10. Oktober 2022, 0:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dass von den Sozialen Medien Druck in puncto Selbstwertgefühl udn Selbstwahrnehmung ausgeht, ist unbestreitbar. Besonders die jüngere Generation ist davon betroffen. Wie weit der Druck der Sozialen Medien geht, zeigt die gesteigerte Bereitschaft für Schönheits-OPs und das Beauty-Konsumverhalten der Befragten, die der Beauty Impact Report 2022 von STYLEBOOK herausstellte.
Make-up, Kleidung, Essen, Freunde – alles muss perfekt aussehen und möglichst „instagrammable“ sein. Auch bei den Usern von Sozialen Medien selbst macht der Optimierungswahn nicht Halt. Mit Filtern werden Fotos bearbeitet, um vollere Lippen, eine schmale Nase oder hohe Wangenknochen vorzutäuschen. Teilweise geht dieser Trend sogar so weit, dass sich Frauen unters Messer legen, um einem Schönheitsideal zu entsprechen, das sie täglich in den Sozialen Medien sehen. So entwickelt sich ein homogenes Bild von Menschen, die als „schön“ gelten, was meist anhand von Likes und Followern gemessen wird.
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Soziale Medien begünstigen Schönheits-OPs
Das zeigt auch der Beauty Impact Report 2022 von STYLEBOOK. Rund 70 Prozent sind zwar der Meinung, dass Influencer und Webseiten ein bestimmtes Schönheitsideal fördern, dennoch holen sich 85 Prozent dort Tipps in Sachen Beauty. Das wirkt sich auch auf die Zahl der Schönheits-Operationen aus. Laut einem Bericht der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen ist die Anzahl der ästhetischen Eingriffe 2022 um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Auch unter den Befragten des Beauty Impact Reports sind 20 Prozent, die sich einer entsprechenden Behandlung bereits unterzogen haben oder dies ernsthaft in Betracht ziehen. In der Gruppe der 16- bis 39-Jährigen sind es sogar 31 Prozent. Und auch hier schlägt sich der erhöhte Konsum von Sozialen Medien nieder. Denn die sogenannten „Heavy-Nutzerinnen“, also die Teilnehmerinnen, die täglich auf sozialen Plattformen unterwegs sind, zeigen eine noch höhere Bereitschaft zu Schönheits-OPs. Besonders diejenigen, die Snapchat und TikTok regelmäßig nutzen, weisen mit 41 Prozent in dieser Hinsicht eine mehr als doppelt so hohe Bereitschaft auf als der Durchschnitt. Noch höher sind die Zahlen zu minimal-invasiven Eingriffen. Auch hier sind Snapchat- und TikTok-Userinnen mit 57 bzw. 51 Prozent ganz vorne mit dabei.
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Der soziale Druck auf die junge Generation wächst
Alarmierend können diese Entwicklungen insofern gesehen werden, als die Zielgruppe der beiden genannten Plattformen noch recht jung ist. 28 Prozent der Befragten haben sich für die Beauty-Eingriffe jemand anderen als Vorbild genommen. Ein Fünftel gibt konkret an, es habe sich durch den Konsum von Influencer-Inhalten zu einem Schönheitseingriff verleiten lassen. Der soziale Druck, perfekt auszusehen, steigt also mit der Nutzung Sozialer Medien und dem damit einhergehenden erhöhten Vergleichspotential an. Auch das trifft wieder besonders die jüngeren Teilnehmer von 16 bis 39 Jahren. Hier geben 33 Prozent an, sie hätten im Hinblick auf Schönheitsoperationen Druck von anderen bekommen.
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Finanzielle Einschränkungen für Schönheits-OPs
Der Einfluss reicht so weit, dass 20 Prozent der Befragten sich finanziell einschränken, um sich Schönheitseingriffe leisten zu können. Während der Durchschnitt rund 34 Euro im Monat für Beauty-OPs ausgibt, liegt die Zahl mit 36 Euro bei den Heavy-Nutzerinnen höher. Nutzerinnen von TikTok geben noch einmal 20 Euro monatlich mehr, im Jahr also 631 Euro, für Eingriffe aus.
Auch beim nicht-invasiven Beauty-Konsum macht der Einfluss der Sozialen Medien nicht Halt. So hat ein Viertel der Befragten sich bereits zu Käufen verleiten lassen, die sie sich eigentlich nicht leisten können, obwohl nur 49 Prozent Influencer für authentisch und glaubwürdig halten. Kein anderer Kanal beeinflusst Frauen also in einer vergleichbaren Weise, wie der Beauty Impact Report weiter deutlich macht.
Quelle:
- Beauty Impact Report 2022, STYLEBOOK