22. März 2023, 15:43 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Ein natürlicher, monatlich wiederkehrender und trotzdem unheimlich schmerzender Vorgang des Körpers: die Periode. Und mit ihr die Regelschmerzen, die uns in manchen Monaten im Alltag erheblich einschränken. STYLEBOOK hat Tipps zusammengefasst, die bei Regelschmerzen helfen und weder Mönchspfeffer noch Medikamente beinhalten.
Es ist schon verrückt, wozu der Körper in der Lage ist, allen voran der Körper einer Frau. Der weibliche Zyklus ist unberechenbar berechenbar. Menstruation, Follikelphase, Eisprung, Lutealphase: all die verschiedenen Phasen des Zyklus bringen ihre eigenen Marotten mit. Besonders die Menstruationsphase macht uns Frauen zu schaffen. Ein nicht in Worte zu fassender Schmerz, der vom Unterleib in jede mögliche Richtung zieht. Einige haben volle sieben Tage mit den Schmerzen zu kämpfen, andere wiederum „nur“ die ersten zwei – aber dann so extrem, dass sie es kaum aus dem Bett schaffen. Kein Wunder also, dass die Debatte zum Thema Periodenurlaub lauter ist, denn je. Andere Frauen spüren ihre Periode kaum, lediglich ein kleines Ziehen. Wieso es aber von Frau zu Frau so unterschiedlich ist und was wir gegen die lähmenden Schmerzen im Unterleib tun können, lesen Sie hier.
Übersicht
- Wieso haben wir überhaupt Periodenschmerzen?
- Die altbekannte Wärmflasche als Tipp bei Regelschmerzen
- Diese Teesorten wirken entkrampfend bei Regelschmerzen
- Die Ernährung hat einen erheblichen Einfluss
- Bewegung bei Regelschmerzen hilft wirklich
- Akupressur, die chinesische Heilmethode als Tipp bei Regelschmerzen
- Ohne Entspannung funktioniert es nicht
- Bei starken Schmerzen ab zur Frauenärztin
Vorab: Selbstverständlich gibt es in der Apotheke unzählige Schmerzmittel, dessen Wirkstoffe die Periodenschmerzen mildern. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf natürliche Methoden.
Wieso haben wir überhaupt Periodenschmerzen?
Periodenschmerzen entstehen, wenn die Gebärmutter sich zusammenzieht, also verkrampft, um die Schleimhaut abzustoßen. Diese ist überflüssig geworden, wenn sich keine Eizelle eingenistet hat. Diese Schleimhaut wird dann inklusive Regelblut nach außen transportiert. Das spüren wir anhand der Regelschmerzen deutlich.
Der Ablauf ist immer gleich. Wie kann es dann trotzdem sein, dass manche Frauen ihre Periode nicht mal wahrnehmen, weil sie, anders als andere, nichts davon spüren? Die genaue Ursache für die verschiedenen Periodenschmerzen ist noch nicht bekannt. Jedoch können genetische oder psychische Faktoren ebenfalls eine große Rolle spielen, wenn es um die Schmerzintensität geht. Daher kommt es auch, dass die Regelschmerzen in besonderes stressigen oder seelisch belastenden Zeiten stärker sind, als zuvor. Um der angesprochenen Verkrampfung entgegenzuwirken, gibt es einige Hausmittel und Methoden, die entkrampfend wirken und den Schmerz lindern können.
Die altbekannte Wärmflasche als Tipp bei Regelschmerzen
Mit Periodenschmerzen aus dem Bett zu kommen, scheint besonders im ersten Menstruations-Augenblick unmöglich. Wenn wir es dann doch in Küche oder Bad geschafft haben, sollten wir im besten Fall schleunigst eine Wärmeflasche aufzufüllen oder nach einem Wärme- oder Wärmekissen Ausschau zu halten. Wärme ist das beste Mittel, um eine Verkrampfung zu lösen. Auch der Rücken, der während der Periode schmerzen kann, freut sich über die Wärmebehandlung. Zudem sorgt Wärme für Entspannung, und die brauchen wir während der Periode in maximaler Form.
Auch interessant: Diese Kosten verursacht die Periode im Laufe des Lebens
Diese Teesorten wirken entkrampfend bei Regelschmerzen
Natürlich, denken Sie sich jetzt, wenn die immensen Regelschmerzen eintreten, möchte man sich am liebsten ausschließlich sedieren – was soll ein Tee da schon bewirken? Allerdings gibt es einige Kräuterteesorten, die Regelschmerzen durch ihre entkrampfende Wirkung lindern können. Brennnessel, Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Schafgarbe, Kamille, Melisse oder Beifuß haben diese Wirkung und lassen sich – meist sogar bereits abgepackt in Teebeuteln – in Apotheken finden.
