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Vorbeugen und behandeln

So wirkt sich Eisenmangel auf Frauen aus

erschöpfte Frau
Erschöpfung ist nur eine von vielen Nebenwirkungen von Eisenmangel bei Frauen. Erfahren sie mehr, hier bei STYLEBOOK Foto: Getty Images
Mary-Lou Künzel

9. Mai 2023, 17:56 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Etwa jede Zweite leidet darunter: Eisenmangel bei Frauen ist eine der häufigsten Formen von Mangelerscheinungen, die immer wieder unterschätzt werden. Von einem Eisenmangel spricht man, wenn dem Körper das Spurenelement Eisen nicht ausreichend zur Verfügung steht. Wichtige Prozesse im Körper, unter anderem Sauerstofftransport, können in dem Fall nicht hinreichend funktionieren. Symptome, wie Müdigkeit, Haarausfall oder rissige Haut können erste Anzeichen dafür sein. Welche Ursachen und Auswirkungen Eisenmangel bei Frauen hat und wie Vorbeugung und Behandlung aussehen, lesen Sie bei STYLEBOOK.

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Auf fachliche Richtigkeit geprüft von
Dr. med. Heidi Gößlinghoff
Dr. med. Heidi Gößlinghoff, Frauenärztin und Reproduktionsmedizinerin

Ein Eisenmangel bei Frauen ist weitverbreitet und dennoch deutlich unterschätzt. Die Gynäkologin Dr. Gößlinghoff erklärt STYLEBOOK in einem Interview, dass der Tagesbedarf einer Frau bei etwa 10 bis 15 Milligramm Eisen pro Tag, abhängig vom Alter und dem aktuellen Umstand, liegt. „Frauen in der Menopause benötigen zum Beispiel 10 Milligramm. Mädchen und Frauen mit Regelblutung 15 Milligramm, Stillende jedoch 20 Milligramm und Schwangere sogar 30 Milligramm. Ein Mangel entsteht dann, wenn der Eisenbedarf höher ist als die Eisenaufnahme“. STYLEBOOK klärt auf, welche Ursachen es für den Mangel an Eisen gibt, was die häufigsten Symptome sind, die auch Ihnen möglicherweise bereits begegnet sind und was Sie bei einer Diagnose tun können, um dem eigenen Körper die nötigen Bausteine bieten zu können.

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Was ist Eisenmangel bei Frauen?

Im Großen und Ganzen versteht man unter Eisenmangel den Abbau des Gesamtkörpereisens. Eisen ist ein Spurenelement, das mit der Nahrung aufgenommen werden muss und bei lebenswichtigen Prozessen des menschlichen Körpers eine ganz essenzielle Rolle spielt. So in etwa bei der Bildung der roten Blutkörperchen, Hämoglobin (bekannt als Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen) und dem Transport von Sauerstoff. Ist nicht ausreichend Eisen vorhanden, verlangsamt sich die Sauerstoffversorgung im Organismus und Sie fühlen sich deutlich geschwächter und müder. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter sind häufig davon betroffen.

Verschiedene Stadien der Mangelerkrankung

Es befinden sich etwa zwei Drittel des Eisens in roten Blutkörperchen, es ist ein wichtiger Bestandteil von Hämoglobin. Hämoglobin ist für die Bindung und Entlassung von Sauerstoff zuständig. Und das Eisen in den roten Blutkörperchen sorgt für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den Organen. Bei einer Unterversorgung kann es zu Funktionsstörungen im Organismus kommen. In der Medizin wird zwischen drei verschiedenen Schweregraden eines Eisenmangels unterschieden. In erster Linie spricht man von einem Speichereisenmangel. Dabei sind die Eisenreserven reduziert, der Körper kann jedoch noch ausreichend Hämoglobin herstellen. Schweregrad Zwei ist der funktionelle Eisenmangel. In diesem Fall sind die Eisenreserven so sehr reduziert, dass Zellen nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Der Hämoglobinwert bleibt jedoch weiterhin stabil. Am drastischsten ist eine Eisenmangelanämie, von der man redet, wenn nicht genug Eisen vorhanden ist, um Hämoglobin zu bilden. Hierbei spricht man von einer eisenbedingten Blutarmut.

