19. Juli 2024, 17:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Wimpernverlängerung verspricht dichte, lange und geschwungene Wimpern und ist seit Jahren schon eine willkommene Beautybehandlung. Sich morgens um nichts mehr kümmern zu müssen und dafür nur alle drei Wochen ein Studio zum Auffüllen zu besuchen, kann verlockend sein. Aber: Eine Wimpernverlängerung ist auch mit gewissen Gesundheitsrisiken verbunden. Welche das sind und wie Sie diese vermeiden können, lesen Sie hier.
Die Wimpern sind nicht nur da, um schön auszusehen. Sie erfüllen eine wichtige Funktion. Wimpern schützen unsere Augen vor Viren und Bakterien, indem sie Luftpartikel aus dem Auge fernhalten oder das Blinzeln veranlassen. Ganz nebenbei bringen sie das Auge optisch in Schwung. Ganz besonders dann, wenn noch weitere Wimpern im Zuge einer Wimpernverlängerung ergänzt wurden. Das sorgt für einen dramatischen Augenaufschlag – ohne dass dafür Wimperntusche präzise aufgetragen werden muss. Dass die eigenen Wimpern durch eine Wimpernverlängerung in Beauty-Salons etwas an Fülle verlieren können, nehmen viele Frauen in Kauf. Schließlich wachsen Wimpern wieder nach.
Aber: So schön dichte und lange Wimpern-Extensions auch sind, sie können auch ein Gesundheitsrisiko mit sich bringen.
Risiken Wimpernverlängerung: Das Problem mit dem Wimpernkleber
Um Wimpern befestigen zu können, ist der Einsatz von Wimpernkleber erforderlich – und der kann Allergien auslösen. Oft führen Behandlerinnen einen Test am Handgelenk durch, um zu schauen, wie die Haut auf den Kleber reagiert. Sollte eine allergische Reaktion auftreten, raten sie entweder von der Behandlung ab oder greifen zu Allergiekleber, der weniger chemische Stoffe enthält (aber oft nicht gleich gut haftet). Doch selbst wenn keine allergische Reaktion auftritt, können die Chemikalien im Kleber die empfindliche Augenpartie reizen. Manche Wimpernstylistinnen führen diesen Test jedoch nicht durch, dann wird die Allergie erst nach der Behandlung bemerkt und äußert sich durch juckende und angeschwollene Augen. Dann gilt es, schnell zu reagieren und die Wimpern zu entfernen, um weitere Komplikationen zu vermeiden.
Doch auch die richtige Anwendung und Arbeit mit einem solchen Kleber ist entscheidend. Auf TikTok berichten einige Frauen von zusammengeklebten Wimpern, die das Sehvermögen einschränken oder von Wimpernkleber, der viel zu nah am Auge aufgetragen wurde. Fatal, denn: Der Wimpernkleber sollte niemals mit der Augenoberfläche in Berührung kommen.
Die Dämpfe, die das Auge reizen können
Einer Studie des „National Library of Medicine zufolge berichteten mehr als 60 Prozent der Probandinnen über Keratokonjunktivitis – eine Augenerkrankung, bei der sich sowohl die Hornhaut als auch die Bindehaut entzünden kann. Und das, nachdem der Wimpernkleber mit der Augenoberfläche in Berührung gekommen war. Zudem zeigten 40 Prozent der Probandinnen eine allergische Reaktion auf den Wimpernkleber. Das große Problem: Manche Wimpernkleber setzen Formaldehyd frei. Und Formaldehyd kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Zudem können Formaldehyd-Dämpfe die Augen reizen und zu Tränenfluss, Brennen, Rötungen und Juckreiz führen. Das kann im schlimmsten Fall zu Bindehautentzündungen bis hin zur Einschränkung des Sehvermögens führen.
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Können sich Augenlider entzünden?
Die am häufigsten vorkommende Komplikation bei einer Wimpernverlängerung ist die Blepharitis, also die Entzündung des Lidrandes, bei der Schuppen, Krusten, flache Geschwüre, Rötungen und Schwellungen auf dem Lidrand entstehen können. Aber wie kann das passieren?
Am Rand der Augenlider befinden sich die Follikel, aus denen die kleinen, aber feinen Härchen wachsen. In diesen Follikeln befinden sich Drüsen, die antimikrobielle Gebilde erzeugen, um die Ansammlung von Bakterien abzublocken. Wenn aber Veränderung an der natürlichen Wimper auftreten – wie durch das Ankleben von Fremdwimpern – funktioniert dieser Schutz nicht mehr. Das führt dazu, dass sich dann doch Bakterien ansammeln können und eine Blepharitis entstehen kann.
Risiken bei einer Wimpernverlängerung: Wieso Sie sich Ihr Studio unbedingt gut anschauen sollten
Wird an empfindlichen Stellen am Körper gearbeitet, dann ist die Hygiene noch wichtiger, als ohnehin schon. Gerade das Auge ist eine sensible und offene Region am Körper, an der unbedingt mit Vorsicht und umfangreichen Hygienemaßnahmen gearbeitet werden sollte. Daher sollte das ausgewählte Studio für eine Wimpernverlängerung unbedingt wichtige Hygienemaßnahmen vollbringen, wie das ständige Wechseln der Handschuhe, das Tragen von Mundschutz und regelmäßige Desinfektion von Produkten und Werkzeugen. Denn: Schlechte Salonhygiene kann zu einem Befall mit Milben an den Wimpern führen. Aber damit nicht genug. Es gibt noch ein Risiko bei der Wimpernverlängerung.
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Die Chance auf ein Infektionsrisiko steigt bei mangelnder Hygiene
Ist die Hygiene nicht gegeben, ist das Infektionsrisiko viel zu hoch. Eine Untersuchung der American Academy of Ophthalmology zeigt, dass unhygienische Bedingungen bei der Anwendung von Wimpernverlängerungen deutlich zu bakteriellen und viralen Infektionen führen können. Und das sollte unbedingt verhindert werden.
Es gilt also: Wenn Sie eine Wimpernverlängerung wünschen, dann sollten Sie unbedingt auf Faktoren wie Hygiene und Erfahrung der Behandlerinnen achten. Die Wimpern sollten nie ein schmerzendes oder juckendes Gefühl auslösen. Sollte das passieren, müssen Sie sich unbedingt an die Behandlerin oder einen Arzt wenden.