Die Ernährung hat einen erheblichen Einfluss
Lebensmittel können ebenfalls entkrampfend wirken und die Schmerzen während der Periode mildern. Nüsse, Hartkäse oder Hülsenfrüchten stecken voller Magnesium – und wie wir es von Sportlern gelernt haben, ist der Mineralstoff krampflösend. Ingwer kann aufgrund der enthaltenen Gingerole schmerzstillend wirken. Eine ausgewogene Ernährung bestehend aus reichlich Obst und Gemüse und mindestens zwei Litern Wasser am Tag sind unentbehrlich, um die Periode so schmerzlos wie möglich zu gestalten.
Bewegung bei Regelschmerzen hilft wirklich
Irgendwie scheint es, als wäre Bewegung das Allheilmittel: Auch während der Periode profitieren wir von moderater Bewegung, beispielsweise in Form von Spaziergängen oder Yoga bei entspanntem Kerzenlicht. Auch, wenn man sich während der Schmerzintervalle nur nach dem eigenen Bett und einer überdimensional großen Portion Schokolade sehnt, lohnt es sich, ein paar Minuten Bewegung einzubinden. Denn die fördert die Durchblutung, lockert die Muskulatur und hebt die Stimmung – all das, was wir während der Periode und der Regelschmerzen gebrauchen können.
Akupressur, die chinesische Heilmethode als Tipp bei Regelschmerzen
Akupressur ist eine natürliche Heilmethode gegen starke Periodenschmerzen, die immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Diese Methode aus der traditionellen chinesischen Medizin löst Verspannungen im gesamten Körper und minimiert dabei Schmerzen unterschiedlicher Art. Es gibt bestimmte Punkte im Körper, die bei der Akupressur mit sanftem Druck massiert werden. Auch Regelschmerzen können durch diese Stimulation bekämpft werden, wie beispielsweise die Studie der Charité belegt. Die Studie zeigt auch, dass Frauen, die sich während der Periode per Anleitung einer App selbst massierten, erheblich geringere Schmerzen hatten.
Ohne Entspannung funktioniert es nicht
Unseren Zyklusphasen werden verschiedene Attribute zugesprochen. Während die Follikelphase als „Phase der Kreativität“ bezeichnet wird, bezeichnet man die Menstruation als „Phase der Ruhe“. Besonders wenn Sie anfällig für Regelschmerzen oder PMS sind, ist es wichtig, sich zu dieser Zeit besonders viel Entspannung zu gönnen und sich neben der unvermeidbaren Arbeit nicht noch Freizeitstress aufzubrummen. Den Feierabend lieber entspannt ausklingen lassen und den Morgen mit Tee im Bett beginnen und zwischendurch immer wieder Pausen gönnen. Stress sollte besonders in dieser Zeit keinen Zugang zu Ihnen finden.
Ursachen erklärt Wie und warum verändert sich die Menstruation ab 30?
Meinung Warum Menstruationsurlaub nicht die Lösung sein kann
…8 weitere Tipps bei krampfendem Bauch Warum Sex bei Regelschmerzen helfen kann
Bei starken Schmerzen ab zur Frauenärztin
Bei einigen Frauen, sind die Schmerzen aber so stark ausgeprägt, dass es hier nicht reicht, entkrampfend gegenzusteuern. Für diejenigen ist es daher ratsam, ein Gespräch mit der Frauenärztin zu vereinbaren und vielleicht auf hormonelle Verhütungsmittel oder Schmerzmittel zu setzen. Denn manchmal ist das unvermeidbar.
Hierbei wichtig: Es gibt leider immer noch viele Ärzte, die diese Schmerzen nicht ernst nehmen oder als „normal“ abstempeln. Ab einer gewissen Schmerzintensität sind sie aber nicht mehr normal und müssen dringend behandelt werden. Oftmals steckt auch ein anderer Grund (z. B. Endometriose) hinter den kaum auszuhaltenden Schmerzen. Lassen Sie sich also nicht einfach mit der Pille und ohne große Untersuchungen abwimmeln, wenn Sie selbst merken, dass etwas mit ihrem Körper nicht stimmt und suchen Sie sich unbedingt einen Arzt, der Sie und Ihr Anliegen ernst nimmt.
Quelle
- Frauen profitieren von Selbsthilfe per App, Charité Berlin