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Was die Schilddrüse mit einem unerfüllten Kinderwunsch zu tun hat

Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

20. Februar 2025, 15:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wer sich ein Kind wünscht, achtet oft auf eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung und den richtigen Zeitpunkt im Zyklus. Doch ein wichtiger Faktor wird dabei häufig übersehen: die Schilddrüse. Dieses kleine Organ im Hals beeinflusst maßgeblich die Fruchtbarkeit und kann sowohl das Schwangerwerden als auch den Verlauf einer Schwangerschaft erschweren, wenn es nicht optimal funktioniert.

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Ein unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben – eine oft unterschätzte ist die Schilddrüse. Dieses kleine, schmetterlingsförmige Organ im Hals steuert zahlreiche hormonelle Prozesse im Körper und hat einen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Doch was bedeutet das genau? Dr. Heidi Gößlinghoff, Frauenärztin und Reproduktionsmedizinerin, erklärt, warum eine gesunde Schilddrüse essenziell für eine Schwangerschaft ist.

Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Dr. med. Heidi Gößlinghoff
Dr. med. Heidi Gößlinghoff, Frauenärztin und Reproduktionsmedizinerin

Die Schilddrüse als Hormonzentrum

Die Schilddrüse ist eng mit dem gesamten Hormonhaushalt verknüpft. Sowohl eine Überfunktion als auch eine Unterfunktion können den Zyklus durcheinanderbringen und die Eizellreifung negativ beeinflussen. Besonders problematisch: Eine unzureichende Einstellung der Schilddrüse kann das Risiko für Fehlgeburten erhöhen.

Ein zentrales Hormon in diesem Zusammenhang ist das sogenannte TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), das die Schilddrüse zur Produktion von Hormonen anregt. Ist der TSH-Wert erhöht, deutet dies auf eine träge arbeitende Schilddrüse hin – die Produktion von wichtigen Hormonen wie Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) ist dann möglicherweise nicht ausreichend. Ist der Wert zu niedrig, arbeitet die Schilddrüse hingegen auf Hochtouren. In beiden Fällen kann die Fruchtbarkeit leiden.

Symptome einer Schilddrüsenfehlfunktion erkennen

Viele Frauen haben eine Schilddrüsenfehlfunktion, ohne es zu wissen, denn die Symptome sind oft unspezifisch. Eine Unterfunktion äußert sich häufig durch Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Gewichtszunahme, brüchige Nägel und trockene Haut. Eine Überfunktion hingegen kann mit Unruhe, Herzrasen und Schlafstörungen einhergehen.

Wer Anzeichen einer Fehlfunktion bemerkt oder Probleme hat, schwanger zu werden, sollte die Schilddrüse überprüfen lassen. Eine gut eingestellte Hormonversorgung kann nicht nur die Fruchtbarkeit verbessern, sondern auch dazu beitragen, eine gesunde Schwangerschaft zu unterstützen.

Auswirkungen auf die Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Schilddrüsenhormonen deutlich an, denn sie sind essenziell für die Entwicklung des kindlichen Gehirns und Nervensystems. Eine unzureichende Versorgung kann schwerwiegende Folgen haben – sowohl für die werdende Mutter als auch für das Baby. Deshalb sollte die Schilddrüse bereits vor der Schwangerschaft kontrolliert und gegebenenfalls medikamentös eingestellt werden. Besonders wichtig ist dies für Frauen mit einer diagnostizierten Schilddrüsenerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis. Diese Autoimmunerkrankung führt langfristig zu einer Schilddrüsenunterfunktion und erfordert meist eine lebenslange Therapie mit Hormonersatzpräparaten.

Was in der Schwangerschaft erlaubt ist

Wer bereits aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung Medikamente einnimmt, sollte gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt überprüfen, ob diese auch in der Schwangerschaft geeignet sind. Besonders bei einer Überfunktion gibt es Wirkstoffe, die für das ungeborene Kind schädlich sein können. Hier kann eine Umstellung erforderlich sein.

Auch interessant: Gelbkörperschwäche und Kinderwunsch – was Betroffene tun können

Regelmäßige Kontrollen sind entscheidend

Nicht nur vor der Schwangerschaft, sondern auch währenddessen sollte die Schilddrüse regelmäßig überprüft werden. Da sich der Hormonbedarf verändert, muss die Medikation möglicherweise angepasst werden. In den ersten Tagen nach der Geburt wird zudem bei Neugeborenen ein Screening auf Stoffwechselerkrankungen durchgeführt – darunter auch eine Überprüfung der Schilddrüsenfunktion.

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Fazit: Die Schilddrüse nicht unterschätzen

Die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle bei einem bestehenden Kinderwunsch. Eine regelmäßige Kontrolle der Werte – insbesondere des TSH – kann helfen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ist die Schilddrüse gut eingestellt, steht einer gesunden Schwangerschaft weniger im Weg.

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