2. Dezember 2024, 15:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Viele Frauen kennen das Problem: Selbst in gut geheizten Räumen werden die Füße einfach nicht warm. Während im Winter kalte Füße aufgrund niedriger Temperaturen oft nachvollziehbar sind, kann das ständige Frieren an den Füßen auch bei mildem Wetter ein Anzeichen für verschiedene Gesundheitsprobleme sein. Welche das sein können, verrät Ihnen STYLEBOOK.
Besonders in den Wintermonaten klagen viele Frauen über kalte Füße. Dabei ist das Phänomen nicht ungewöhnlich: Der Körper konzentriert sich bei niedrigen Temperaturen darauf, die lebenswichtigen Organe im Oberkörper zu wärmen, während Hände und Füße weniger durchblutet werden. Doch wenn die Füße selbst in wärmeren Umgebungen regelmäßig kalt bleiben, könnte dies auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Übersicht
Harmlos oder alarmierend? Ursachen für kalte Füße bei Frauen im Alltag
In vielen Fällen sind kalte Füße bei Frauen harmlos und lassen sich auf einfache Ursachen zurückführen. Besonders häufig spielen Kälte und Nässe eine Rolle. Im Winter ist es daher wichtig, auf festes, warmes und wasserdichtes Schuhwerk zu achten. Dringt Feuchtigkeit in die Schuhe ein, kühlt sie die Füße durch Verdunstung schnell aus und entzieht ihnen Wärme.
Auch zu enge Schuhe können das Problem verstärken. Sie behindern die Durchblutung, sodass weniger Wärme in die Füße gelangt. Bequeme, gut sitzende Schuhe sind deshalb besonders in der kalten Jahreszeit unverzichtbar, um die Füße warmzuhalten.
Ein weiterer Auslöser für kalte Füße sind Schweißfüße. Wenn die Füße in nicht atmungsaktiven Materialien schwitzen, verdunstet der Schweiß auf der Haut und sorgt für eine rasche Abkühlung. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, helfen atmungsaktive Materialien sowie der regelmäßige Wechsel von Socken – so bleiben die Füße trocken und angenehm warm.
Wann Sie aufmerksam werden sollten
Bleiben die Füße trotz optimaler Kleidung kalt, können jedoch auch gesundheitliche Ursachen dahinterstecken.
Niedriger Blutdruck
Ein häufiger Grund für kalte Füße bei Frauen ist ein niedriger Blutdruck. Das Blut erreicht die Extremitäten nicht mehr in ausreichendem Maß. Betroffene fühlen sich oft zusätzlich müde und schlapp.
Gefäßerkrankungen
Verengte oder verkalkte Gefäße, wie bei Arteriosklerose, erschweren den Blutfluss. Kalte Füße sind dann oft begleitet von Schmerzen oder Taubheitsgefühlen. Im schlimmsten Fall können unbehandelte Gefäßerkrankungen zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen.
Raynaud-Syndrom
Diese Erkrankung verursacht krampfartige Verengungen der Blutgefäße, besonders in Händen und Füßen. Betroffene Bereiche werden blass und fühlen sich eiskalt an. Die Symptome treten häufig in Stresssituationen oder bei Kälte auf.
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Diabetes
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann Nerven schädigen, was zu einer verminderten Durchblutung und einem Taubheitsgefühl in den Füßen führt.
Hormonelle Schwankungen
Die Schilddrüse spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur. Bei einer Unterfunktion produziert der Körper zu wenige Hormone, was zu einem Kältegefühl führt.
Psychische Belastungen
Stress, Angst oder Depressionen beeinflussen das vegetative Nervensystem und damit die Durchblutung. Permanente Anspannung verengt die Gefäße und kann kalte Füße verursachen.
