8. April 2021, 5:02 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bei Lebenmitteln hinterfragen wir längst, was genau wir da eigentlich essen. Aber wissen Sie eigentlich, was mit Cremes, Make-ups und Lotionen alles über die Haut in Ihren Körper gelangt? Nicht selten sind in Beauty-Produkten bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Im Rahmen einer spanischen Studie wurden jetzt sogar Stoffe in Kosmetika entdeckt, die mit der Entstehung von Endometriose in Verbindung gebracht werden.
Ein Forschungsteam der Universität von Granada und dem San Cecilio de Granada Universitätsklinikum hat verschiedene Kosmetikprodukte unter die Lupe genommen – von Gesichtscreme über Haarfarbe bis hin zu Nagellack. Das beunruhigende Ergebnis: In einigen der untersuchten Beauty-Produkte wurden sogenannte endokrine Disruptoren entdeckt. Das sind „chemische Substanzen, die die Wirkung von Hormonen nachahmen oder blockieren können“, wie es in der Studie heißt. Das ist insofern bedenklich, dass diese Stoffe unter anderem eine erhöhte Anfälligkeit für einige Erkrankungen zur Folge haben können. Die in der Kosmetik gefundenen Stoffe könnten demnach das Risiko erhöhen, an Endometriose zu erkranken.
Hormone spielen „Schlüsselrolle“ bei Endometriose
Endometriose ist eine weit verbreitete, gynäkologische Krankheit, von der rund 15 Prozent der Frauen betroffen sind. Dabei siedelt sich endometriales Gewebe außerhalb der Gebärmutter im Körper an. Die Symptom-Liste ist dabei lang und vielfältig, weshalb sich die Diagnose nach wie vor schwierig gestaltet. Auch die Ursache für die Entstehung der Krankheit ist nicht abschließend geklärt. Den spanischen Forschern zufolge spielen Hormone dabei allerdings eine „Schlüsselrolle.“ Das macht das Ergebnis der Studie umso bedenklicher, da die in den Beauty-Produkten gefundenen Inhaltsstoffe quasi täglich in unseren Stoffwechsel gelangen und unseren Hormonhaushalt beeinflussen.
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Kosmetik und Endometriose – Zusammenhang wird weiter erforscht
Zu den in Kosmetika oft enthaltenen endokrinen Disruptoren zählen etwa Parabene und Benzophenone. Tatsächlich wies Francisco M. Peinado im Rahmen des „EndEA“-Projekts bereits nach, dass bei Frauen mit einem hohen Kosmetik-Konsum auch die Konzentration der besagten Parabene und Benzophenone im Körper höher ist. Auch wenn der Zusammenhang zwischen Kosmetik und Endometriose noch weiter erforscht wird, lautet der Rat des Experten schon jetzt: Auf Beauty-Produkte umsatteln, in denen keine endokrinen Disruptoren enthalten sind – oder entsprechende Produkte seltener nutzen.