Ursachen und Symptome für Eisenmangel bei Frauen

Die Ursachen für Eisenmangel bei Frauen sind vielfältig. Frau Dr. Gößlinghoff erklärt: „Bei Frauen zählt der Verlust von Eisen mit der Regelblutung zu den häufigsten Ursachen. Knapp 15 Prozent haben eine verstärkte Menstruation und sind besonders gefährdet, einen Mangel zu entwickeln.“ Veganer oder Vegetarier sollten ebenfalls aufpassen, da die einseitige fleischlose Ernährung unzureichende Eisenzufuhr sein kann. Bei einigen Menschen kann eine chronische-entzündete Darmerkrankung oder eine lange Medikamenteneinnahme dazu führen, dass Eisen einfach nicht ausreichend aufgenommen werden kann und ein Eisenmangel eintritt. Zu den typischen Symptomen bei Frauen mit Eisenmangel gehören „Müdigkeit, Schwindel, allgemeines Schwächegefühl verbunden mit Abgeschlagenheit und Leistungsabfall, Blässe, Kurzatmigkeit und Herzklopfen. Langfristig kann eine Mangelzufuhr sogar zu erhöhter Infektanfälligkeit, Muskelschwund und Herzrhythmusstörungen führen“, verrät die Gynäkologin.

Frau mit Haarausfall
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So wirkt es sich auf Frauen aus

Man mag es kaum glauben, aber das Fehlen des Spurenelemts Eisen kann nicht nur gegenwärtig unschöne Nebenwirkungen zum Vorschein bringen. Es kann auch ein Problem für die zukünftige Lebensplanung darstellen. „Auch in Bezug auf den Kinderwunsch und eine Schwangerschaft gilt es, den Eisenbedarf im Blick zu behalten. Denn ein Mangel kann die Zeugungsfähigkeit bei Frauen einschränken. Spätestens mit dem Kinderwunsch sollte deshalb sichergestellt werden, dass der Bedarf gedeckt werden kann. Denn mit einer Schwangerschaft erhöht sich der Eisenbedarf der Frauen noch weiter. Leiden Frauen während der Schwangerschaft an einem Mangel, kann es nicht nur zu einer Unterentwicklung der Plazenta kommen, sondern auch zu einer schlechteren Versorgung des Fetus mit Sauerstoff oder zu Entwicklungsstörungen führen sowie eine Fehlgeburt auslösen“, klärt uns die Ärztin auf.

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Eisenmangel vorbeugen und behandeln

Wenn bei Ihnen Eisenmangel diagnostiziert und die Ursache dafür festgestellt wurde, gilt es nun, diesen zu behandeln und einem erneuten Mangel vorzubeugen. Ist der Grund etwa eine zu geringe Aufnahme durch die Nahrung, sollten Sie Ihre Ernährung umstellen. Rotes Fleisch, wie Rind, Kalb oder Schwein kann einem Eisenmangel bei Frauen entgegenwirken. Es zählt wegen des hohen Blutgehalts zu den Hauptquellen von Eisen. Pflanzliche Lebensmittel, wie Weizenkleie, Vollkorn, Pfefferminze, Tomaten, Bohnen oder Kürbiskerne haben ebenfalls einen hohen Eisengehalt und tragen einer Zufuhr bei. Die Aufnahme in Verbindung mit Vitamin C, etwa einem Glas Orangensaft, ist besonders förderlich. Nahrungsmittel wie Schwarztee, Schokolade, Spinat, Rotwein oder Kaffee hemmen die Eisenaufnahme wiederum aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe. Reicht eine Ernährungsumstellung nicht aus, können Ihnen Eisenpräparate helfen. Diese nehmen Sie täglich oder jeden zweiten Tag zu sich. Dr. Gößlinghoff gibt den Tipp: auf nüchternen Magen mit Wasser oder Fruchtsaft. Die Einnahme mit fester Nahrung verringert die Aufnahme des Eisens aus dem Darm.

Quelle:

  • Mit fachlicher Berachtung von der Frauenärztin und Reproduktionsmedizinerin Dr. med. Heidi Gößlinghoff aus Heiligenhaus, Spätes Mutterglück
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