13. Oktober 2023, 18:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Freie Radikale – eine Begriffskombination, die sich irgendwie beängstigend anhört. Und tatsächlich stehen Freie Radikale im Verruf, in unserem Körper großen Schaden anrichten zu können. Doch was genau versteht man darunter und was kann ich selbst dagegen tun? STYLEBOOK hat bei einem Arzt nachgefragt.
In der Werbung schnappt man die Begriffe „freie Radikale“ ständig auf, aber nur die wenigsten wissen, was das wirklich ist und ob das gefährlich für uns sein kann. STYLEBOOK sprach mit einem Experten.
Was sind Freie Radikale?
„Wir alle haben Freie Radikale in uns“, erklärt der Münchner Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Christoph Pooth. „Es sind einfache, sehr instabile Atome mit nur einem Elektron, die in unserem Körper ständig auf der Suche nach einem geeigneten Partner sind, der ihnen Stabilität verleiht.“
Dabei gebe es jedoch ein Problem: „Auf dieser Suche zerstören die Freien Radikale unsere Zellen“, so Pooth. „Diese Zellschädigungen können langfristig zu Problemen führen, die wir als Zivilisationserkrankungen kennen. Dazu zählen Arteriosklerose, rheumatische Erkrankungen, Tumorerkrankungen oder auch der Graue Star. Das sind klassische Folgeschäden der Freien Radikale. Eine weitere Folge dieser Zellveränderungen sind die sogenannten Altersflecken.“ Diese braunen Einlagerungen seien das Ergebnis abgestorbener Zellen, eine Art „Haut-Müll“ sozusagen. „Altersflecken sind kein Grund, in Panik zu geraten“, beschwichtigt der Hausarzt. „Sie sind aber ein Hinweis dafür, seinen Ernährungs- und Lebensstil zu überprüfen.“
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Diese Faktoren begünstigen Freie Radikale
„Freie Radikale werden durch bestimmte Einflüsse ausgelöst und können sich dann im Körper stark vermehren“, so der Mediziner weiter. „Zu diesen negativen Einflüssen zählen UV-Strahlung, Autoabgase, aber auch der Konsum von Zigaretten und Alkohol sowie ein Zuviel an ungesättigten Fettsäuren.“
Tipp vom Arzt: Äpfel und Aprikosen essen
„Unsere körpereigene Abwehr kann einen Großteil der Freien Radikale gut abfangen, vor allem in jungen Jahren“, erklärt der Facharzt für Allgemeinmedizin. Im Alter würden jedoch zunehmend mehr freie Radikale gebildet, die eigene Körperabwehr werde zugleich schwächer. Wichtig sei, das körpereigene Schutzsystem zu unterstützen. Dazu gehöre: viel an der frischen Luft bewegen, möglichst auf Zigaretten und Alkohol ganz zu verzichten und neben den Vitaminen A, C und E sekundäre Pflanzenstoffe zu sich zu nehmen. Pooth: „Diese sekundären Pflanzenstoffe sind Schutzmechanismen bestimmter Pflanzen vor Fressfeinden und besonders reichlich in Aprikosen, Äpfeln und Zwiebeln vorhanden.“ Sie könnten das Immunsystem nachhaltig unterstützen und stärken.
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Möglich: Blut und Urin testen lassen
„Einige Stoffwechselendprodukte der Freien Radikale lassen sich im Blut und Urin nachweisen“, erklärt der Allgemeinmediziner. „Je nachdem, wie hoch beziehungsweise schlecht die Werte sind, besteht gegebenenfalls Handlungsbedarf.“ Der Haken: Ein Test muss meistens selbst bezahlt werden.