale Medien zeigen die eine Freundin im Fitnessstudio, die andere im neuen Bikini am Strand – und wir sitzen Zuhause auf dem Sofa und öffnen die zweite Tafel Schokolade. Da kann schnell das Gefühl aufkommen, nicht genug zu tun oder zu sein und das Selbstwertgefühl leidet. Besonders junge Frauen sind betroffen, wie der Beauty Impact Report 2022 von STYLEBOOK herausfand. Wie wir unser Selbstwertgefühl wieder aufbauen können, erklärt eine Psychologin.
Frauen und Mädchen verspüren in der heutigen Zeit einen enormen Druck, ihr Leben und Aussehen zu optimieren, der durch permanente Vergleiche verstärkt wird. So hat der Beauty Impact Report 2022 von STYLEBOOK herausgefunden, dass die Nutzung Sozialer Medien mit einem niedrigen Wohlbefinden einhergeht. Je intensiver Frauen Soziale Medien nutzen, desto häufiger vergleichen sie sich mit anderen und desto geringer ist das Wohlbefinden. Doch wie können wir ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen, damit wir uns wieder besser fühlen? Dazu hat STYLEBOOK mit der Psychologin Annika Lohstroh gesprochen.
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„Das Problem sind nicht die Sozialen Medien!“
„Das Problem sind nicht die Sozialen Medien, aber den Umgang damit müssen wir lernen“, sagt Psychologin Annika Lohstroh. Jeder Like setze das Belohnungszentrum in unserem Gehirn in Gang, das könne regelrecht süchtig machen, erklärt sie. Das bestätigen auch die Ergebnisse des Beauty Impact Reports vom vergangenen Jahr. Damals gaben in der Altersgruppe zwischen 16 und 39 Jahren knapp ein Viertel der Befragten an, dass „ein Like/View mehr wert sei, als ein Kompliment des Partners.“
Selbstreflexion und Realitätschecks stützen das Selbstwertgefühl
Sich darüber klar zu werden und dagegen vorzugehen, setzt ein gewisses Maß an Selbstreflexion voraus. „Der erste Schritt ist die Bewusstwerdung des Problems und die Frage ‚Was will ich ändern?’“, so Lohstroh. Dann stehe ein Realitätscheck an. So sollten Sie sich bei jedem Bild, das in den sozialen Medien gepostet wird, fragen, was dahintersteckt. „Stars oder Sternchen haben stundenlanges Styling hinter sich, das Set wird extra ausgeleuchtet und in den meisten Fällen sind die Fotos retouchiert. Da ist es einfach unmöglich, als lebendige, reale Frau dem nachzukommen.“ Die Psychologin rät weiterhin dazu, bereits mit Jugendlichen zu besprechen, wie Bildbearbeitung funktioniert. „Wenn man sich beispielsweise Photoshop genauer ansieht, merkt man schnell, wie einfach es ist, die Lippen aufzupusten, den Po zu vergrößern, die Taille schmaler zu machen – und das alles mit nur wenigen Handgriffen!“
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Ziele setzen fürs Selbstwertgefühl
Neben dem reflektierten Umgang mit Sozialen Medien sei es auch wichtig, „mit echten Freundinnen zusammenzukommen, die echt aussehen.“ Dazu kann es auch hilfreich sein, seine Komfortzone mal zu verlassen und zum Beispiel eine neue Sportart auszuprobieren. Das pusht auch das Selbstbewusstsein: „Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein entstehen, wenn wir etwas tun. Setzen Sie sich kleine Ziele. Mit jedem Ziel, das Sie erreichen und jedem Erfolgserlebnis, das Sie haben, steigt Ihr Selbstwertgefühl.“
Quellen:
- Mit fachlicher Unterstützung von Psychologin und Autorin Annika Lohstroh, Medienbüro Lohstroh & Thiel
- Ein Like ist mehr wert als ein Kompliment des Partners, Beauty Impact Report 2021, STYLEBOOK
- Beauty Impact Report 2022, STYLEBOOK