23. April 2022, 18:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Klar ist es schön, wenn beim Sex der Höhepunkt erreicht ist. Es kann sich aber durchaus lohnen, nicht auf schnellstem und direktem Wege zum Orgasmus zu gelangen. STYLEBOOK erklärt, was das für Vorteile hat.
Wer leicht und schnell zum Höhepunkt kommt, darf sich zunächst einmal glücklich schätzen. Das ist nämlich keine Selbstverständlichkeit. Trotzdem kann es besondere Vorzüge haben, wenn man den Orgasmus bewusst und ganz gezielt hinauszögert.
Wer den Orgasmus hinauszögert, kommt intensiver
Auf dem Weg zum Orgasmus baut sich die Erregung auf. Sie wird immer größer und größer. Genau dann mit der Stimulation der Klitoris aufzuhören, wenn der Höhepunkt in Reichweite scheint, klingt vielleicht zunächst nicht sehr reizvoll. Es kann sich am Ende aber doppelt und dreifach auszahlen. „Die Hormone stauen sich zunehmend an, wenn man den Orgasmus hinauszögert“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. „Wenn man irgendwann dann doch einen Orgasmus hat, entlädt sich dieses Mehr an Hormonen meist in einem stärkeren Orgasmusgefühl.“
Auch interessant: Gynäkologin: »So unterschiedlich wirkt das Kuschelhormon Oxytocin
Wichtig ist es aber, dass es zu der Erlösung kommt. „Eine Erregungsdauerschleife kann nämlich sehr unangenehm werden“, so Mangler. Erst beim Orgasmus schüttet man schließlich unter anderem das Hormon Oxytocin aus, das für das gute Gefühl mitverantwortlich ist. Aus medizinischer Sicht spricht aber nichts dagegen, den Orgasmus hinauszuzögern.
Der Sex dauert länger
Einen Orgasmus hinauszuzögern kann einem also einen intensiveren Höhepunkt bescheren. Es hat aber noch einen weiteren Vorteil: Wer sich mit dem Orgasmus Zeit lässt, hat auch länger Sex. Viele Frauen wünschen sich genau das – dass der Spaß mit dem Partner nicht in ein paar Minuten bereits wieder vorbei ist. „Wenn Frauen sehr schnell kommen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass ihnen der Sex nicht sonderlich gefällt“, sagt Mangler. „Sonst würden sie ja versuchen, das schöne Gefühl über einen längeren Zeitraum hinzuziehen.“ Den Orgasmus einmal oder auch mehrmals hinauszuzögern, kann das Liebesspiel entsprechend bereichern.
https://oembed/stylebook/affiliate/05dbc35e7c9eaf6e3c1a445342abadd4537003a85f34807a57018b5641eb0ad6/92ee3db2-ba2f-4066-bd22-caa265de5edb/embed
Auch interessant: Orgasmus während der Geburt – selten, aber möglich
Wie zögert man den Orgasmus hinaus?
Hat man erst einmal Fahrt aufgenommen, ist es gar nicht so einfach, abzubremsen. Dr. med. Mandy Mangler hat ein paar Tipps, wie man die Erregung wieder etwas abflachen kann: „Man selbst oder der Partner kann mit der Stimulation aufhören und einen anderen Reiz, zum Beispiel einen Schmerzreiz, setzen. Es sollte etwas sein, wovon man weiß, dass es einen nicht weiter oder nicht so schnell zum Orgasmus führt. Natürlich kann man auch an etwas Abtörnendes denken. Es sollte aber kein absoluter Lustkiller sein, denn die Erregung an sich soll ja erhalten bleiben.“
Frauenärztin klärt auf Postkoitale Dysphorie – warum manche Frauen nach dem Orgasmus weinen
Frauengesundheit Gynäkologin: »So unterschiedlich wirkt das Kuschelhormon Oxytocin
Gynäkologin gibt Tipps Wie die Sex-Technik ruinierter Orgasmus funktioniert
Quelle
– mit fachlicher Beratung von Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum
Auch interessant: Holen Sie sich mit der kostenlosen BUZZ-App die besten STYLEBOOK-Storys auf Ihr Smartphone! Hier geht es zum Download für Ihr iPhone oder Android-Handy.