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Gynäkologin im Gespräch

Orgasmus-Probleme bei Frauen? Daran kann es liegen!

Frau im Bett
Kein Orgasmus bei Sex und Masturbation? Eine Frauenärztin erklärt, woran es liegen kann, wenn der Höhepunkt ausbleibt. Foto: Getty Images

1. April 2022, 13:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein Orgasmus dauert nur wenige Sekunden, beschert einem aber eines der schönsten Gefühle. Aber leider ist es ganz und gar nicht selbstverständlich, zum Höhepunkt zu kommen. STYLEBOOK nennt die wichtigsten Gründe – und erklärt, was man dagegen machen kann

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Die schönste Sache der Welt kann ganz schnell zur Belastung werden, wenn es nicht klappt – für einen selbst und auch für die Beziehung. In unserer exklusiven STYLEBOOK-Umfrage gaben 32,5 Prozent der befragten Frauen zwischen 18 und 69 Jahren an, dass sie keinen oder nur selten einen Orgasmus beim Sex haben. Manchmal können Frauen auch dann nicht zum Höhepunkt kommen, wenn sie selbst Hand anlegen. Woran das liegen kann, erklärt eine Ärztin.

Auch interessant: Ein Drittel der Frauen kommt beim Sex nie oder selten zum Orgasmus

Kein Orgasmus? Mögliche körperliche Ursachen

Um einen Orgasmus haben zu können, braucht es ein zentrales Organ: die Klitoris. Ohne Klitoris, kein Orgasmus. „Es kommt äußerst selten vor, dass die Klitoris fehlangelegt oder gar nicht vorhanden ist“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. Daher sind es meistens auch keine körperlichen Gründe, die hinter Orgasmus-Problemen stecken. Einzig nach Operationen an der Vulva, beispielsweise wegen Krebs, kann es zu Beeinträchtigungen kommen. Die Klitoris und der ganze Bereich drumherum ist nämlich ein hochkomplexes, empfindliches Nervengeflecht. „Auch nach Vulvalippenkorrekturen kann es passieren, dass die Sensitivität der Vulva leidet und das schöne Gefühl flöten geht“, warnt Mangler.  

Medikamentöse Ursachen

Manchmal lohnt es sich, den Beipackzettel genauer zu studieren. „Es gibt bestimmte Medikamente, die sich negativ auf die Libido auswirken“, weiß Dr. med. Mandy Mangler. „Und wenn die Lust eingeschränkt ist, kann das auch zu Problemen mit dem Orgasmus führen.“ Was also vor der Einnahme noch einfach gelang, geht unter dem Einfluss der Medikamente plötzlich deutlich schwerer. Bei Antidepressiva treten diese Nebenwirkungen besonders häufig auf.

Mangelnde Aufklärung

Dass es mit dem Orgasmus nicht klappt, kann auch damit zu tun haben, wie man aufgewachsen ist und seine eigene Sexualität wahrnimmt. „Es gibt viele Frauen, die nicht wissen, wie sie sich selbst zum Orgasmus bringen können“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „Sexualität und Aufklärung orientiert sich nach wie vor stark am Mann. Frauen wissen oft besser, wie sie einen Penis stimulieren müssen als sich selbst.“ Der erste Schritt auf dem Weg zum Orgasmus ist also, sich selbst und seinen Körper besser kennenzulernen. Das bedeutet, viel auszuprobieren und erspüren, welche Berührungen gefallen.

Auch interessant: So befriedigen sich Frauen in Deutschland selbst

Orgasmus-Probleme wegen einseitigem Sex

Einige Frauen kommen leicht, wenn sie sich selbst befriedigen, aber beim Sex will es dann einfach nicht klappen. „Wenn unter Sex nur Penetration verstanden wird, kann das schwere Folgen haben“, warnt Mangler. „Denn wer dabei nie zum Orgasmus kommt, kann eine regelrechte innere Abwehr gegen die Penetration entwickeln. Sie bringt der Frau ja schließlich nichts.“ Die Gynäkologin rät, Sex weiter zu fassen. Man kann sich beispielsweise gegenseitig stimulieren oder lässt den Anderen dabei zuschauen, wie man sich selbst befriedigt. So baut man auch mögliche Hemmungen ab (Was denkt er wohl über mich? Sehe ich auch gut dabei aus?).

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Psychische Gründe

Angst spielt eine große Rolle, wenn es mit dem Orgasmus nicht klappt. Viele Frauen scheuen sich davor, die Kontrolle zu verlieren und sich ganz hinzugeben. Andere fühlen sich nackt nicht wohl in ihrer Haut. Dieser Wunsch nach Perfektionismus drückt sich oft nicht nur beim Sex, sondern auch in anderen Lebenslagen aus. Ist der Leidensdruck groß, kann eine Therapie dabei helfen, mehr Body Positivity und Wohlwollen sich selbst gegenüber zu entwickeln.

Auch interessant: Vaginaler vs. klitoraler Orgasmus – was ist der Unterschied?

Mangelnde Kommunikation

Und noch ein Rat zum Schluss: Reden, reden, reden! Manchmal hilft es schon, sich mit der besten Freundin auszutauschen und sich Tipps zu holen. Auch in einer Partnerschaft ist Kommunikation das A und O. Während der Penis salopp gesagt ziemlich einfach gestrickt ist, ist die Vulva für viele Männer ein Buch mit sieben Siegeln. Sagt und zeigt also ganz offen, wo und wie der Partner euch stimulieren soll.

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Quellen

– mit fachlicher Beratung von Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum

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Themen Sexualität
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