28. Juni 2024, 17:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sitzen wir beim Gynäkologen, bekommen wir oft den Zettel in die Hand gedrückt, der uns verraten soll, ab welchem Alter welche Vorsorgeuntersuchungen essenziell sind. Aber welche sind das? Und wieso werden die Kosten der Krankenkasse erst ab einem gewissen Alter übernommen?
Der Vorsorgekalender oder das Poster im Wartezimmer beim Frauenarzt: Sie alle erklären uns, wann welche Vorsorgeuntersuchungen für Frauen wichtig sind und wann sie anfallen sollten. Um gesund zu bleiben, ist Prävention von elementarer Bedeutung. Laut der Verbraucherzentrale gibt es für die steigenden Altersabschnitte auch zusätzlich neue empfohlene Untersuchungen. Wichtig hierbei: die nachfolgenden Zahlen und Richtilinien gelten nur für gesunde Menschen. Bei erblichen Vorerkrankungen in der Familie oder bei anderen Vorerkrankungen gelten andere Regelungen der Zahlungsmodelle und mehr Möglichkeiten.
Übersicht
In welchem Alter sollte, was getestet werden?
Je nach Altersabschnitt werden verschiedene Vorsorgeuntersuchungen in regelmäßigen Abständen empfohlen:
Gynäkologische Untersuchung und Früherkennung Gebärmutterhalskrebs
Seit Anfang 2020 gelten für das Zervixkarzinom-Screening neue Regeln. Es ist jetzt als organisiertes Verfahren mit Einladungsschreiben gestaltet. Für jüngere Frauen zwischen 20 und 34 Jahren ändert sich an der jährlichen Untersuchung nichts. Für Frauen ab 35 Jahren oder nach Entfernung der Gebärmutter bzw. des Gebärmutterhalses gelten jedoch neue Untersuchungsschemata. Daher stellen sich häufig folgende Fragen: Warum wird Frauen ab 35 Jahren jetzt kein jährlicher Abstrich mehr angeboten?
Der Pap-Test dient dazu, frühzeitig verdächtige Zellveränderungen festzustellen, die besonders bei Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren und 60 bis 69 Jahren auftreten. Frauen ab 35 Jahren erhalten nun alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung (Ko-Testung), bestehend aus einem Pap-Abstrich und einem HPV-Test. Diese Methode gilt als effektiver, um langfristig Zellveränderungen und das Risiko einer HPV-Infektion zu überwachen.
Für Frauen ab 30 bzw. 35 Jahren (je nach gesetzlicher Krankenkasse) ist die Untersuchung alle zwei Jahre vorgesehen. Die Umstellung auf weniger häufige, aber umfassendere Tests soll die Präzision und Effizienz der Vorsorge verbessern.
Kosten der Vorsorgeuntersuchung bei Frauen
Seit Anfang 2020 gelten für das Zervixkarzinom-Screening neue Regeln. Es ist indessen als organisiertes Verfahren mit Einladungsschreiben gestaltet. Für jüngere Frauen zwischen 20 und 34 Jahren ändert sich an der jährlichen Untersuchung nichts. Für Frauen ab 35 Jahren sowie für Frauen nach Entfernung der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses gelten jedoch neue Untersuchungsschemata. Dies wirft oft die Frage auf, warum Frauen ab 35 Jahren keinen jährlichen Abstrich mehr angeboten bekommen.
Der Pap-Test dient dazu, frühzeitig verdächtige Zellveränderungen zu erkennen, die besonders bei Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren und 60 bis 69 Jahren auftreten. Frauen ab 35 Jahren erhalten inzwischen alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung (Ko-Testung), bestehend aus einem Pap-Abstrich und einem HPV-Test, da diese Methode als effektiver angesehen wird, um langfristig Zellveränderungen und das Risiko einer HPV-Infektion zu überwachen.
Zusätzlich zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung bleibt der Pap-Test für Frauen zwischen 20 und 34 Jahren unverändert. Für Frauen ab 35 Jahren wird der Kombi-Test von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und gilt als eine umfassendere Vorsorgemaßnahme. In einigen Fällen bieten Krankenkassen ab 30 oder 35 Jahren alle zwei Jahre Untersuchungen an, je nach deren spezifischen Richtlinien.
Brustkrebs Vorsorge
Frauen ab einem Alter von 30 Jahren sollten einmal jährlich eine Brustuntersuchung zur Vorsorge durchführen lassen. Ab diesem Zeitpunkt haben alle gesetzlich versicherten Frauen Anspruch auf eine kostenlose Tastuntersuchung der Brust, die in der Regel im Rahmen des jährlichen Krebsfrüherkennungstermins bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt stattfindet.
Mammografie-Screening
Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren haben zusätzlich zur Tastuntersuchung die Möglichkeit, alle zwei Jahre in einem spezialisierten Untersuchungszentrum eine Mammografie durchführen zu lassen. Diese zeitliche Begrenzung für das Mammografie-Screening zur Brustkrebsvorsorge basiert auf dem höchsten Brustkrebsrisiko in dieser Altersgruppe. Die meisten Fälle von Brustkrebs sowie die damit verbundenen Todesfälle treten bei Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren auf. Daher bieten regelmäßige Mammografien in diesem Alter den größten Nutzen zur Früherkennung und Vorsorge. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchung bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre. Vor dem 50. Lebensjahr haben Frauen bei Verdacht auf Brustkrebs Anspruch auf eine Mammografie. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren sowie Frauen jeden Alters mit besonders dichtem Brustgewebe können ebenfalls alle zwei Jahre eine Mammografie in Anspruch nehmen.
Auch interessant: Erhöht die Pille das Risiko für Brustkrebs?
Mittels Ultraschall
Zum Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose sind ein Viertel der betroffenen Frauen jünger als 55 Jahre, und zehn Prozent sind sogar unter 50 Jahre alt. In diesen Altersgruppen ist das Brustgewebe häufig noch sehr dicht. Es gibt jedoch keinen klaren Studienbeleg dafür, dass das Ultraschallscreening allgemein der Mammografie überlegen ist und somit die Entdeckungs- und Überlebenschancen verbessert. Die Ultraschalluntersuchung ist jedoch sinnvoll bei bestehendem Verdacht auf Brustkrebs oder bei erblicher Vorbelastung in der Familie.
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren sowie Frauen jeden Alters mit besonders dichtem Brustgewebe sollten alle zwei Jahre eine Mammografie durchführen lassen. Für gesunde Frauen ist die Ultraschalluntersuchung eine „Individuelle Gesundheitsleistung“ (IGeL) und kostet in der Regel zwischen 35 und 75 Euro. Bei konkretem Verdacht auf Brustkrebs oder für Risikopatientinnen werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Brustkrebsvorsorge Wie funktioniert eine Mammografie – und was sind die Risiken?
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Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen bei Frauen
Frauen ab 55 Jahren haben Anspruch auf zwei Darmspiegelungen (Koloskopien), deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Wenn die erste Koloskopie unauffällig ist, wird die zweite frühestens nach zehn Jahren von den Krankenkassen bezahlt, da sich Darmkrebs meist nur sehr langsam entwickelt.