Tipps für warme Füße und gesunde Gefäße
Wer kalte Füße vermeiden möchte, sollte auf eine gute Durchblutung achten. Regelmäßige Bewegung, Wechselduschen und Fußgymnastik fördern die Blutzirkulation. Besonders hilfreich sind warme Fußbäder, denen ätherische Öle wie Rosmarin oder Eukalyptus zugesetzt werden können. Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls wichtig. Achten Sie darauf, genügend Eisen zu sich zu nehmen, da es die Wärmeregulierung unterstützt. Vermeiden Sie das Rauchen, da Nikotin die Blutgefäße verengt und das Risiko für Gefäßerkrankungen erhöht.
Stressmanagement ist ein weiterer Schlüssel. Techniken wie progressive Muskelentspannung oder Yoga können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die Durchblutung zu verbessern. Übrigens: Einige Krankenkassen bieten Zuschüsse für Gesundheitskurse an, die Bewegung, Entspannung und Ernährung kombinieren.
Übungen gegen kalte Füße bei Frauen – Durchblutung aktivieren
Gezielte Übungen können helfen, die Durchblutung in den Füßen zu fördern und so für wohlige Wärme zu sorgen. Hier sind einige einfache, aber effektive Übungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen:
1. Zehenkrallen und -spreizen
Setzen Sie sich bequem hin und ziehen Sie die Zehen kräftig ein, als wollten Sie mit ihnen etwas greifen. Halten Sie die Position für etwa fünf Sekunden und spreizen Sie die Zehen anschließend so weit wie möglich. Wiederholen Sie dies zehnmal. Diese Übung aktiviert die Fußmuskulatur und fördert die Durchblutung.
2. Fußkreisen
Heben Sie einen Fuß an und drehen Sie ihn langsam im Uhrzeigersinn, dann gegen den Uhrzeigersinn. Wechseln Sie den Fuß und wiederholen Sie die Bewegung jeweils fünfmal. Diese Übung lockert die Gelenke und unterstützt den Blutfluss.
3. Fersen- und Zehenstand
Stellen Sie sich aufrecht hin, heben Sie die Fersen vom Boden und gehen Sie auf die Zehenspitzen. Halten Sie die Position für einige Sekunden, bevor Sie die Fersen wieder absenken. Anschließend heben Sie die Zehen an, während die Fersen am Boden bleiben. Diese Übung fördert die Durchblutung in den Waden und Füßen.
4. Fußmassage mit einem Ball
Setzen Sie sich auf einen Stuhl und rollen Sie einen kleinen Ball (z.B. einen Tennis- oder Igelball) unter Ihren Fußsohlen. Üben Sie leichten Druck aus und massieren Sie die gesamte Fußfläche. Dies regt die Durchblutung an und entspannt die Muskulatur.
5. „Tippeln“ im Sitzen
Setzen Sie sich aufrecht hin und „tippeln“ Sie mit den Füßen, indem Sie die Zehen abwechselnd heben und senken. Diese Übung können Sie auch unauffällig im Büro oder unterwegs machen.
6. Wadenpumpe
Legen Sie sich auf den Rücken und strecken Sie die Beine nach oben. Bewegen Sie die Füße abwechselnd in Richtung der Schienbeine und dann wieder weg. Diese „Pumpbewegung“ aktiviert die Venen und verbessert die Durchblutung.
Besonders wirkungsvoll sind die Übungen, wenn sie regelmäßig ausgeführt werden. Kombinieren Sie sie mit warmen Fußbädern oder entspannenden Massagen, um den Effekt zu verstärken.
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Wann Sie unbedingt den Arzt aufsuchen sollten
Wer gelegentlich kalte Füße hat, muss sich meist keine Sorgen machen. Doch wenn das Problem regelmäßig auftritt und mit weiteren Symptomen wie Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Hautveränderungen einhergeht, sollten Sie einen Arzt konsultieren. So lässt sich feststellen, ob eine zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden muss. Denn kalte Füße sind nicht nur unangenehm, sie können auch ein wichtiger Hinweis auf die Gesundheit sein – besonders für Frauen. Bleiben Sie aufmerksam und geben Sie Ihren Füßen die Pflege, die sie benötigen.