26. Oktober 2024, 17:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Rund 3000 Tage verbringen wir in unserem Leben menstruierend, und dabei lassen wir nicht nur jede Menge Blut, sondern auch einen gehörigen Batzen Geld. Wie viel jede Frau im Laufe ihres Lebens durchschnittlich für Ihre Periode hinblättert, hat jetzt eine neue britische Studie ermittelt. Das Ergebnis: Die Kosten für diesen völlig natürlichen und gesunden Vorgang können so hoch wie die für einen Kleinwagen sein.
So ungelegen sie auch oft kommt – in den allermeisten Fällen sind wir doch froh, wenn sich die Regel pünktlich meldet. Und wenn die speziellen Tage dann auch noch regelmäßig kommen und ohne allzu starke Schmerzen vonstattengehen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass der weibliche Körper so funktioniert wie vorgesehen. Dass das nicht gratis ist, wissen wir längst, schließlich haben Tampons, Binden und Periodenslips ihren Preis, von entspannenden Tees und Schmerzmitteln gar nicht erst zu reden. Was sich da im Laufe eines Lebens an Kosten durch die Periode so ansammelt? Diese Frage stellte sich das britische Rabatt-Portal Money Saving Heroes und startete eine groß angelegte Umfrage, an der 2.134 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren teilnahmen.
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Diese Kosten verursacht Periode
Zunächst gaben 77 Prozent der Frauen an, dass ihre Periode fünf Tage oder länger andauere, 91 Prozent benötigen laut eigener Aussage während dieser Zeit regelmäßig Schmerzmittel. Ein Viertel der Befragten verwendet Tampons, ein Drittel Binden und nur sechs Prozent eine Menstruationstasse. Im Durchschnitt gibt jede Frau pro Monat umgerechnet aus:
- 14,37 Euro für sämtliche Hygiene-Artikel
- 8,84 Euro für neue Unterwäsche wegen blutiger Flecken im Slip
- 4,97 Euro für Schmerzmedikamente oder andere schmerzlindernde Maßnahmen/Therapien
- 9,39 Euro für Süßigkeiten und anderes „Trost-Futter“
- 7,74 Euro für Sonstiges
Das Ergebnis: Die Periode und der bloße Fakt, als Frau einen gesunden Zyklus zu haben, kostet im Jahr etwas mehr als 540 Euro. Das macht im Leben bei durchschnittlich 450 Zyklen eine Summe von fast 20.400 Euro, Inflationsraten nicht eingerechnet.
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Die Debatte um die „Tamponsteuer“ darf nicht aufhören
Jede einzelne Teilnehmerin stimmte dem Punkt zu, dass Damenhygieneprodukte weniger kosten sollten und sprach sich für die Abschaffung der sogenannten „Tamponsteuer“ aus. Auch in Deutschland werden auf Tampons und Binden weiterhin 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben – ein Höchstsatz, der sonst für entbehrliche Luxus- und Genussprodukte wie Wein oder Austern erhoben wird.
Sicher lässt sich die Periode mit Moon Cups und Perioden-Unterwäsche langfristig günstiger und auch ökologisch nachhaltiger gestalten, dennoch sind diese Alternativ-Methoden nicht für jede Frau geeignet, die hohen Kosten bleiben bestehen. Und wenn es um lindernde Schmerzmittel und Entspannungs-Rituale wie Schoki oder Kinobesuch geht, sollten wir definitiv keine (finanziellen) Abstriche machen. Angesichts der insgesamt immens hohen Kosten kommt nicht nur die britische Huffington Post zu dem Schluss: Es wird höchste Zeit, die hohe Besteuerung abzuschaffen, Länder wie Kanada, Indien und Australien gehen bereits mit gutem Beispiel voran.