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Experte erklärt

Bruststraffung nach Schwangerschaft – Behandlung, Kosten, Risiken

Frau hält Brust
Nach der Schwangerschaft sind einige Frauen mit ihrer Brust unzufrieden und ziehen eine Bruststraffung in Erwägung. Foto: iStock / AndreyPopov
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STYLEBOOK Redaktion

28. Juni 2021, 4:53 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Schwangerschaft und Stillzeit sind eine Herausforderung für den weiblichen Körper – und speziell die Brust. Die kann nach der Entbindung des Kindes an Volumen verlieren und erschlaffen. Manche Frauen entscheiden sich deshalb für eine Bruststraffung. Doch was sollte Frau zum Eingriff wissen und wie gefährlich ist dieser? STYLEBOOK sprach mit einem Arzt für plastische und ästhetische Chirurgie.

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Für wen kommt eine Bruststraffung infrage?

„Gerade Frauen, die ihre Brust während der Schwangerschaft am schönsten fanden, wünschen sich diese nach der Geburt und dem Abstillen zurück“, weiß Dr. Taufig aus der Stadtklinik für Ästhetische Medizin in Köln. Besonders häufig ergeht es Frauen mit kleineren Brüsten so, deren Cup während der Schwangerschaft von einem A- auf ein B- oder C-Körbchen gewachsen ist und danach wieder auf ein schlaffes, kleineres Körbchen zurückgeht. Doch auch Frauen mit einer größeren Oberweite wünschen sich laut dem Experten eine ebenso straffe Brust, wie sie sie während der Schwangerschaft hatten.

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Warum erschlafft die Brust nach der Schwangerschaft?

Wie stark ein Busen nach der Geburt und dem Abstillen erschlafft und an Volumen verliert, ist abhängig von der Zusammensetzung des Gewebes und in welchem Verhältnis Fett- und Drüsengewebe in der Brust vorhanden sind. So muss nicht jede Brust nach dem Abstillen gleich stark schrumpfen. Durch die erneute Hormonumstellung nach der Schwangerschaft gehen jedoch auch die Wassereinlagerungen zurück, die die Brust aufgepolstert haben. Zusätzlich verliert die Brust mit dem Abstillen an Volumen und Elastizität. Das Ergebnis: Der Busen fängt an zu hängen.

Was sollte vor einer Bruststraffungs-OP beachtet werden?

Ganz wichtig ist die Frage, ob weitere Schwangerschaften gewünscht sind. Dr. Taufig: „Ich operiere grundsätzlich nur, wenn die Frau nicht mehr schwanger werden möchte. Das Ergebnis soll schließlich möglichst lange halten und eine erneute Schwangerschaft verändert die Oberweite erneut.“ Viele Frauen nehmen in der Schwangerschaft an Gewicht zu. Auch hier wartet der Facharzt ab, bis die Frauen nach der Geburt ihr Wunschgewicht wieder erreicht haben. Wird die Brust vor der Abnahme gestrafft und die Frau verliert danach weiter an Gewicht, zeigt sich das eben zuerst an der Oberweite. Sie verliert erneut an Volumen und das Ergebnis geht verloren.

Wann kann eine Bruststraffung vorgenommen werden?

Hat man sich für die Operation entschieden, sollten nach der Entbindung mindestens sechs Monate vergangen sein, so der Experte. „Ich warte lieber noch einen Monat länger ab, damit sich das Gewebe wieder gestärkt hat“, erklärt Taufig. Stillt man sein Baby, so könne die Operation erst nach dem Abstillen vorgenommen werden. „Das kann durchaus ein bis zwei Jahre dauern, je nachdem, wie lange eine Mutter ihr Kind stillen möchte oder wie lange Milch produziert wird. Diesen Prozess könnte man mit Hormonen vorzeitig beenden, aber warum sollte man in den natürlichen Hormonhaushalt der Frau eingreifen wollen?“

Wie läuft eine Brustraffungs-OP ab?

Die Auswahl der Methode ist abhängig davon, wie umfangreich die Straffung sein soll und ob eine gleichzeitige Vergrößerung oder auch Verkleinerung vorgenommen werden soll. Bei der zentralen Technik wird lediglich das Gewebe rund um die Brustwarze gestrafft. Das sei zwar nicht so invasiv, meint Taufig, jedoch auch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Ist die Brust in größerem Umfang erschlafft, muss unter Umständen auch die Brustwarze wieder nach oben versetzt werden. Dazu kann die I-Technik verwendet werden, bei der zusätzlich zu dem Schnitt um die Brustwarze herum, ein Schnitt senkrecht nach unten durchgeführt wird.

