16. März 2024, 7:23 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bei einem Heubad wird der ganze Körper in feuchtes Heu eingewickelt. Einigen wird bei diesem Gedanken sofort wohlig warm, anderen kribbelt es auf der Haut und in der Nase. Aber welchen Zweck verfolgt dieses Treatment eigentlich? Für wen ist es geeignet und wer sollte lieber darauf verzichten? STYLEBOOK hat bei einem Arzt nachgefragt.
Schon der berühmte Pfarrer Kneipp soll ein großer Fan von Heubädern gewesen sein, besonders in Süddeutschland sind sie ein beliebtes Wellness-Treatment in Spa-Hotels. Aber wie gut sind Heubäder wirklich?
Was sind Heubäder?
Bei der Ganzkörperbehandlung wird das Heu angefeuchtet und auf ca. 40 Grad erhitzt. 20 bis 30 Minuten Treatment kosten meist zwischen 40 und 70 Euro. Dabei sollen Heubäder den Körper entschlacken, heißt es. Aber was bedeutet das eigentlich genau?„Entschlacken ist zunächst einmal etwas, das es aus medizinischer Sicht so gar nicht gibt. Wir haben im Körper keine Schlacken“, erklärt Dr. med. Christoph Pooth, Facharzt für Allgemeinmedizin in München.
„Entschlacken bedeutet letztendlich nichts anderes, als den Stoffwechsel anzukurbeln und damit den Abtransport von Abfallprodukten, die in unserem Körper entstehen, zu fördern.“ Das wiederum soll unter anderem für gesunde, schöne Haut sorgen.
Auch interessant: Was bringt Bienengift in Kosmetika?
Abstehende Haut Niednagel am Fingernagel loswerden – die besten Tipps vom Arzt
Experte klärt auf Was sind eigentlich freie Radikale und was machen sie mit der Haut?
Behandlung im Check Maderotherapie – wie viel bringt die Anti-Cellulite-Behandlung wirklich?
Wirkung und Risiken eines Heubads
„Ein Heubad wirkt schmerzlindernd und krampflösend auf die inneren Organe, fördert die Durchblutung und kurbelt den Stoffwechsel an“, so Dr. med. Christoph Pooth weiter. „Auch die Durchblutung der Leber wird erhöht, Abfallprodukte werden so schneller aus dem Körper transportiert.“
Trotz dieser Vorzüge sei das Heubad aber nicht für jeden geeignet, betont der Mediziner: „Da es normalerweise hoch temperiert ist, würde ich Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Schwäche und Schwangeren davon abraten. Ein Heubad ist für den Körper durchaus anstrengend.“
Wer Heuschnupfen hat, müsse eigentlich nichts fürchten, da das Heu nass und nicht trocken sei. Dennoch rät Dr. Pooth zur Vorsicht, da auch die im Heubad enthaltenen ätherischen Öle allergische Reaktionen auslösen können. Und: Wer unter Platzangst leidet, sollte sich gut überlegen, ob eine solche Behandlung das Richtige für ihn ist. Pooth: „So fest eingewickelt zu sein, kann sich womöglich beklemmend anfühlen.“