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Langanhaltende Blutungen

Polyzystisches Ovarialsyndrom – das steckt dahinter 

PCO führt neben starken Blutungen auch zu einer möglichen Unfruchtbarkeit – die weiteren Symptome nennt Ihnen STYLEBOOK
PCO führt neben starken Blutungen auch zu einer möglichen Unfruchtbarkeit – die weiteren Symptome nennt Ihnen STYLEBOOK Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

28. März 2024, 6:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eine Amerikanerin hatte 83 Tage am Stück ihre Periode, mit Blutungen, die sogar so stark waren, dass sie zwei Bluttransfusionen benötigte. Auch ihre Gebärmutterschleimhaut musste ausgeschabt werden. Überraschenderweise steckt hinter diesem Phänomen eine weitreichende Krankheit: das polyzystische Ovarialsyndrom. Was die Symptome, Ursachen und Risiken sind, lesen Sie bei STYLEBOOK.

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Die Amerikanerin Ronny Maye berichtete über ihre traumatische Erfahrung mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO) auf der Online-Plattform „Insider“. Ihre Blutungen seien so stark gewesen, dass sie, nach eigenen Angaben, von ihrem Schreibtisch aufstand und in einer Blutlache stand. Innerhalb einer Stunde habe sie eine ganze Packung Tampons und eine Packung Binden aufgebraucht. Sie habe alles versucht, um die Blutungen zu stoppen, aber nichts habe geholfen. Die Betroffene hatte danach 83 Tage lang mit ihrer Periode zu kämpfen. Eine sehr seltene Ausprägung des polyzystischen Ovarialsyndrom.

Was ist das polyzystische Ovarialsyndrom?

Bei den meisten Frauen dauert die Periode zwischen drei und sieben Tagen. Dabei löst sich die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut und es kommt zur Regelblutung, auch Periode oder Menstruation genannt. Aber bei Frauen, die am polyzystischen Ovarialsyndrom leiden, führt ein Hormonungleichgewicht dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird, was zu schwereren und längeren Perioden führt. Dabei gilt das PCO-Syndrom als eine der häufigsten Hormonstörungen der Frau im gebärfähigen Alter. Oft treten die Beschwerden eines PCO-Syndroms bereits nach der ersten Regelblutung auf.

PCO: Eine weit verbreitete Erkrankung

Man geht von einer Million betroffenen Frauen in Deutschland aus – zwischen fünf und zehn Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden an dieser Hormonerkrankung. Die namensgebenden „Zysten“ in den Eierstöcken (Ovarien) sind eigentlich gar keine. Bei den kleinen Bläschen, die im Ultraschall zu sehen sind, handelt es sich um unreife Eizellen. Und nur 70 Prozent der betroffenen Frauen haben überhaupt dieses Symptom.

Symptome von PCO

Zyklusstörungen, eingeschränkte Fruchtbarkeit bis hin zur Unfruchtbarkeit, Hautprobleme oder Gewichtsprobleme sind nur einige der möglichen Symptome.

Beim PCO-Syndrom können folgende Symptome in unterschiedlicher Ausprägung auftreten:

  • unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationen
  • ölige Haut und Akne – auch weitaus nach der Pubertät
  • starker Haarausfall
  • Haarwuchs an „untypischen“ Stellen
  • Unfruchtbarkeit
  • Mehrgewicht

Die körperlichen Beschwerden haben zudem häufig deutliche Auswirkungen auf die Psyche der Betroffenen.

Ursachen der Krankheit

Wie die Krankheit entsteht, ist nicht geklärt. Betroffene haben oft Mütter mit PCO-Syndrom oder Väter, die hormonell bedingt früh eine Glatze bekommen haben. Ein weiterer Faktor: ein erhöhtes Körpergewicht – drei von vier Betroffenen sind übergewichtig. Frauen mit PCO-Syndrom haben außerdem ein erhöhtes Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, da meist eine Insulinresistenz vorherrscht.

Wie wird die Diagnose PCO gestellt?

Um den Hormonstatus festzustellen und Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse und der Nebenniere auszuschließen, sind umfangreiche Blutuntersuchungen notwendig: auf männliche Hormone, weibliche (Zyklus-)Hormone und das Anti-Müller-Hormon, das bei Betroffenen häufig erhöht ist. Die Gynäkologin untersucht zusätzlich die Haut, Körperbehaarung und die Eierstöcke im Ultraschall. Zudem ist eine Untersuchung der Schilddrüsenhormone angeraten, da etwa jede dritte Betroffene auch an einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse leidet, der sogenannten Hashimoto-Thyreoditis. Diese Schilddrüsenunterfunktion kann, genauso wie das PCO-Syndrom selbst, Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein.

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Was sind die Therapiemöglichkeiten beim polyzystischen Ovarialsyndrom

Leider ist die Krankheit nicht heilbar, jedoch können die Symptome doch deutlich gemildert werden. Bei Übergewicht empfiehlt sich die Gewichtsabnahme, eine Veränderung des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten. Dies kann den gestörten Hormonhaushalt wieder regulieren. Zusätzlich ist von übermäßigem Verzehr von Weißmehlprodukte und Süßigkeiten abgeraten. Stattdessen gehören mehr Gemüse, Vollkorn und sättigendes Eiweiß auf den Speiseplan, kombiniert mit Omega-3-haltigen Ölen wie Walnuss- oder Leinöl.

Bei unerfülltem Kinderwunsch kann der Arzt zusätzlich Medikamente verordnen, die die Eierstöcke stimulieren und den Eisprung fördern (Clomifen). Besteht kein Kinderwunsch, kann die Antibabypille den Zyklus stabilisieren. Sie verhindert den Eisprung, einige Präparate wirken zudem anti-androgen, verringern also den Einfluss der männlichen Hormone, sodass Haarausfall, Bartwuchs und Akne nachlassen.

Quellen

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