26. September 2024, 11:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei einer UN-Versammlung stellte Schauspielerin Meryl Streep nicht nur ihren neuen Dokumentarfilm vor, sondern ergriff auch das Wort und machte auf die Missstände von Frauen in Afghanistan aufmerksam.
Am vergangenen Dienstag startete die UN-Generalversammlung in New York und dort kamen u. a. Frauen wie Bundesrätin Viola Amherd oder auch Hollywood-Star Meryl Streep zu Wort. Letztere sprach bei der Vorstellung ihres Dokumentarfilms über die systematische Entrechtung von afghanischen Frauen und hielt eine beeindruckende Rede.
Übersicht
Meryl Streep stellt Dokumentarfilm vor und hält Rede
Schon seit vielen Jahren setzt sich Schauspielerin Meryl Streep für Frauenrechte und Gleichberechtigung ein. Nicht erst einmal erhob sie für diese wichtige Thematik ihre Stimme, wie jüngst bei der UN-Generalversammlung in New York. Besonderes Augenmerk legte sie auf das Schicksal von Frauen in Afghanistan.
Bei der Vorführung ihres Dokumentarfilms „The Sharp Edge of Peace“, der die Rolle von afghanischen Frauenrechtlerinnen vor der Machtübernahme der Taliban thematisiert, sprach Streep über die wesentlichen Veränderungen, die die Frauen in den vergangenen Jahrzehnten in Afghanistan durchlebt haben. So führten viele Frauen in den 70er-Jahren ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben, arbeiteten in Krankenhäusern oder Kanzleien. „Und dann wurde die Welt auf den Kopf gestellt“, so Meryl Streep. Gemeint ist die Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021. Aufgrund der Missachtung von Menschen- und vor allem Frauenrechten, hat sich die Situation für Frauen und Mädchen im Land deutlich verschärft.
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Meryl Streep: „In Kabul hat eine Katze heute mehr Freiheiten als eine Frau“
Über die prekäre Lage der Frauen sagt die 75-Jährige: „In Kabul hat eine Katze heute mehr Freiheiten als eine Frau. Ein Eichhörnchen hat heute in Afghanistan mehr Rechte als ein Mädchen, weil die Taliban die Parks für Frauen und Mädchen geschlossen haben. Ein Vogel darf in Kabul singen, aber ein Mädchen nicht. Eine Frau darf nicht in der Öffentlichkeit sein.“
Damit bezieht sich die Schauspielerin auf eine Reihe neuer Gesetze, die die Taliban-Regierung letzten Monat eingeführt hatte. Darin hieß es u. a., dass die Stimmen von Frauen in der Öffentlichkeit nicht mehr gehört werden oder sie einen Mann nicht anschauen dürfen, mit dem sie nicht verwandt oder verheiratet sind. Dies gelte neben den Gesetzen, die das Regime ohnehin nach der Machtübernahme festgesetzt hatte, wie das vollständige Bedecken von Gesicht und Körper oder die Untersagung von Besuchen in Fitnessstudios, Sportvereinen oder Parkanlagen.
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Wichtiger Appell
Meryl Streep betont in ihrer Präsentation mehrmals die Wichtigkeit des Themas und fordert zum Eingreifen auf. „Die Art und Weise, wie diese Kultur, diese Gesellschaft auf den Kopf gestellt wurde, ist eine Warnung für den Rest der Welt. Wenn sich die internationale Gemeinschaft zusammentut, kann sie Veränderungen in Afghanistan bewirken und das langsame Ersticken der Hälfte der Bevölkerung stoppen.“