Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Beauty, Fashion und Well-Being
Populär bei jungen Userinnnen

Darum ist der Social-Media-Trend „SkinnyTok“ so problematisch

Warum der Hashtag „SkinnyTok“ ein gestörtes Selbstbild fördern kann, verraten wir hier.
Warum der Hashtag „SkinnyTok“ ein gestörtes Selbstbild fördern kann, verraten wir hier. Foto: Getty Images
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

18. März 2025, 11:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Soziale Medien bestimmen zunehmend, wie Frauen sich selbst wahrnehmen. Trends wie „SkinnyTok“ auf TikTok verstärken den Druck, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen – oft auf Kosten der eigenen Gesundheit. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Und welche Folgen hat es für das Körperbild und das Essverhalten junger Frauen? STYLEBOOK kennt die Hintergründe.

Artikel teilen

Auf TikTok kursieren unter dem Hashtag „SkinnyTok“ Videos, in denen junge Frauen fragwürdige Tipps zur Gewichtsreduktion geben. Hunger unterdrücken, Mahlzeiten auslassen oder sich mit Wasser „satt trinken“. Diese Empfehlungen klingen zunächst harmlos, haben aber oft bedenkliche Ähnlichkeit mit gestörtem Essverhalten. Statt gesunde Gewohnheiten zu fördern, wird das Ziel einer extrem schlanken Figur glorifiziert – ohne Rücksicht auf die körperlichen und psychischen Konsequenzen. Dabei ist die gesellschaftliche Faszination für Schlankheit ist nicht neu. Doch während in den 90ern und 2000ern Magazincovers das Ideal von Size Zero verbreiteten, geschieht das heute subtiler – durch Social-Media-Filter, Beauty-Trends und scheinbar harmlose Challenges.

Der Einfluss von „SkinnyTok“ auf das Selbstwertgefühl

Das bestätigt auch der STYLEBOOK Beauty Impact Report. Laut diesem lassen sich 27,3 Prozent der 16- bis 39-Jährigen von Influencern inspirieren. Gerade junge Frauen vergleichen sich oft mit den scheinbar makellosen Körpern, die ihnen täglich auf Social Media begegnen. Der Wunsch nach einem bestimmten Aussehen geht dabei häufig mit Unsicherheiten einher: 72 Prozent der Frauen empfinden Unwohlsein in ihrem Körper – ein entscheidender Grund, warum viele sogar eine Schönheitsoperation in Erwägung ziehen.

Besonders alarmierend: 23,3 Prozent der Frauen geben an, für Schönheitseingriffe auf andere Ausgaben zu verzichten. Fettabsaugungen, Bruststraffungen und Faltenunterspritzungen zählen zu den beliebtesten Eingriffen. Die Erwartung, dem perfekten Körperbild entsprechen zu müssen, ist für viele Frauen also nicht nur eine Frage der Selbstdisziplin, sondern zunehmend auch eine finanzielle Belastung.

Auch interessant: Forscher beweisen: Schokolade essen macht schlau

Warum Essstörungen oft unbemerkt bleiben

Essstörungen gehören zu den gefährlichsten psychischen Erkrankungen. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts zeigen etwa 33,6 Prozent der Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren Anzeichen einer Essstörung, während der Anteil bei gleichaltrigen Jungen bei rund 12 Prozent liegt. Besonders besorgniserregend ist der deutliche Anstieg der Fallzahlen in den vergangenen zehn Jahren: 2012 lag die Zahl der betroffenen 12- bis 17-jährigen Mädchen noch bei 90 pro 10.000 Versicherte, 2022 waren es bereits 139. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Essstörungen insbesondere unter Jugendlichen eine weitverbreitete Erkrankung sind.

Dennoch werden riskante Essgewohnheiten in sozialen Medien oft verharmlost. Besonders problematisch: Schlanksein wird häufig automatisch mit Gesundheit gleichgesetzt. Doch ein gesunder Körper definiert sich nicht über eine bestimmte Kleidergröße. Viel wichtiger sind:

  • Eine ausgewogene Ernährung, die den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt
  • Bewegung, die Freude macht, statt als Strafe zu dienen
  • Ein stabiles Selbstwertgefühl, das nicht von einer Zahl auf der Waage abhängt
Mehr zum Thema

Alarmierendes Fazit

Die Grenze zwischen bewusster Ernährung und zwanghaftem Diätverhalten ist oft schmal. Trends wie „SkinnyTok“ zeigen, wie schnell sich das Streben nach einem gesunden Lebensstil in ungesunde Extreme verwandeln kann. Statt strikte Regeln zu befolgen, sollte der Fokus auf nachhaltigen, positiven Veränderungen liegen – ganz ohne Selbstkasteiung. Letztlich ist es wichtig, sich von unrealistischen Schönheitsidealen zu lösen. Jeder Körper ist einzigartig, und wahre Gesundheit beginnt nicht mit Verzicht, sondern mit Selbstfürsorge.

Themen Beauty-Op Gesunde Ernährung Mental Health Model Self Love
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.