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Skincare

Eisbaden für straffe Haut – das sollten Sie beachten

Eisbaden
Das muss man sich erst mal trauen: Baden bei Minusgraden! Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

2. Dezember 2023, 17:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Man sei im Schock, der Körper fühle sich an, als ob er brenne und man könne kaum atmen – so beschreiben viele das Eisbaden. Die Nebeneffekte versprechen allerdings einiges: besseres Wohlbefinden und eine schönere, straffere Haut.

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Eisbaden bezeichnet das Baden in eiskalten, meist zugefrorenen Gewässern und verspricht positive Effekte auf den Körper und das Wohlbefinden. Aber so neu ist der Trend gar nicht. Schon Hippokrates glaubte an die positive Wirkung von kaltem Wasser und Kneippsche Wasseranwendungen. Diese werden in Kurorten schon lange als Therapie eingesetzt. Ebenso kennen wir alle die Vorteile des kalten Duschens für ein gestrafftes Bindegewebe und den Frischekick, wenn wir den Saunagang mit einem eiskalten Bad beenden oder durch den Schnee rennen.

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Wie wirkt Eisbaden auf Haut und Körper?

„Das eiskalte Wasser kann sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken, es stärkt das Immunsystem und kann Rheuma, sowie andere Gelenkschmerzen lindern. Wichtig ist, dass Sie körperlich stabil sind und nicht, beispielsweise durch eine Erkältung, geschwächt sind“, weiß Dr. Christoph Pooth, Facharzt für Allgemeinmedizin in Gräfelfing.

Eisbaden ist nichts für schwache Nerven, es kann allerdings helfen, sich selbst und den eigenen Körper wieder besser zu spüren. Kaltes Wasser aktiviert nebenbei auch das Lymphsystem und fördert eine straffe, glänzende Haut. Das Transportsystem unseres Körpers, das alles Schädliche aus dem Gewebe abführt, neigt durch das kalte Nass weniger zu Stau. Heißt: Unreinheiten, trockene Stellen, Juckreiz oder Cellulite können so vorgebeugt werden.

Mentale Stärke, Willenskraft und das Selbstvertrauen profitieren ebenfalls von Eisbaden. Wer es schafft, ins kalte Wasser zu steigen, überwindet seine eigenen Grenzen. Man entdeckt, dass die Angst vor der Kälte nur im Kopf stattfindet.

Neben den positiven Effekten auf den Körper kann Eintauchen in Wasser um den Gefrierpunkt auch einen positiven Einfluss auf negative Gemütszustände haben. Eisbaden löst die Ausschüttung von Adrenalin und des Glückshormons Dopamin sowie von entzündungshemmenden Kortikosteroiden zur Regeneration aus. Hier sprechen wir allerdings von allgemeinem Wohlbefinden und Winterblues, bei Anzeichen von Depressionen sollten Sie immer einen Facharzt konsultieren.

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Gut vorbereiten und nicht auskühlen

Sie sollten sich unbedingt frühzeitig und langsam auf Ihr erstes Eisbad vorbereiten. Am besten, Sie beginnen ihre Schwimmrunden bereits im Sommer oder Herbst und gewöhnen Ihren Körper an kältere Wassertemperaturen. Beschäftigen Sie sich auch mit Atemübungen, da diese bei der Entspannung im kalten Wasser helfen. Sie können sich zusätzlich auch zu Hause in kleinen Schritten an das eiskalte Wasser gewöhnen, indem Sie mit kurzen kalten Duschen beginnen und die Dauer langsam steigern.

Während des Eisbadens sollten Sie immer eine Mütze. Immerhin geben wir 30 Prozent unserer Wärme über den Kopf ab, weshalb Kopf und Haare beim Eisbaden nie nass werden sollten. Außerdem empfehlenswert sind Neoprenhandschuhe und -socken, die die schnell auskühlenden Hände und Füße schützen. „Nehmen Sie zum Eisbaden immer eine Begleitung mit, die im Notfall reagieren und helfen kann“, empfiehlt Dr. Pooth dringend.

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Kein Übermut und Risiken vermeiden

„Springen Sie niemals einfach beherzt in kaltes Wasser, sondern machen Sie Ihren Körper erst mit den Temperaturen vertraut“, warnt der Experte. Tauchen Sie daher zunächst die Hände ein und befeuchten Sie Ihr Gesicht, dann gehen Sie langsam ins Wasser, während Sie ruhig weiteratmen. Bleiben Sie außerdem nicht länger als ein paar Minuten im Wasser und halten Sie sich vor und nach dem Schwimmen warm. Trocknen Sie sich schnell ab und ziehen Sie warme Kleidung an, da der Körper außerhalb des Wassers sonst weiter abkühlt.

Um sich nach einem Eisbad aufzuwärmen, machen Sie keinen Sport. Dies kann den Kreislauf belasten und zu gefährlichen Schockzuständen führen kann. Vermeiden Sie auch Alkohol und Koffein, da diese die Blutgefäße erweitern und einen Temperaturabfall verursachen. Entscheiden Sie sich stattdessen für heißen Ingwertee, der besonders gut von innen wärmt.

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Vorsicht ist beim Eisbaden dennoch geboten

Wenn Sie nun bereits in Ihre Badesachen geschlüpft sind und sich voller Tatendrang auf den Weg zum nächsten zugefrorenen See machen wollen, sollten Sie wissen: Eisbaden ist mit Vorsicht zu genießen.

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„Neben den positiven Effekten birgt es auch gesundheitliche Risiken. Im schlimmsten Fall kann es zum Tod durch Unterkühlung oder zum Ertrinken führen. Am besten lassen Sie sich in jedem Fall vorher von Ihrem Arzt beraten, insbesondere wenn Sie unter Asthma, Bluthochdruck oder Herzproblemen leiden“, empfiehlt Dr. Pooth. Und wie immer gilt: Lernen Sie Ihren Körper kennen und hören Sie auf seine Signale.

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