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Umfrage der AOK

Zwei von drei Frauen leiden monatlich unter ihren Regelschmerzen

Warum wir dringend mehr über Regelschmerzen sprechen sollten, zeigt eine neue Umfrage
Warum wir dringend mehr über Regelschmerzen sprechen sollten, zeigt eine neue Umfrage Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

27. September 2024, 11:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Menstruationsschmerzen sind für viele Frauen ein monatlicher Begleiter – doch wie viele von uns sind tatsächlich betroffen, und wie gehen diejenigen mit den Schmerzen um? Eine aktuelle Umfrage unter Frauen im Alter von 14 bis 50 Jahren zeigt erschreckende Zahlen: Zwei Drittel leiden während ihrer Periode unter teils starken Schmerzen. Doch das ist nicht alles – die Umfrage offenbart auch gravierende Wissenslücken und Missverständnisse im Umgang mit Menstruationsbeschwerden. STYLEBOOK fasst zusammen.

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Die Ergebnisse der AOK-Umfrage zeichnen ein klares Bild: 67 Prozent der Frauen im genannten Alter geben an, während ihrer Periode regelmäßig Regelschmerzen zu haben. Besonders alarmierend ist, dass 28 Prozent dieser Frauen so stark betroffen sind, dass sie in jedem Zyklus zu Schmerzmitteln greifen müssen, um den Alltag zu bewältigen.

Krankschreibung wegen der Periode – weiterhin ein Tabuthema?

Trotz der weitverbreiteten Beschwerden scheuen viele Frauen davor zurück, offen über ihre Schmerzen zu sprechen. 18 Prozent der betroffenen Frauen haben sich aufgrund ihrer Menstruationsschmerzen in den vergangenen zwölf Monaten krankgemeldet. Doch der gesellschaftliche Umgang mit dem Thema führt dazu, dass sich viele unwohl dabei fühlen, über ihre Beschwerden zu sprechen. 41 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen unangenehm ist, das Thema anzusprechen, sei es im privaten Umfeld oder am Arbeitsplatz.

Besonders erschreckend ist, dass viele Frauen nicht wissen, dass starke Menstruationsschmerzen auch ein Symptom der chronischen Erkrankung Endometriose sein können. Nur 20 Prozent der Befragten nannten diese Erkrankung ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten als mögliche Ursache für ihre Schmerzen. Endometriose ist eine Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhautartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. Dies kann zu erheblichen Beschwerden führen, darunter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Magen-Darm-Probleme und sogar Unfruchtbarkeit.

Gesellschaftliches Unverständnis und Tabus

Des Weiteren zeigt die Umfrage auch, dass es in der Gesellschaft viele Missverständnisse über Regelschmerzen gibt. 71 Prozent der Befragten wussten nicht, woher starke Regelschmerzen kommen können.

Besonders bei Männern ist das Unwissen weitverbreitet: 89 Prozent hatten keine Vorstellung davon, was hinter den Schmerzen steckt. Aber auch bei Frauen ist die Aufklärungslage unzureichend – mehr als die Hälfte konnte keine Ursache für ihre Beschwerden benennen. Dies führt dazu, dass mehr als jeder Dritte glaubt, Menstruierende müssten ihre Schmerzen einfach aushalten.

Umfrage, zeigt große Wissenslücken über Regelschmerzen bei jungen Frauen auf

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage: 46 Prozent der Frauen zwischen 14 und 29 Jahren fühlen sich unzureichend über Menstruationsschmerzen und deren mögliche Ursachen informiert. Viele dieser jungen Frauen wissen nach eigenen Angaben nicht, wie sie ihre Beschwerden lindern können oder wann es sinnvoll ist, ärztlichen Rat einzuholen. Das ist ein alarmierendes Signal, denn gerade in dieser Altersgruppe könnte frühzeitige Aufklärung dazu beitragen, unnötiges Leiden zu verhindern.

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Aufklärungsbedarf und Handlungsbedarf

Diese Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass es dringend notwendig ist, das Thema Regelschmerzen stärker in den öffentlichen Diskurs zu rücken. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer müssen besser aufgeklärt werden, um das gesellschaftliche Unverständnis zu überwinden und Tabus zu brechen. Die Mehrheit der Frauen – 66 Prozent – befürwortet es, dass das Thema in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit erhält. Es ist notwendig, dass Frauen ihre Schmerzen nicht als selbstverständlich hinnehmen und wissen, wann es sinnvoll ist, sich medizinischen Rat zu holen. Ebenso sollte das Thema offener in der Gesellschaft besprochen werden, um Tabus zu brechen und Betroffene zu unterstützen.

Themen Mental Health
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