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Bei der Expertin nachgefragt

Kann die Corona-Impfung den weiblichen Zyklus beeinflussen?

Gadgets für die Menstruation
Kann eine Impfung gegen Covid19 Einfluss auf Zyklus-Länge und -Stärke haben? STYLEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt Foto: Getty Images

27. Mai 2021, 5:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Immer mehr Frauen berichten im Internet über stärkere Regelblutungen und einen generell verändertem Zyklus nach der Corona-Impfung. Was steckt dahinter? STYLEBOOK hat bei Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie, nachgefragt.

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Dass die Corona-Impfung Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Fieber auslösen kann, ist bekannt. Allerdings gehörten Veränderungen des Menstruationszyklus‘ bislang nicht zu den bekannten Nebenwirkungen. In den sozialen Medien häufen sich jedoch die Meldungen von Frauen, die nach ihrer Impfung Unregelmäßigkeiten beobachten. „Interessanterweise hat man festgestellt, dass Corona-Infizierte häufig schwächere Blutungen und verlängerte Zyklen haben“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. „Nach einer Corona-Impfung verhält es sich aber scheinbar genau andersherum: Einzelne Frauen beschreiben, dass sie danach eine stärkere Blutung hatten und vor allem auch einen kürzeren Zyklus. Sie haben also bereits nach drei Wochen wieder ihre Periode bekommen und die Blutung war gleichzeitig stärker als sonst.“

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Stress kann ein Faktor sein

Noch gibt es keine wissenschaftliche Auswertung dieser Beobachtungen. Die Amerikanerin Kate Clancy, Professorin an der Universität von Illinois, startete auf Twitter eine Umfrage und rief Frauen dazu auf, ihre Erfahrungen nach der Corona-Impfung zu schildern. Wer eine Veränderung im Zyklus bei sich feststellt, kann das auch dem Paul-Ehrlich-Institut melden und so dazu beitragen, dass mögliche Nebenwirkungen besser erfasst werden.

Bislang kann nur darüber spekuliert werden, warum manche Frauen nach der Corona-Impfung einen veränderten Zyklus beobachten. „Stress kann ein Faktor sein“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „Wenn man gegen eine Krankheit geimpft wird, von der die ganze Welt spricht, kann das bedrohlich sein und im Körper eine Stressreaktion auslösen.“ Die Gynäkologin glaubt aber nicht, dass das die einzige Erklärung sein wird. Möglich sei auch, dass die Impfung eine sogenannte Thrombozytopenie auslöst, eine Reduzierung der Blutplättchen im Blut. „Blutplättchen sind dafür da, dass eine Blutung früher gestoppt wird und es allgemein weniger Blutungen gibt“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler. „Wenn man weniger Blutplättchen im Blut hat, kann es umgekehrt also sein, dass man stärker blutet oder die Blutung früher einsetzt.“

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 „Die aktuelle Situation allein kann den Zyklus schon durcheinander bringen“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „Viele Frauen sind seit Ausbruch der Pandemie gestresster, bewegen sich weniger und essen mehr. Das birgt Risiken. Ich beobachte mit Sorge, dass Frauen in der Schwangerschaft immer häufiger Zucker entwickeln und an Diabetes erkranken.“ Zwar sei es denkbar, dass die Corona-Impfung den Zyklus verändert, aber „das ist sehr wahrscheinlich nicht von Dauer, sondern nur eine temporäre Erscheinung“, gibt die Gynäkologin abschließend Entwarnung.

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