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Nasse Bikinihose, zu viel Sex, ...

Mythen hinterfragt! Wie es wirklich zu einer Blasenentzündung kommen kann

Viele Frauen plagen sich häufiger mit Blasenentzündungen
Viele Frauen plagen sich häufiger mit Blasenentzündungen herum Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

5. Juli 2024, 17:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist unangenehm und kann sehr schmerzhaft sein. Doch welche Ratschläge sind wirklich hilfreich und welche basieren auf Mythen? STYLEBOOK beleuchtet einige weit verbreitete Annahmen und zeigt, ob sie tatsächlich zu einer Blasenentzündung führen.

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Eine Blasenentzündung, medizinisch als Zystitis bezeichnet, ist eine Infektion der Harnblase, die durch Bakterien verursacht wird. Bei Frauen treten Blasenentzündungen häufiger auf als bei Männern, was mehrere anatomische und verhaltensbedingte Gründe hat. Frauen haben eine kürzere Harnröhre als Männer und Bakterien somit einen kürzeren Weg in die Blase. Die Harnröhre der Frau ist nur etwa vier Zentimeter lang, während sie bei Männern etwa zwanzig Zentimeter lang ist. Außerdem liegt die weibliche Harnröhre näher am Anus, was das Risiko erhöht, dass Darmbakterien, insbesondere Escherichia coli (E. coli), in die Harnröhre gelangen. Doch kann man von einem kalten Boden wirklich eine Blasenentzündung bekommen? STYLEBOOK schaute sich die Studienlage einmal genauer an und sagt, was wirklich bei einer Blasenentzündung für Hilfe sorgt.

Symptome einer Zystitis

Die Symptome einer Blasenentzündung umfassen häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen, ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, trüber oder stark riechender Urin und manchmal Schmerzen im Unterbauch. Man sollte am besten schnellstmöglich den Arzt aufsuchen, da es bei einer Verschleppung auch schnell zu einer Nierenentzündung kommen kann. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch Antibiotika, die die Bakterien abtöten.

Mythen zur Blasenentzündung im Check

Nassen Bikini sofort ausziehen

Mythos oder Wahrheit? Teilweise Wahrheit.

Das Tragen eines nassen Bikinis kann tatsächlich das Risiko für eine Blasenentzündung erhöhen, jedoch nicht direkt. Bakterien lieben feuchte und warme Umgebungen, und ein nasser Bikini schafft genau diese Bedingungen. Wenn Sie den Bikini nicht sofort wechseln, kann das zu einer vermehrten Bakterienansammlung im Genitalbereich führen, was wiederum eine Infektion der Harnwege begünstigen kann.

Kalten Boden meiden

Mythos oder Wahrheit? Mythos.

Das Sitzen oder Liegen auf einem kalten Boden führt nicht direkt zu einer Blasenentzündung. Dieser weit verbreitete Glaube hat wahrscheinlich seinen Ursprung in der Tatsache, dass Kälte das Immunsystem schwächen kann. Ein geschwächtes Immunsystem macht den Körper anfälliger für Infektionen, aber der direkte Zusammenhang zwischen einem kalten Boden und einer Blasenentzündung existiert nicht. Auch das Kontinenzzentrum in der Schweiz bestätigt, dass es keine direkte wissenschaftliche Studie zu diesem Mythos gibt.

Mehr Sex, mehr Risiko

Mythos oder Wahrheit? Wahrheit.

Häufiger Geschlechtsverkehr kann tatsächlich das Risiko für Blasenentzündungen erhöhen. Beim Sex können Bakterien in die Harnröhre gelangen, was zu einer Infektion führen kann. Besonders Frauen sind davon betroffen, da ihre Harnröhre kürzer ist und näher am Anus liegt, wo viele Bakterien vorkommen. Es ist wichtig, nach dem Geschlechtsverkehr zur Toilette zu gehen und zu urinieren, um Bakterien auszuspülen.

Cranberrys gegen Blasenentzündungen

Mythos oder Wahrheit? Teilweise Wahrheit.

Cranberrys werden oft als Wundermittel gegen Blasenentzündungen gepriesen. Studien haben gezeigt, dass Cranberry-Produkte dazu beitragen können, das Anhaften von Bakterien an der Blasenschleimhaut zu verhindern. Allerdings sind sie kein Ersatz für eine medizinische Behandlung und ihre Wirksamkeit ist individuell unterschiedlich. Sie können also unterstützend wirken, sollten aber nicht als einzige Maßnahme zur Vorbeugung oder Behandlung betrachtet werden.

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Kein bauchfrei tragen wegen Nieren

Mythos oder Wahrheit? Mythos.

Das Tragen bauchfreier Kleidung an sich führt nicht zu Blasenentzündungen. Auch hier handelt es sich um einen weit verbreiteten Irrglauben. Niereninfektionen, die durch Blasenentzündungen verursacht werden können, entstehen in der Regel durch aufsteigende Bakterien aus der Harnblase und nicht durch äußere Kälteeinwirkung. Dennoch kann Kälte das Immunsystem schwächen, was indirekt das Risiko für Infektionen erhöhen könnte.

Nach dem Sex sofort pinkeln gehen

Mythos oder Wahrheit? Wahrheit.

Nach dem Sex sofort auf die Toilette zu gehen und zu urinieren, kann tatsächlich helfen, das Risiko für eine Blasenentzündung zu reduzieren. Durch das Wasserlassen werden Bakterien, die während des Geschlechtsverkehrs in die Harnröhre gelangen könnten, ausgespült. Dies ist eine einfache und effektive Maßnahme, um Blasenentzündungen vorzubeugen.

Wie kommt es also wirklich bei Frauen zu einer Blasenentzündung?

Sexuelle Aktivität kann das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen, da Geschlechtsverkehr Bakterien in die Harnröhre einführen kann. Dies wird oft als „Honeymoon-Zystitis“ bezeichnet. Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere während der Menopause, können die Schleimhaut von Harnröhre und Blase beeinflussen und somit das Infektionsrisiko steigern. Bestimmte Verhütungsmethoden, wie Diaphragmen oder spermizide Gele, tragen ebenfalls zu einem erhöhten Risiko bei. Unsachgemäße Hygienepraktiken, wie das Wischen von hinten nach vorne, können Bakterien vom Analbereich zur Harnröhre transportieren und so eine Infektion begünstigen.

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Fazit: Was bei einer Blasenentzündung wirklich Hilfe verschafft

Einige Ratschläge haben eine wissenschaftliche Grundlage und können helfen, das Risiko für Blasenentzündungen zu reduzieren, während andere eher auf alten Mythen beruhen. Zur Vorbeugung können ausreichendes Trinken, regelmäßiges Wasserlassen, richtige Hygienepraktiken und das Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr helfen. Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen ist es immer ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um die richtige Behandlung und präventive Maßnahmen zu besprechen.

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