Rebecca Stringa Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

17. März 2023, 6:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wir kennen es alle: Nach dem Lunch oder nach dem ausgiebigen Abendessen sitzt das enge Kleid nicht mehr so wie es sollte – und zack wird der Bauch eingezogen. Warum man sich das jedoch lieber zweimal überlegen sollte, lesen Sie bei STYLEBOOK.

Der Beckenboden kann verkümmern

Wenn man den Bauch einzieht, hat das einen Effekt auf das Zwerchfell, was sich wiederum auch auf die Beckenbodenmuskulatur auswirkt. Die ständige Dehnung der Weichgewebe führen zu einer Schwächung. Das heißt, dass der Beckenboden nicht in der Lage ist, sich von selbst mit der gleichen Häufigkeit und Stärke zusammenzuziehen wie die Muskeln im Oberbauch. Und was hat ein schwacher Beckenboden zufolge? Bei alltäglichen Aktivitäten wie Lachen, Husten oder Niesen kann womöglich ungewollt Urin auslaufen. Doch das ist noch nicht alles: Wenn sich die dauerhafte Spannung der Bauchmuskulatur auf die Beckenbodenmuskulatur überträgt, kann das zu Libidoverlust führen.

Die Lunge hat nicht genug Luft

Das eigentlich Ungesunde am Baucheinziehen ist nicht das Einziehen selbst, sondern die daraus folgende flachere Atmung. Wenn man seinen Bauch häufig einzieht, haben die Rippen und Lungen weniger Platz, um sich auszudehnen. Schauen wir uns mal genauer an, was beim Baucheinziehen im Körper passiert: Das Zwerchfell kann sich in die entgegengesetzte Richtung zusammenzuziehen. Dadurch können die unteren Rippen nach oben und innen gezogen werden. Die Lunge hat somit nicht mehr den Platz, den sie braucht, eine flache Atmung entsteht. Während sich eine tiefe Bauchatmung entspannend auf uns auswirkt, kann eine flache Brustatmung dem Körper Stress signalisieren und den Puls unbewusst beschleunigen. Wenn Sie sich häufig gestresst fühlen oder nicht zur Ruhe kommen können, könnte es also am ständigen Baucheinziehen und der flachen Atmung liegen.

Körperliebe wirkt sich auf mentale Gesundheit aus

Wie bereits oben erwähnt, wurde uns Frauen seit Jahren mitgegeben, dass nur ein flacher Bauch ein schöner Bauch ist – was unbewusstes Baucheinziehen zur Folge hat. Doch warum sind wir so kritisch gegenüber unserem eigenen Körper? Faktoren wie die Hormonregulation spielen eine Rolle bei der Speicherung von viszeralem Fett, weshalb viele Frauen biologisch nicht für einen flachen Bauch geschaffen sind und diesen auch nicht erreichen können. Eine aufrechte Haltung reicht meistens schon aus, um einen selbstbewussten und sexy Eindruck zu hinterlassen. Falls Ihnen das nicht genügt, gibt es auch zahlreiche bequeme Shapewear, die Wunder bewirken können, ohne dass man auf ein Dessert verzichten muss.

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Auslöser für Sodbrennen

Das dauerhafte Baucheinziehen kann zudem der Auslöser für Sodbrennen sein. Das Zwerchfell ist nicht nur ein wichtiger Atemmuskel, sondern unterstützt auch den Schließmuskel der Speiseröhre. Ist das Zwerchfell infolge einer flachen Atmung inaktiv, kann es dazu kommen, dass der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre nicht komplett verschlossen ist. Die Folge: Sodbrennen. Auch hier kann eine bewusste, tiefe Atmung die Beschwerden mindern.

Menstruationsbeschwerden können verstärkt werden

Gerade bei Frauen kann Baucheinziehen und folglich die Spannung im Unterbauch Menstruationsbeschwerden verstärken. Auch hier kommt der Beckenboden wieder ins Spiel. Die Spannung auf der Beckenbodenmuskulatur führt dazu, dass Krämpfe, die ganz natürlich während der Periode auftreten, intensiver wahrgenommen werden. Sie ahnen es, eine tiefe Atmung kann auch hier, Krämpfe schneller lösen.

Quellen

• Hourglass Syndrome: Why You Should Stop Sucking In Your Stomach, Cleveland Clinic
• Stop sucking in your stomach all the time — it could be bad for your health, The Washington Post