31. Mai 2022, 6:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Frauen haben während ihrer Periode Durchfall. STYLEBOOK fragte einen Experten nach der Ursache und erfuhr, warum Verdauungsbeschwerden während der Periode auch ein Warnhinweis sein können.
Übersicht
Gründe für Durchfall während der Periode
Während ihrer Menstruation fühlen sich viele Frauen in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt. Tatsächlich können zu möglichen Hautproblemen und Stimmungsschwankungen auch Blähungen und Durchfall hinzukommen.
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Die Hormone wirken auf die Verdauung ein
Die Gründe dafür sind meist harmlos, erklärt auf STYLEBOOK-Nachfrage der Internist Dr. med. Matthias Riedl. Vor allem seien die Hormone schuld. „Während der Regel sind Progesteron und Prostaglandine sehr aktiv“, so der Experte. Was das genau bedeutet?
In den Tagen vor der Periode steigt der Progesteronspiegel an, was sich bei einigen Frauen mit einem aufgeblähten Gefühl im Bauch bemerkbar macht. Setzt die Periode dann ein, sinkt die Konzentration des Sexualhormons relativ schlagartig. Eine häufige Folge: Durchfall.
Die von Riedl erwähnten Prostaglandine sind während der Periode für das Zusammenziehen der Gebärmutter verantwortlich. Dies erfüllt den Zweck, die im Zuge des weiblichen Zyklus aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abzustoßen, sprich: die Blutung auszulösen. Daneben regt das Gewebshormon aber auch die Darmtätigkeit an.
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Der Darm ist ein empfindliches Organ
Nicht zu unterschätzen sei die Tatsache, dass der Darm generell empfindlich reagiere – laut Dr. Riedl „auf alles, was sich im Bauch abspielt“. Manche Frauen seien besonders anfällig, besonders jene, bei denen auch allgemeiner Stress schnell „auf den Magen schlägt“.
Starke Beschwerden können ein Warnhinweis sein
Ganz auf die leichte Schulter nehmen, sollte man Durchfall während der Periode aber dennoch nicht, mahnt Dr. Riedl. Treten die Beschwerden sehr regelmäßig und stark auf, dann können sie auch ein Hinweis auf die gynäkologische Krankheit Endometriose sein.
Endometriose kann verschiedene Symptome haben, unter anderem leiden betroffenen Frauen an starken Krämpfen, die wiederum die natürliche Arbeitsweise des Darms beeinträchtigen können und dadurch Durchfall (mitunter aber auch Verstopfung) begünstigen. Weiterhin sind im Zuge der Erkrankung auch Endometrioseherde und Gewebswucherungen im Verdauungstrakt möglich, die ebenso häufig von Durchfall begleitet werden. Sollte sich der Befund bestätigen, empfiehlt der Internist eine ernährungsmedizinische Behandlung.
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Was hilft bei Durchfall während der Periode?
Durchfall während der Periode lässt sich nicht vorbeugen. Wenn Veränderungen in Sachen Verdauung eintreten, gilt es, die Beschwerden bestmöglich zu lindern. Hier ist Wärme wohltuend, die den Darm beruhigt und gleichzeitig Menstruationskrämpfe abmildern kann.
Weitere Tipps vom Experten: Versuchen Sie, zusätzliche Reize für den ohnehin angegriffenen Darm zu vermeiden, also besser auf scharfe oder abführende Lebensmittel sowie auf Rauchen und Alkohol verzichten. Stattdessen sollten Sie viel Wasser trinken, um dem Flüssigkeits- und Elektroylteverlust durch den Durchfall entgegenzuwirken.
Mit fachlicher Beratung durch Dr. med. Matthias Riedl, Facharzt für u. a. Innere Medizin