20. Oktober 2022, 11:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die meisten Frauen greifen bereits ab der Pubertät zu Tampons, wenn sie ihre Periode haben. Doch das muss nicht heißen, dass sie es auch richtig machen. STYLEBOOK erklärt, warum es Tampons in unterschiedlichen Größen gibt und worauf bei der Anwendung dringend zu achten ist, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Es gibt Tampons in kleiner („Mini“), mittlerer („Normal“), großer („Super“) und einer noch größeren Größe (genannt „Super Plus“). Wann sie sich für wen eignen, richtet sich vor allem nach der Stärke der Blutung. Die kleinsten Tampons sind demnach für leichte Tage gedacht, die mittlere Größe für normalstarke Tage und die größeren Varianten für besonders starke Blutungen.
Übersicht
Wann welche Tampongröße verwenden?
Um es ganz konkret zu machen, geben einige Hersteller die Mengen in Millilitern an, welche die jeweiligen Tampon-Varianten auffangen können sollen. Solche mit Größe „Normal“ fassen demnach durchschnittlich neun bis 12 Gramm Menstruationsblut. Für Anwenderinnen sind derartige Angaben jedoch recht abstrakt. Zur Orientierung könnte helfen, dass Frauen im Verlauf einer Monatsblutung durchschnittlich rund 60 Milliliter Menstruationsblut verlieren. Die ersten Tage der Periode gelten als die stärksten, die letzten als tendenziell schwächer. Individuelle Erfahrungswerte können natürlich abweichen.
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Minis sind nicht nur Anfänger-Tampons
Die kleinsten Tampons, die sogenannten „Minis“, finden zumeist bei sehr jungen Frauen Verwendung. Diese sollen sie nämlich problemlos verwenden können, „ohne das Jungfernhäutchen zu verletzen“, schreibt dazu etwa die Firma o.b. unter ihren „Häufig gestellte-Fragen“. Doch tatsächlich ist die kleinste Größe nicht nur als Anfänger-Tampon zu verstehen, sondern sollte auch im Badezimmerschrank älterer Frauen zu finden sein.
Worauf bei der Verwendung von Tampons dringend zu achten ist
Die Größe des Tampons an die aktuelle Blutungsstärke anzupassen, ist nicht nur im Sinne des Komforts empfohlen. Die Hersteller raten auch aus gesundheitlichen Gründen dazu, auf einen möglichst kleinen Tampon zurückzugreifen, sobald die Periode es zulässt. Dies ist ebenso laut den Experten von „Frauenärzte im Netz“ ein wichtiger Baustein für eine gute Menstruationshygiene.
Wichtige Hygienehinweise
Hierzu zählen weiterhin gründliches Händewaschen vor dem Einführen eines Tampons sowie ausreichend häufiges Wechseln. An starken Tagen sollte man ihn demnach alle drei bis sechs Stunden durch einen frischen ersetzen, an weniger starken Tagen ist ein Wechseln nach spätestens acht Stunden empfohlen. Dies gilt als absoluter, nicht zu überstreitender Höchstwert. Zuletzt sei es wichtig, „nur Tampons aus unbeschädigten Originalverpackungen zu verwenden“. Andernfalls sei nicht ausgeschlossen, dass der Hygieneartikel mit Verunreinigungen in Kontakt gekommen ist.
Die genannten Hinweise sind laut „Frauenärzte im Netz“ wichtig, um Infektionen mit Krankheitskeimen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang ist auch immer wieder von der sogenannten Tamponkrankheit die Rede – in Fachkreisen als Toxisches Schocksyndrom (TSS) bekannt.
Was hinter der „Tamponkrankheit“ steckt
TSS steht für eine plötzlich auftretende Streptokokken-Infektionskrankheit, die lebensbedrohliche Komplikationen zur Folge haben kann. Sie zeigt verschiedene Symptome einer Blutvergiftung (z. B. hohes Fieber, Schwindel, Kopfschmerzen und Blutdruckabfall). Lange brachte man das Auftreten von TSS mit der Verwendung von Tampons in Verbindung. Ein berühmter Fall war der von Lauren Wasser. Dem Model musste im Alter von 24 Jahren, nachdem sie im Zuge einer TSS-Erkrankung auch einen Schlaganfall erlitten hatte, ein Bein amputiert werden.
Insgesamt betrachtet sei ein Auftreten von TSS im Zusammenhang mit der Verwendung von Tampons zwar selten, heißt es bei „Frauenärzte im Netz“. Und doch gilt es in Medizinerkreisen als bestätigt, dass ein unsauberer Umgang mit Tampons eine Eintrittspforte für entsprechende Keime darstellen kann. Gleiches gilt jedoch für mögliche Infektionen nach Schwangerschaftsabbrüchen, einen unsachgemäßen Gebrauch von Menstruationstassen und selbst für Entzündungen im Bereich der Nasennebenhöhlen.