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Auch hier ist die Narbenbildung eher gering, das endgültige Ergebnis ist jedoch erst nach circa sechs Monaten zu sehen. Soll die Brust bei der Straffung auch verkleinert werden, kann die innere BH-Technik verwendet werden. Dabei wird überschüssiges Gewebe und überschüssige Haut nicht einfach entfernt, sondern daraus ein Band geformt, dass an der Brustwand fixiert wird. Die Brust wird so nicht nur durch die Straffung, sondern auch durch das Band gestützt. Pauschal dauert der Eingriff um die drei bis vier Stunden.

Kann man die Brust bei Bruststraffung gleichzeitig vergrößern lassen?

Das Einsetzen von Implantaten kann entweder während der Bruststraffung oder separat vorgenommen werden. Das kommt sehr auf die Patientin und deren Brüste an, so der plastische Chirurg. Werden beide Operationen gleichzeitig vorgenommen, kann das Ergebnis mitunter nicht richtig abgeschätzt werden. „Bei der Versetzung von Brustwarzen kommt es auf den Millimeter genau an, damit beide Brustwarzen auf der gleichen Höhe sitzen. Nach dem Einsetzen von Implantaten weiß man nicht genau, wo diese festwachsen. Das können Unterschiede von Zentimetern sein, die dann wiederum die Lage der Brustwarze beeinflussen können,“ gibt Dr. Taufig zu bedenken.

Das könne aber mit zwei getrennten Operationen vermieden werden. So kann man entweder die Brust zuerst straffen oder zuerst die Implantate einsetzen. Werden zuerst die Implantate eingesetzt, sind manche Frauen bereits mit dem Ergebnis zufrieden, eine weitere Straffung sei dann oft gar nicht notwendig, auch weil die Patientinnen keine zusätzlichen, sichtbaren Narben haben möchten, erzählt der Facharzt. Umgekehrt entscheiden sich manche Frauen nach der Bruststraffung auch gegen eine zusätzliche Vergrößerung.

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Was sind die Risiken bei einer Bruststraffung?

Wie bei jedem Eingriff unter Vollnarkose gibt es die üblichen Risiken zu beachten. Das seien mögliche Infektionen, Schäden durch die Narkose oder Blutungen, so der Experte. Wird bei der Straffung zusätzlich die Brustwarze versetzt, so können Taubheit und Gefühlsstörungen rund um die Brustwarze auftreten. Das sei besonders für die Sexualität wichtig. „Hier muss der behandelnde Arzt die Patientin ganz genau aufklären, da das Risiko einer Sensibilitätsstörung oder Taubheit nie ganz ausgeschlossen werden kann,“ mahnt der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. Wird die Brustwarze nur gering um bis zu einem Zentimeter versetzt, ist das Risiko eher gering. Bei einer Versetzung von bis zu zehn Zentimeter kann die Chance einer Durchblutungs- und Gefühlsstörung jedoch rasch ansteigen.

Grundsätzlich sei ein Stillen nach der Bruststraffung weiterhin möglich, meint Dr. Taufig, doch hier besteht ein gewisses Restrisiko. Es kommt vor allem darauf an, wie viele Drüsengänge zusammen mit der Brustwarze versetzt wurden. Je mehr es sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau bei einer erneuten Schwangerschaft stillen kann. Bei der inneren BH-Technik ist das Risiko, im Gegensatz zu den anderen Methoden, am minimalsten.

Wie viel kostet eine Bruststraffung?

Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 6.000 bis 7.000 Euro, die Krankenkassen übernehmen nichts davon.

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Was muss ich nach einer Bruststraffung beachten?

Die Genesung dauert ungefähr vier Wochen, ist jedoch abhängig vom Heilungsprozess der Wunde. Wurden zusätzlich Implantate eingesetzt, kann es bis zu acht Wochen dauern. In dieser Zeit sollten Frauen auf keinen Fall schwer heben und ihre Arme nicht höher als 90 Grad anheben. „Brustschwimmen wäre das schlimmste, was eine Frau nach der OP machen könnte“, sagt Dr. Taufig.

Themen Beauty-Op
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