14. August 2024, 6:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
„Panikattacken bye bye“ betitelt Gülcan Kamps ein Foto von sich auf ihrem Instagram-Account. Die Moderatorin will den lästigen Angstzuständen mithilfe eines Online-Seminars den Kampf ansagen. Im Interview mit STYLEBOOK verrät Gülcan, was sie dazu bewegt hat und warum gerade Social Media eine wichtige Rolle dabei spielt.
Die inzwischen 41-Jährige ist eine waschechte Kultfigur des deutschen Fernsehens. Angefangen als fröhlich-quirlige TV-Moderatorin beim damaligen Musiksender „VIVA“ brannte sich ihre positive Art schnell in die Köpfe der Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Dass hinter dieser guten Laune auch eine große Menge an Nervosität und Angstzustände stecken, hat die versierte Influencerin jetzt auf ihrem Instagram-Account verraten. Gülcan Kamps plant, ihre Followerschaft auf eine Reise im Kampf gegen die Panikattacken mitzunehmen.
Übersicht
Mit dieser Therapie will Gülcan Kamps ihren Panikattacken die Stirn bieten
Ein Online-Seminar soll Gülcan jetzt helfen, mit ihren Angstzuständen besser klarzukommen. „Ich hätte mich am liebsten für die Behandlung Face to Face entschieden“, erklärt sie. Das wäre aber durch TV-Drehs und Reisen unmöglich. Sie könne derzeit an keinem festen Ort sein – „und dennoch möchte ich nicht nichts tun.“
Ausschlaggebend für eine Behandlung gegen die Zustände, die sich unter anderem durch einen beschleunigten Herzschlag, Atemnot, Übelkeit und ein plötzliches Gefühl der Entfremdung bemerkbar machen, war ein Dreh für eine große „Pro 7“-TV-Produktion. „Ich habe vor der Kamera eine sich anschleichende Panikattacke bemerkt und konnte sie nicht wegatmen oder kontrollieren.“ Die Situation sei „unfassbar beängstigend“ für die 41-Jährige gewesen.
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Typische Symptome einer Panikattacke
Panikattacken werden medizinisch oft unterschätzt, da sie psychosomatischer Natur sind. Das heißt, dass sie meist durch Angstgedanken losgetreten werden, allerdings reale physische Konsequenzen mit sich bringen. Dazu zählen etwa Schweißausbrüche, Zittern, Kurzatmigkeit, ein Engegefühl in der Brust und Schwindel. Oft nehmen Betroffene auch einen beschleunigten Herzschlag wahr.
Mental ist vordergründig das plötzliche Gefühl des Kontrollverlusts und die Angst, durch die bemerkten Symptome zu sterben, sehr belastend. Während einer Panikattacke fällt es vielen schwer, eine rationale Sicht auf die Situation zu wahren, weshalb einige auf Methoden zurückgreifen, um aus dieser Irrationalität auszubrechen.
Das können Sie in der Situation tun
Wenn Gülcan Kamps heute von „wegatmen“ spricht, bezieht sie sich höchstwahrscheinlich auf eine Methode, die vielen Betroffenen im ersten Moment hilft. Durch tiefes, langsames Atmen können die physischen Symptome gelindert werden. Dabei wird nämlich der Blutdruck gesenkt. Außerdem wirkt die an den Schlafzustand erinnernde Atmung beruhigend.
Kontrolle gewinnt man, indem man versucht, den Boden unter den Füßen bewusst wahrzunehmen. Generell ist eine gute Methode, um eine Panikattacke so schnell wie möglich zu besiegen, die aufmerksame Wahrnehmung der Umgebung. So gibt es etwa die Übung, sich auf fünf Dinge, die man sieht, vier Dinge, die man fühlt, drei Dinge, die man hört, zwei Dinge, die man riecht, und eine Sache, die man schmeckt, zu konzentrieren. Allerdings sind das nur kurzfristige Bewältigungsstrategien, um einer Panikattacke zu begegnen.
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Langfristig gegen Panikattacken vorgehen wie Gülcan Kamps heute
Gülcans Panikattacken haben vor etwa fünf Jahren angefangen. „Jetzt werden die Abstände immer kürzer und das möchte ich behandeln“, sagte die Influencerin STYLEBOOK. Auf ihren Foto-Post mit der Caption: „Panikattacken bye bye“ habe sie so viel positives Feedback erhalten, dass sie das Gefühl hat, allein durch das Ansprechen dieser Thematik bereits für mehr Aufklärung gesorgt haben. Gülcan Kamps ergänzt: „Dadurch, dass ich es angesprochen habe, konnte ich vielen den großen Schrecken vor diesem Zustand nehmen.“
Denn Gülcan Kamps ist mit ihren Panikattacken nicht allein! Laut einer Studie der Statista Consumer Insights aus dem Jahr 2023 erlebten 13 Prozent der über 2.000 Befragten innerhalb von zwölf Monaten mindestens eine Panikattacke. Betroffen sind von diesem Angstzustand also nicht gerade wenige Menschen in Deutschland. Vielleicht werden jetzt, durch die geplante Social-Media-Mitnahme durch das Online-Seminar, noch mehr Personen dazu bewegt, auch langfristig die Panikattacken in den Griff zu bekommen. Gülcan Kamps sagt heute: „Ich konnte jetzt schon anderen und mir helfen und das ist ein wunderschönes Gefühl.“