Der Grund für die Angriffe im Netz: Alyssa verfügt statt über eine vermeintlich perfekte Size Zero über echte weibliche Kurven, zeigt ihre Cellulite und das gern in knappen Bikinis. „Ich werde weitermachen, meine Cellulite posten, weil ich finde, das sie schön ist. Sie ist ein Teil von mir. Ich werde weiterhin alles tun, um die beste Version meiner selbst zu sein. Ich werde weiterhin dafür einstehen, dass du alles an dir liebst. Egal, was die anderen dazu sagen.” Mit diesen Worten kommentierte die 21-Jährige Fotos auf ihrem Instagram-Account, die sie von hinten im geblümten Bikini am Strand zeigen. Die Cellulite an Oberschenkeln und Po ist deutlich erkennbar sichtbar, durch den gewählten Filter werden die Dellen sogar noch betont.
Ariella musste viel Hass einstecken
Diese klare Botschaft richtet sie an ihre Fans ebenso wie an ihre Hater. Während viele ihrer 223.000 Follower (Stand: 10. Januar 2019) die Australierin für ihre Ehrlichkeit feiern und sie in ihrer Body-Positivity-Arbeit bestärken, geht genau das anderen gehörig auf die Nerven. So wird ihr vorgeworfen, sie versuche, Menschen das Gefühl zu geben, dass eine ungesunde Lebensweise okay sei. Wieder andere greifen sie noch direkter an: Sie sehe aus wie eine alte Frau, ihr Hintern sei ekelhaft, sie solle doch bitte lange Shorts tragen. Worte, die Ariella immer wieder an sich zweifeln lassen: „Ich musste mir klarmachen, wieso ich meinen Körper liebe. Wieso ich mich dazu entschieden habe, hinter das zu schauen, das die Gesellschaft als Makel abkanzelt.”
Doch statt sich entmutigen zu lassen, haben die vielen Anfeindungen Ariella nur noch bestärkt: „Meine Selbstliebe wird immer stärker, weil ich die Hater ignoriere und mich selbst ermutige weiterzumachen. (…) Ich erkenne langsam, dass mein Körper schön ist, egal aus welchem Winkel man ihn betrachtet. Egal, was ich trage und was es für ein Tag ist.”
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Früher litt Ariella sehr unter ihrem Aussehen
Ihr Leben lange habe sie nicht an sich und ihre eigene Schönheit geglaubt, schreibt sie auf Instagram. Sie habe ihre Cellulite gehasst, auf Essen verzichtet und verbissen viel Sport getrieben. Besser ging es ihr deshalb nicht: „Während dieser Zeit war ich dauernd müde, mein Immunsystem war am Boden und meine mentale Gesundheit und mein Selbstwertgefühl litten.“ Nach Jahren, in denen sie verschiedene Diäten ausprobierte, hungerte und nur noch Cardio machte, fing sie schließlich an, darüber nachzudenken, was Cellulite eigentlich ist und wieso sie als unattraktiv gilt. Der Prozess setzte ein Umdenken in Gang: Heute sei sie lebensfroh und dankbar.
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Ariella reiht sich mit ihrem Profil in eine immer größer werdende Reihe von Body-Positivity-Aktivistinnen ein, die sich gegen Bodyshaming und unrealistische Figurziele stark machen, die Curvy-Models Angelina Kirsch, Felicity Hayward und Hayley Hasselhoff sind drei von unzähligen Beispielen. Der Wandel ist längst auch auf den großen Laufstegen angekommen, wo vermeintliche „Makel” inzwischen geradezu inszeniert werden.