15. August 2024, 17:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Reiterhosen kennen wir alle. Die unliebsamen Fettansammlungen können nicht nur ästhetisch stören, sondern auch zu Schmerzen im Körper führen. Wie Sie am besten dagegen vorgehen und welche Möglichkeiten Ihnen dabei zur Verfügung stehen, hat Hautarzt Dr. Timm Golüke Carmen Dörfler erklärt.
Reiterhosen – ein charmantes Wort für ein weniger charmantes Problem. Besonders Frauen kämpfen oft mit diesen Fettpolstern an Oberschenkeln und Hüften. Aber keine Sorge: Mit der richtigen Kombination aus Bewegung, Ernährung und ein wenig Geduld können Sie gegen diese unliebsamen Pölsterchen vorgehen.
Übersicht
Was sind eigentlich Reiterhosen und wie entstehen sie?
Reiterhosen sind eine umgangssprachliche Bezeichnung für Fettansammlungen an den Außenseiten der Oberschenkel, die oft bei Frauen vorkommen. Diese Fettpolster können die Form der Oberschenkel so verändern, dass sie an die Reiterhosen erinnern.
Für die Entstehung gibt es verschiedene Gründe, erklärt Dermatologe Dr. Timm Golüke: „In den meisten Fällen ist es genetische Veranlagung. Weiterhin kann auch Übergewicht oder ein Lipödem dafür verantwortlich sein.“ Laut Arzt hängt von dem Entstehungsgrund auch die Behandlung ab.
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Cardio- und Beintraining hilft gegen Reiterhosen
Die beste Waffe gegen Reiterhosen, die aufgrund von Mehrgewicht entstehen, sei gezieltes Training sowie eine Ernährungsumstellung. Hier helfen besonders Übungen, die die äußeren Oberschenkel und Hüften ansprechen. Probieren Sie es mit seitlichen Beinheben, Kniebeugen oder Ausfallschritten. Auch Cardio-Training, wie Radfahren oder Seilspringen, fördert die Fettverbrennung und hilft, die Muskeln zu definieren. Außerdem seien Pilates und Yoga ein Geheimtipp, um gegen Reiterhosen vorzugehen, so Dr. Golüke. Ein regelmäßiges Work-out (ca. 3–4 Mal pro Woche) kann bereits nach wenigen Wochen sichtbare Ergebnisse bringen.
Auch die Ernährung macht einen Unterschied
Leider lässt sich Fett nicht gezielt an einer bestimmten Stelle verbrennen. Um die Fettpölsterchen schmelzen zu lassen, müssen Sie insgesamt Fett verlieren. Eine ausgewogene, kalorienbewusste Ernährung ist daher unerlässlich. Setzen Sie auf viel Gemüse, mageres Eiweiß und gesunde Fette: „Eine proteinreiche, aber kalorienarme Ernährung kann gegen Reiterhosen helfen“, so Dr. Golüke. Besonders hilfreich ist es, Zucker und verarbeitete Lebensmittel zu reduzieren. Trinken Sie zudem ausreichend Wasser – das hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln.
In seltenen Fällen kann ein Lipödem dahinterstecken
Wenn Sie trotz aller Bemühungen keine Veränderungen feststellen, kann ein Besuch bei der Ärztin sinnvoll sein. In seltenen Fällen steckt hinter den Reiterhosen eine Lipödem-Erkrankung. Diese betrifft hauptsächlich Frauen und ist oft genetisch bedingt. Ein Facharzt kann hier die richtige Diagnose stellen und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Im Ernstfall können Operationen helfen
Für diejenigen, die trotz Sport und gesunder Ernährung keine zufriedenstellenden Ergebnisse sehen und die, die an einem Lipödem leiden, bieten sich chirurgische Eingriffe als Option an. Besonders die Liposuktion, also die Fettabsaugung, ist eine verbreitete Methode, um gezielt Fettpolster an den Oberschenkeln und Hüften zu entfernen, erklärt der Hautarzt. Bei diesem Eingriff wird das überschüssige Fettgewebe durch feine Kanülen abgesaugt und die Konturen des Körpers so neu geformt.
Ein weiterer Eingriff, der in Betracht gezogen werden kann, ist die Kryolipolyse, bei der Fettzellen durch Kälte zerstört werden. Beide Methoden sind jedoch kein Ersatz für eine gesunde Lebensweise und sollten wohlüberlegt sein. Eine ausführliche Beratung bei einer Fachärztin ist hierbei unerlässlich, um die richtige Entscheidung zu treffen und mögliche Risiken abzuwägen.
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Haben Sie Geduld, auch wenn’s schwerfällt
Auch wenn schnelle Erfolge verlockend klingen – Reiterhosen verschwinden nicht über Nacht. Geben Sie Ihrem Körper Zeit und bleiben Sie konsequent. Kleine Veränderungen im Alltag, wie Treppen statt Fahrstuhl oder der Verzicht auf den Snack am Abend, können langfristig viel bewirken. Scheuen Sie sich auch nicht, nach ärztlicher Hilfe zu fragen. Bleiben Sie dran und gönnen Sie sich zwischendurch auch mal eine kleine Belohnung – Sie haben es sich verdient!