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Auch Megan Fox betroffen

Psychologin erklärt, wie Frauen mit einer Fehlgeburt umgehen können

Megan Fox sprach erstmals über die Fehlgeburt, die sie in der Beziehung mit Machine Gun Kelly erlebte
Megan Fox sprach erstmals über die Fehlgeburt, die sie in der Beziehung mit Machine Gun Kelly erlebte Foto: Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

9. November 2023, 10:00 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Megan Fox sprach erstmals öffentlich über ihre Fehlgeburt, die sie im zweiten Schwangerschaftsmonat mit Colson Bakers Baby, bekannt als Machine Gun Kelly, erlitt. Mit diesem Schicksal ist die Schauspielerin nicht allein. Wie hoch die Zahlen sind und was eine Psychologin zum Umgang mit diesem Verlust rät, lesen Sie hier.

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Im Rahmen einer Promotour für ihren neuen Gedichtband hat Megan Fox erstmals über ihre Fehlgeburt gesprochen. In dem Buch mit dem Titel „Pretty Boys Are Poisonous“ verarbeitet Fox einige düstere Zeiten ihres Lebens. Darunter auch eine Fehlgeburt, die sie erlitt, als sie im zweiten Monat mit Machine Gun Kellys Baby schwanger war.

Megan Fox verarbeitete Fehlgeburt in Gedicht

Machine Gun Kelly brachte bereits im Mai 2022 einen Song heraus, der auf das Thema anspielte. Er ließ jedoch offen, ob Baby-News folgen würden. Mit einem ihrer Gedichte sorgt die 37-jährige Schauspielerin indessen für Klarheit.

Darin heißt es: „Da ist ein Ultraschall auf deiner Seite des Betts / 10 Wochen und ein Tag / vielleicht, wenn du nicht… vielleicht, wenn ich hätte…“ Weiter folgt im Gedicht die Zeilen: „Ich will deine Hand halten / dich lachen hören / aber jetzt / muss ich Auf Wiedersehen sagen.“

In der amerikanischen Sendung „Good Morning America“ sprach Megan Fox über die Fehlgeburt und wie traumatisch das Erlebnis für sie und den 33-jährigen Musiker war. Einen Ausschnitt davon postete die Sendung auf X (ehemals Twitter): „Ich musste in meinem Leben noch nie durch etwas wie das. Ich habe drei Kinder, also war es schwierig für uns beide und schickte uns auf eine sehr wilde Reise, zusammen und getrennt … auf der wir versuchen, zu navigieren, was heißt das und warum ist das passiert?“

Laut Beauty Impact Report 2023 erlitt jede fünfte Frau in Deutschland eine Fehlgeburt

Mit ihrer Fehlgeburt gehört Megan Fox zu einer großen Gruppe an Frauen und Paaren, denen dieses Schicksal widerfährt. Der Deutsche Bundestag spricht in seiner Kurzinformation „Datenlage zu Fehlgeburten in Deutschland“ davon, dass jede zehnte Frau weltweit einmal in ihrem Leben eine Fehlgeburt erleide.

Wie der Beauty Impact Report 2023 von STYLEBOOK herausstellte, sind diese Zahlen für Deutschland jedoch höher. So hat die dafür durchgeführte Umfrage unter 1012 Frauen zwischen 16 und 79 Jahren ergeben, dass fast jede fünfte Frau in Deutschland bereits eine Fehlgeburt erlitten hat. So gaben knapp 16 Prozent der Unter-40-Jährigen an, eine Fehlgeburt erlitten zu haben. Bei den Frauen bis 59 ist es jede Fünfte und auch bei den Frauen ab 60 noch 18 Prozent.

Während bei der jüngsten Gruppe der Frauen, von 16 bis 39 Jahren, am wenigsten Frauen bisher eine Fehlgeburt hatten, muss man die Möglichkeit miteinbeziehen, dass sich das im Laufe der Jahre noch ändern wird und weitere Frauen mit dem Verlust eines Kindes umgehen müssen.

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Das rät die Psychologin im Umgang mit einer Fehlgeburt

Wie man einen solchen Verlust am besten verarbeitet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Jedoch rät Diplom-Psychologin Nicole Engel, aktiv zu trauern: „Bei einer Fehlgeburt kann ich aus psychologischer Sicht nur raten, genauso damit umzugehen, wie mit dem Verlust eines jeden geliebten Menschen. Man darf trauern, denn das ist auch etwas sehr Trauriges.“

Leider sei das Thema Fehlgeburt noch ein sehr isoliertes Thema, „dabei ist es eigentlich ein sehr natürlicher biologischer Prozess, über den wir Menschen leider noch nicht genug sprechen.“ Doch genau das sollten Betroffene nach Möglichkeit tun. Denn auch die mit einer Fehlgeburt verbundene Trauer ist etwas sehr Natürliches. „Man hat bereits Erwartungen und Hoffnungen mit diesem kleinen Menschen verbunden und deswegen darf man da auch aktiv in den Trauerprozess gehen.“

Die Expertin rät zu aktivem Trauern bei einer Fehlgeburt

Unter aktivem Trauern versteht die Psychologin, den Schmerz über den Verlust nicht wegzudrücken. Die Chancen seien groß, sonst irgendwann im Alltag einfach davon überrollt zu werden und totale Ohnmacht oder Hilflosigkeit zu empfinden. „Aktiv trauern heißt, ich nehme mir beispielsweise jeden Tag zu einem festgesetzten Zeitpunkt 20 Minuten, in denen ich mich gedanklich mit dem Thema auseinandersetze.“

In dieser Zeit sollte man die Trauer mit all ihren Gefühlen so nehmen, wie sie kommt und gerne Gedanken dazu aufschreiben oder Bilder ansehen und kann so den Verlust verarbeiten. „Auch wenn der Verlust dadurch nicht vermieden oder rückgängig gemacht werden kann, kann so die Traurigkeit weniger werden und ich komme wieder mehr in meine Selbstwirksamkeit.“

Sobald Schuldgefühle aufkommen, rät Engel dazu, sich professionelle Unterstützung beispielsweise bei einem Life Coaching zu holen. „Schuld ist immer ein Thema der Seele. Das mit jemand anderem zu reflektieren, kann sehr hilfreich sein.“

Jeder Mensch trauert unterschiedlich

Weiterhin rät sie dazu, die unterschiedlichen Arten der Trauerbewältigung zu akzeptieren: „Es ist nicht so, dass jeder Mensch auf die gleiche Art trauert. Auch beim Verlust eines anderen geliebten Menschen, weinen manche wochenlang, während andere das nicht tun. Das bedeutet jedoch nicht, dass dem Gegenüber der Verlust weniger nah geht. Wir sind einfach alle unterschiedlich gestrickt.“

Unverzichtbar sei jedoch die Kommunikation miteinander, gerade als Paar. „Betroffene sollten in die Kommunikation gehen und miteinander besprechen, wie jeder trauert und was man vom anderen braucht.“ Trauert ein Teil also sehr tränenreich und expressiv um das verlorene Kind, der andere Teil möchte aber eher in die Zukunft blicken und positiv denken, kann das zu Komplikationen führen.

In solch einer Situation müsse man „den kleinsten gemeinsamen Kompromiss finden. So könne man sagen, wenn einer für sich geweint hat, bräuchte er danach eine Umarmung vom anderen. Wenn der andere Teil diese Umarmung geben kann, ist schon viel geholfen. Doch man muss darüber sprechen und akzeptieren, wenn andere anders mit der Situation umgehen.“

Themen Mental Health
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