1. Oktober 2024, 14:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Natürlich haben Sie schon oft von Hormonen gehört und wissen, dass sie ein wichtiger Bestandteil Ihres Körpers sind. Aber Hand aufs Herz, wissen Sie, welche Hormone es im weiblichen Körper gibt, wofür sie gedacht sind und was passiert, wenn sie nicht im Gleichgewicht sind? All das und mehr erfahren Sie hier.
Hormone sind wahre Heldinnen im Körper von uns Frauen. Sind sie in Balance, bemerken wir meist gar nicht, wie sie im Hintergrund die Fäden ziehen. Dabei beeinflussen die chemischen Botenstoffe unsere Stimmung, unseren Energiehaushalt, das Gewicht und sogar die Haut. Aber wie genau funktionieren eigentlich Hormone? Und was passiert, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten? Ein kleiner Exkurs in die faszinierende Welt der Hormone im weiblichen Körper und warum es sich lohnt, auf sie zu achten.
Übersicht
Hormone im weiblichen Körper
Wie Hormone gebildet werden
Hormone sind chemische Botenstoffe, die in spezialisierten Drüsen des Körpers gebildet werden. Die wichtigsten hormonproduzierenden Drüsen bei Frauen sind die Eierstöcke, die Schilddrüse, die Nebennieren und die Hypophyse, eine etwa erbsengroße Drüse im Gehirn.
Dabei sind die Eierstöcke beispielsweise für die Produktion von Östrogen und Progesteron – zwei der wichtigsten Hormone für den weiblichen Zyklus, die Fruchtbarkeit und die allgemeine Gesundheit zuständig. Aber auch Hormone wie Insulin (zuständig für den Blutzuckerspiegel) und das Stresshormon Cortisol sind wichtig für ein ausgeglichenes Leben.
Wofür sind Hormone gut?
Hormone steuern im Grunde fast alle körperlichen Prozesse. So ist Östrogen essenziell für den Menstruationszyklus, beeinflusst die Knochendichte und hat auch Auswirkungen auf die Stimmung und das Hautbild. Währenddessen sorgt Progesteron dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut während des Zyklus richtig aufgebaut wird und kann beruhigend wirken.
Auch Testosteron kommt im weiblichen Körper vor! Dort sorgt es, wie bei den Männern auch, für ein gesundes Maß an Muskelmasse, Energie und Libido – vorausgesetzt, die Hormonbalance ist ausgeglichen. Weiterhin benötigt der Körper außerdem die Schilddrüsenhormone, um den Stoffwechsel zu regulieren. Auch Insulin ist ein wichtiges Hormon, das in unserem Körper kontrolliert, wie gut dieser Zucker verarbeiten kann. Sie sehen also schon, Hormone spielen überall im weiblichen Körper eine Rolle.
Was passiert, wenn sie aus der Balance kommen?
Die Hormone im Körper müssen fein aufeinander abgestimmt sein. Schon kleine Schwankungen können große Auswirkungen haben. Ein hormonelles Ungleichgewicht kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie Stress, Ernährung, Alter oder bestimmte Erkrankungen. Produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, kann es beispielsweise zu Müdigkeit, Gewichtszunahme und Depressionen kommen. Eine Überfunktion hingegen führt oft zu Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafproblemen.
Ein Mangel an Östrogen, wie er zum Beispiel in den Wechseljahren vorkommt, führt bei vielen Frauen zu Hitzewallungen, Schlafstörungen und Knochenschwund. Ist die Konzentration an Cortisol zu hoch, was oft durch langanhaltenden Stress passiert, können Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich, ein geschwächtes Immunsystem und sogar Schlafstörungen die Konsequenz sein.
Wie bringen wir unsere Hormone also in Balance?
Ein hormonelles Ungleichgewicht macht sich also oft durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar, die uns im Alltag stark beeinträchtigen können. Die gute Nachricht ist jedoch: Man kann viel tun, um die Hormone im Gleichgewicht zu halten oder sie auszubalancieren. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind die Basis. Aber auch Stressmanagement – sei es durch Yoga, Meditation, Achtsamkeitstraining oder schlicht Spaziergänge in der Natur – hilft, den Hormonspiegel zu stabilisieren.
Besonders wichtig ist es, auf die Signale Ihres Körpers zu hören. Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, lohnt sich oft ein Check bei einer Ärztin oder Endokrinologin. Gerade bei Symptomen wie ständiger Müdigkeit, unerklärlicher Gewichtszunahme oder starken Stimmungsschwankungen sollten mögliche Ungleichheiten abgeklärt werden.
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Wie wirkt die Pille auf unseren Hormonhaushalt?
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, das Hormonpflaster oder die Spirale beeinflussen den natürlichen Hormonhaushalt der Frau erheblich. Da darin meist synthetische Versionen von Östrogen und Progesteron oder nur Progesteron enthalten sind, wird der Körper in einen Zustand versetzt, der ihm eine Schwangerschaft vorgaukelt. Dadurch wird der Eisprung verhindert und die Spermien haben es schwerer, eine Eizelle zu erreichen.
Was kann das aber für den Hormonhaushalt bedeuten? Einerseits regulieren viele Frauen damit erfolgreich Menstruationsprobleme oder Hautunreinheiten. Andererseits kann die ständige Einnahme künstlicher Hormone auch Nebenwirkungen haben: Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder eine verringerte Libido sind daher nicht selten. Sollten Sie unter möglichen Nebenwirkungen leiden, lohnt sich auch hier ein Gespräch mit Ihrer Ärztin.
Entscheiden Sie sich für ein Absetzen der Pille bzw. der hormonellen Verhütung, ist es wichtig zu wissen, dass es auch dann etwas dauern kann, bis sich der natürliche Zyklus und die hormonelle Balance wieder eingependelt haben. Auch die Hormone dann im Gleichgewicht zu halten, bleibt eine individuelle Aufgabe, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Das bedeutet, was für die eine Frau wunderbar funktioniert, kann für die andere unangenehme Nebenwirkungen haben.
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Hören Sie auf Ihren Körper
Hormone sind zwar winzig, haben aber eine riesige Wirkung. Sie beeinflussen Ihre Gesundheit, Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden. Indem Sie verstehen, wie Hormone funktionieren und was passiert, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, können Sie proaktiv auf Ihren Körper achten und im besten Fall Beschwerden vorbeugen.